Kingdoms of Amalur: Reckoning REVIEW
Kingdom of Amalur: Reckoning geht keinen neuen Weg, sondern orientiert sich an größeren Brüdern wie beispielsweise Skyrim. Das bedeutet, eine Freiheit wird geboten, die dem Spieler ein ultimatives Spielerlebnis bieten soll. Es fängt schon mit der Charakterauswahl an, bei dem ihr euren Helden komplett nach eigenen Wünschen gestalten könnt. Ob mit Bart, tiefer Stirn, Blond oder gar ohne Haar, alles wird im Editor geboten. Ist euer Held in spe dann fertig, benötigt er nur noch einen Namen und schon findet ihr euch nach einer kurzen Einleitung unter Leichen wieder. Ach ja und nicht zu vergessen, ihr seid der Auserwählte, damit ihr dann auch mal wieder eine Welt retten könnt, die voller Gefahren, Aufträgen und Fabelwesen steckt.
Ruck Zuck habt ihr eine Waffe in der Hand und findet die ersten Ausrüstungsgegenstände, zum Schutz eures Körpers. Besonders ist dabei, dass ich zwei Waffen zugleich bereithalten könnt. Zum einen die Fernwaffen, wie ein Bogen, oder ein Stab mit Zauberfähigkeiten, zum anderen Schwerter, oder Hämmer. Mit den Tasten “Y“ und “X“ dürft ihr zwischen beiden Waffen jederzeit und vor allem schnell wechseln. Leider werdet ihr nicht endlos daran Spaß haben, denn die Waffen nutzen nicht nur ab, sondern werden auch gegen starke Gegner weniger gut abschneiden. So heißt es immer wieder nach neuen Utensilien Ausschau halten. An diese gelangt ihr, solltet ihr eure Opfer ausrauben, beim Händler vorbeischauen oder gar in Gebäuden den Diebstahl in Erwägung ziehen. Ja, sofern ihr euch alleine in einem Raum befindet, können Schränke und Truhen leer geräumt werden. Verschlossene Truhen dürfen dann mit einem Dietrich geknackt werden, wenngleich ihr euch gut dabei anstellt. Wer sich dies nicht zutraut, der kann auch in das Talent investieren, sodass euer Protagonist die Schlösser fast automatisch öffnet.
Talente und andere Fähigkeiten
Beim Stichpunkt Talente sind wir schon bei den nächsten Möglichkeiten. Ihr dürft eurem Charakter nach einem Aufstieg des Levels verschiedene Talente zuteilen. Das funktioniert für einzelne Attacken, wie auch für gewisse Fähigkeiten. Wie schon beschrieben, könnt ihr ein besserer Dieb werden oder euch das Zaubern aneignen, mit dem ihr es den Gegnern schwer macht und oft gleich ganze Gruppen ins virtuelle Jenseits schickt. Es ist auch möglich, andere Bewohner von Amalur zu beeinflussen und somit aus Lügen glaubhafte Antworten zu formulieren. Die Talente dürfen auch mit jedem Stufenaufstieg gewechselt werden, um andere Wege einzuschlagen. Um aber zu einem Stufenaufstieg zu gelangen, heißt es nun, sich durch feindliche Fabelwesen, Tieren und Schurken zu Schlagen.
Somit haben wir die gröbsten Punkte wieder einmal abgearbeitet. Besondere Fähigkeiten und das Verstärken des Charakters bieten ja sowieso fast alle Rollenspiele und versuchen so länger bei Laune zu halten. Kingdom of Amalur bietet zudem aber noch Kämpfe, die man mit einem speziellen Angriff beenden kann und dadurch weitere Erfahrungspunkte einheimst. Diese sind recht brutal umgesetzt, sodass euch eine Altersfreigabe von 18 Jahren erwartet, die ich wiederum für überzogen halte. Aber zurück zu den Erfahrungspunkten, denn diese lassen sich nicht nur durch Schlachten erwirken, sondern auch mit dem Knacken von Schlössern oder dem Erfüllen von Aufträgen. Die Bürger von Amalur bringen zudem einige Probleme mit, bei denen ihr ihnen gerne Unterstützung zusagen dürft. Zuallererst muss sich euer Held dafür aber durch ewige Dialoge arbeiten. Stehen dann mehrere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, darf dem Auftraggeber eine Zusage oder eben Absagen erteilen werden.
Ist eine Aufgabe angenommen, heißt es gewissen Feinde jagen, Dinge entdecken oder Personen ausfindig machen. Nebenher verfolgt ihr sicherlich auch immer die Hauptstory, die euch viele Dinge nach und nach erklärt, die euch Anfangs sicher noch unverständlich waren. Da aber keine der Aufgaben an gewisse Fristen gesetzt ist, könnt ihr auch Gegner jagen und eure Ausrüstung mit dem Fundus erweitern. Ihr dürft aus alten Dingen auch ganz neue Gegenstände schmieden, die euch mehr Schutz bieten. Die zu findenden Utensilien sind dabei von hoher Anzahl und bieten gelegentlich noch einige besondere Attribute. Ihr könnt euch aber auch der Kräuterkunst verschreiben und zum Beispiel Heiltränke herstellen. Die benötigten Pflanzen finden sich auf dem Weg und lassen sich per Tastendruck einstecken. Hier sind wir abermals beim Vergleich mit Skyrim, das in dieser Hinsicht aber noch viel Komplexer ist.
Technik
Anfangs macht Kingdom of Amalur den Eindruck, es sei düster und beklemmend, doch kaum dem Turm entkommen, findet ihr euch in einer schönen und farbenfrohen Welt wieder. Zwar wirken die Texturen verwaschen, doch das Gesamtbild ist stimmig. Als durchaus erwähnenswert möchte ich das Charakterdesign bezeichnen, dass aus der Feder von Todd McFarlane kommt, der beispielsweise auch hinter Figuren wie Spawn und Venom (Spider-Man) steckt. Doch trotz des Einflusses dieses bedeutenden Künstlers, empfinde ich die Optik der Helden und Widersacher als weniger beeindruckend. Bei so einem großen Namen hätte ich deutlich mehr erwartet! Zu anderen Rollenspielen macht es keinen Unterschied und die Fabelwesen sehen aus, als hätte man sie schon in dutzenden anderen Spielen gesehen.
Die Musik ist sehr melodisch. Gerade wenn ihr euch in Gefahr befindet, trumpft sie besonders auf und hebt somit die Situation hervor. Ansonsten erwarten euch leichte angenehme bis heitere Klänge. Manchmal wird auch ganz auf die musikalische Kulisse verzichtet und ihr bekommt ein angenehmes Vogelgezwitscher geboten, das an einen wundervollen Frühling/Sommer erinnert. Die typischen Soundeffekte werden dann noch von einer guten Lokalisation begleitet. Natürlich ist alles in deutscher Sprache gehalten und die Dialoge wirken bis zur letzten Minute sehr glaubhaft.
Die Steuerung ist wirklich sehr einfach und benötigt kaum Eingewöhnungszeit. Ihr spielt alles in Echtzeit und somit drückt ihr ständig auf die Tasten, wenn der Kampf entbrannt ist. Besonders gut gefällt mir der schnelle Wechsel zwischen den zwei verschiedenen Waffentypen. Einzig das Menü ist ein wenig unübersichtlich gestaltet, was es dadurch etwas fummliger macht.