HORI Joy-Cons Sonic-Design im Test
Zu jeder Konsole die veröffentlicht wird, strömt ferner Zubehör von Drittherstellern auf den Markt. Interessant sind dabei die verschiedenen Formen und Designs, die angeboten werden. Der Dritthersteller Hori hat sich daher ein paar Lizenzen verschafft, um Produkte in den Einzelhandel zu bringen, die Herzen höher schlagen lassen. Insbesondere die Joy-Cons für die Nintendo Switch konnten meine Aufmerksamkeit erhaschen. Ob Mega-Man, Pac-Man, Monster Hunter, Pokémon oder Sonic, die Auswahl überzeugt und kann auf eine eigene Fangemeinde zurückgreifen. Doch kann die schönste Optik nicht fehlende Funktionen ersetzen – und davon gibt es einige.
Das Design
Ich habe mich für das Sonic-Design entschieden, welches sich von der Machart etwas von den anderen Joy-Cons unterscheidet. Die linke und die rechte Seite gehen optisch eigene Wege und zeigen den flinken Igel in unterschiedlicher Darstellung. Links erblicken wir Sonic in einer gezeichneten Form, mit blauer Linienführung. Rechts zeigt sich der tierische Held in seiner kompletten Farbpracht. Die blaue Farbe, die den Charakter ausmachen, wiederholt sich an allen Ecken und Enden. So ist nicht nur das Grundmaterial blau gehalten, auch die Feuertasten und weitere Buttons präsentieren sich nahezu Ton in Ton. Akzente setzen nicht nur beide Grafiken, sondern auch die Betitelung der Feuerknöpfe. Die Buchstaben X, Y, B und A sind in einer goldenen Farbe gefasst und damit recht auffällig. Das D-Pad und der Analogstick auf der linken Seite fallen mit ihrem satten rot ebenfalls deutlich auf. Ob die Schuhe von Sonic als Grund für die Auswahl galten? Gelungen finde ich es allemal.
Die Verarbeitung der Steuergeräte, wie Spaltmaße oder Druck lassen keine Kritik zu. Alles ist ordentlich und seinen Preis von ca. 60 Euro wert. Auch nach mehrfacher Nutzung sind keine Abschürfungen vom Design festzustellen. Auf absichtliche Härtetests habe ich aus eigenem Interesse jedoch verzichtet, da wir keine Muster zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Haptik
Doch warum nun eigentlich für diese Joy-Cons entschieden? Selbstverständlich spielt das Design keine unwesentliche Rolle. Der Hauptgrund ist jedoch die Griffigkeit. Die originalen Steuerungsgeräte von Nintendo sind mir einfach zu schmal und flach, obwohl ich keine Nachteile beim Spielen empfinde. Dennoch mag ich es, wie bei einem Pro Controller, mehr Bedienfläche zu haben. Zwar ist die Verteilung der Knöpfe nicht wesentlich anders, doch entspannen meine Hände beim zocken etwas. Nach mehreren Stunden, ohne an eine Pause zu denken, werden Lockerungsübungen zwar vonnöten, gegenüber den mitgelieferten Steuerungsgeräten der Nintendo Switch, dauert es aber lange, bis dieser Zustand überhaupt eintrifft. Beide Analogsticks sind gut zu erreichen und lassen auch kürzere Daumen genug spiel, alles vernünftig anzusteuern. Das heißt, auch Kinder sollten keine Probleme haben, auf das Produkt des Drittherstellers auszuweichen.
Eine weitere Besonderheit, die sich etwas individueller gestaltet sind die programmierbaren Tasten, die auf der Rückseite platziert wurden. Hier können explizite Wünsche übertragen werden. Die Erreichbarkeit der gesonderten Tasten ist gut und kann bei bestimmten Genres sicherlich für so manche Vorteile sorgen. Vorteile bringen zudem auch die größeren Schultertasten, die durch das Volumen leichter zum Einsatz kommen und gleichzeitig LB, LZ, RB und RZ leichter voneinander unterschieden lassen. Als I-Tüpfelchen gibt es noch einen Turboknopf, dessen Vorzüge ich sicherlich nicht näher beschreiben muss und jedweden Gamer bekannt sein sollte.
Funktionen und mehr
Die Tastengeräusche während der Nutzung sind nicht auffälliger gegenüber Mitkonkurrenten. Ein Ton wird zwar bei der Betätigung ausgestoßen, der aber nicht ins laute Klackern verfällt. Stelle ich beispielsweise einen originalen Xbox One Controller lautstärkentechnisch gegenüber, kann Hori hier deutlich mehr überzeugen.
Das Hauptaugenmerk fällt aber natürlich auf die technische Leistung. Große Unterschiede gegenüber den originalen Joy-Cons von Nintendo kann ich nicht feststellen. Die Befehle werden schnell und sauber übertragen. Während der gesamten Nutzung wurde ich glücklicherweise von keinem Drift ereilt. Bislang gab es keine offiziellen Meldungen, dass Hori damit bereits Probleme in der Vergangenheit hatte. Durch Verschmutzungen wie Staub, der unter die Sticks gelangen kann, ist aber nie wirklich ausgeschlossen, dass auch die Joy-Cons von Hori für die Ewigkeit verschont bleiben.
Nicht ganz das Rundum-sorglos-Paket
Werden beide Joy-Cons an den mobilen Bildschirm der Switch angeschlossen, stehen diese hinten weit ab. Nachteile empfinde ich dadurch keine. Auch das anschließen über die seitlichen Schienen erfolgt ohne Probleme. Im Dock kann die Konsole zusammen mit beiden angeschlossenen Elementen aber nicht gesteckt werden. Das heißt, solltet ihr die Konsole in das Dock verfrachten wollen, gleichzeitig aber einen anderen Controller verwenden, müssen beide Joy-Cons separat aufbewahrt werden. Gleichzeitig vermisse ich einen Mittelteil, um aus beiden Elementen einen handliches Pad zu formen. Bei vielen Drittherstellern ist so ein simples Plastikteil dabei, das manchmal sogar noch einen praktischen Zweck erfüllt, wie beispielsweise die Verstauung von Cardridges.
Des Weiteren ist die amiibo-Funktion erwähnenswert. Denn viele vergessen, dass nur wenige Dritthersteller ihre Produkte mit der Möglichkeit des Auslesens (NFC-Leser) der Figürchen versehen. Natürlich kann durch den Verzicht das Endgerät günstiger angeboten werden, verliert dadurch aber auch ein sehr wichtiges Feature. Daher habe ich ein paar amiibos im Zuge eines anderen Tests entstaubt und probehalber die Funktion gestartet. Nun bleibt die Frage, ob die kleinen Figuren samt ihrer Funktion erkannt werden. Die Antwort ist: Nein!!! Auch Hori hat an dieser Stelle unnötige Einsparungen vorgenommen, die ich persönlich deplatziert finde.
Den beiden handlichen Controllern fehlen zudem die Gyrosensoren, sowie die Infrarotkamera, die die originalen Joy-Cons mitbringen. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Bewegungssteuerung ebenso wenig verbaut wurde. Damit sind einige Spiele leider nicht spielbar, wie beispielsweise 1-2-Switch und weitere Casual-Titel dieser Art. Weitere Sparmaßnahmen wurden beim HD-Rumble eingesetzt, was ich ebenso wenig nachvollziehen kann.
Video zu den Joy-Cons
Rena sagt:
Wer ein paar hübsche neue und vor allem auffällige Joy-Cons sucht, ist bei Hori gut beraten. Die lizensierten Designs machen einiges her und sind unverwechselbar. Wer zudem keine höheren Ansprüche an die Features hat, darf sich auf programmierbare Tasten auf der Rückseite und einem Turbobutton freuen. Dafür müsst ihr mit Einsparungen vom NFC-Leser, HD-Rumble sowie der Gyrosensoren klarkommen. Am Preis ist dieser Verzicht aber kaum zu deuten, denn die offizielle Lizensierung hat trotzdem ihren Preis. Gut 60 Euro müssen investiert werden, um diese schönen Stücke im Besitz willkommen zu heißen.