Hyper Jam REVIEW
Die 80′er sind zurück! Das zumindest könnte man denken, wenn man die ersten Spiel Szenen aus Hyper Jam vom Entwickler Bit Dragon sieht. Jede Menge spannende Kämpfe in der Top-Down Ansicht und dazu unterschiedliche Kämpfer sowie Spaß im Multiplayer. Wie lange Hyper Jam überzeugen kann und ob wir hier einen neuen potentiellen Indie-Hit haben, verraten wir euch im Test.
Ein reibungsloser Einstieg
Noch nie ist es mir so leicht gefallen, ein Spiel kurz und knapp zu erklären, denn Hyper Jam schmeißt mich gleich zu Beginn in seine actiongeladene Spielwelt. Alle wichtigen Mechaniken des Spiels werden mir innerhalb von knappen 5 Minuten erklärt und ich weiß sofort was zu tun ist. Die Einstiegshürde ist damit ziemlich niedrig bei diesem Multiplayer-Brawler.
Mit einem der insgesamt 4 Charaktere beginne ich ein Match im Multiplayer Modus gegen andere Spieler, oder im lokalen Kampf gegen meine Freunde und KI-Gegner. Die Bots lassen sich danach noch auf den gewünschten Schwierigkeitsgrad einstellen und sind stets herausfordernd. Danach können wir uns für eine der insgesamt 6 Spielwelten entscheiden. Diese Auswahl ist wichtiger als man zunächst glauben mag, denn auch wenn sich der 80′er Jahre Stil, gerade wegen des Synthwave-Soundtracks, durch das ganze Spiel zieht, so sind die Kampfarenen alle unterschiedlich. Vom Miami-Hoteldach, über die U-Bahnstation, bis zum Dschungel ist hier alles dabei. Alle Arenen unterscheiden sich dabei nicht nur optisch, sondern weisen auch alle ihre ganz speziellen Eigenheiten auf.
- Subway: Hier bekommen wir eine klassische U-Bahn-Station, bei der es sehr wichtig ist nicht außerhalb des Spielbereichs zu landen, denn sonst wird man vom Zug überfahren.
- Hotel: Auf dem Hoteldach wird es etwas bunter und es steht uns nur ein begrenzter Platz zur Verfügung. Lediglich ein paar Pflanzen stehen zwischen unseren Gegnern und uns. Aus dieser Arena gibt es kein entkommen.
- Overpass: In dieser Arena kämpfen wir auf einen Dach und sollten auf das große Loch in der Mitte aufpassen, denn hier können wir sehr schnell herunterfallen.
- Assembly: Ein altes Fabrikgebäude, welches nach einiger Zeit Plattformen auf den Boden öffnen, sodass wir leicht hineinfallen können. Lediglich die Platten am fahrenden Fabrikband bieten uns hier Schutz.
- Jungle: Ein gefährlicher Dschungel mit wunderschöner Vegetation und noch viel schöneren Geschützen, die uns während des Kampfes die Hölle heiß machen.
- Skyline: Auf diesem Dach haben so gut wie gar keine Ausweichmöglichkeiten und sind zum Kampf gezwungen. Definitiv eine der Maps, bei denen die Kämpfe am schnellsten beendet werden.
All diese Welten spielen sich theoretisch ganz unterschiedlich, aber praktisch ist die Auswahl noch zu gering und man kann nur hoffen, dass die Entwickler hier nachbessern und nach Release mit neuen Arenen überzeugen können. Spätestens nach 30 Minuten hat man alles gesehen und weiß wie die Kampfarena funktioniert.
Spannende Kämpfe mit Suchtpotential
Innerhalb der Kämpfe stehen uns verschiedene Waffen zur Verfügung und wir können unsere Feinde sowohl im Nahkampf als auch mit Fernkampfwaffen attackieren. Verschiedene Waffen wie beispielsweise den Bogen, Hammer, ein Schwert oder einen Raketenwerfen sind dabei auf dem Boden der Arena verteilt. Es ist also wichtig, seinen Gegnern zuvorzukommen, da man sonst ohne Waffe auskommen muss und relativ schnell verlieren kann.
Die Kämpfe laufen dabei ähnlich wie in Super Smash Bros ab. Seid ihr das erste Mal gestorben, bedeutet dies nicht gleich eure Niederlage. Hyper Jam ist auf viele kleinere Schlägerein aus. Ihr erhaltet innerhalb einer Runde für eure Aktionen Punktzahlen und nachdem ihr gewonnen oder verloren habt, geht es gleich in die nächste Runde. Sieger ist derjenige, der zuerst auf die maximale Punkteanzahl kommt. Solltet ihr das ein oder andere mal sterben ist dies also nicht wirklich schlimm, da ihr dies in anderen Runden wieder herausholen könnt.
Der Spielfluss ist dadurch geradezu atemberaubend und birgt großes Suchtpotential. Wer Hyper Jam einmal anspielt, der wird sicherlich mehrere Runden spielen und sich gleich wohlfühlen. Dies wird durch das Erspielen von neuen Skins und Taunts für Charaktere noch verstärkt. Allerdings solltet ihr dabei einen Controller nutzen, da die Steuerung für PC nicht wirklich gut optimiert wurde. Im Zweifelsfall würde ich hier wohl eher zur Xbox oder PlayStation 4 Version des Spiels raten, da Hyper-Jam, trotz der Top-Down Ansicht, eher wie ein klassischer Konsolen Brawler wirkt.
Multiplayer-Brawler zum Mitmachen
Mit Freunden könnt ihr in diesem Spiel jede Menge spaßiger Runden erleben und daher eignet es sich gut für einen klassischen Party-Abend im Freundeskreis. Online konnte das Spiel allerdings eher weniger überzeugen, da die Spielersuche sehr lange dauert und man selten Gegner findet. Dies liegt wahrscheinlich, aber eher daran das Hyper-Jam aktuell noch nicht veröffentlicht wurde. Danach könnte es also ganz anders aussehen und ihr könnt gegen Spieler auf der ganzen Welt antreten.
Singleplayer-Spieler werden allerdings enttäuscht, da es leider keine Kampagne gibt und man zu den entsprechenden Figuren keinerlei Hintergrund Infos erhält. Hier wird das „Reinwerfen„ in die Spielwelt eher zum negativen Aspekt.Negativ wird es leider auch bei der Charakterauswahl, die Figuren unterscheiden sich nämlich leider nur in der Optik und sind von in ihren Fähigkeiten identisch. Daher haben sie leider auch kaum Charakter und wirken relativ blass.
Positiv ist hingegen der konsequente Stil des Spiels, die knallenden Soundeffekte und die gute Grafik. Hier hat man ein stimmiges Gesamtbild erschaffen, welches sich zu jeder Zeit richtig und nicht aufgezwungen anfühlt. Mehr davon könnt ihr in unsrem Review Video sehen.