Final Fantasy XV PREVIEW
Am dritten Tag der Gamescom schafften wir es endlich, der langen Besucherschlange zu entkommen und uns dem neusten Abenteuer im Final Fantasy Universum zu stellen. Das heißt, wir durften nach einer humanen Wartezeit ganze 45 Minuten mit dem JRPG aus dem Hause Square Enix verbringen, in dem uns keine Grenzen behinderten.
Klappe die 15.
Kaum war das Spiel gestartet, mussten wir uns einem riesigen Monster stellen, was aber zu unserem Leidwesen nicht bezwingbar war. Stattdessen wurden wir kurz darauf wieder in die Vergangenheit verfrachtet, in der noch ein friedliches Miteinander suggeriert wurde. Ohne großartig von der Story mitzubekommen, bekamen wir kurz darauf unsere ersten Konstruktionen, die so aber leider nicht ausführbar waren. Denn eigentlich war es in der Rolle eines jungen Prinzen Namens Noctis unsere Aufgabe, mit dem Luxusgefährt, die eigene Hochzeit nicht zu verpassen. Doch durch Übermut und hohes Tempo, blieb der Wagen samt den drei Begleitern Gladiolus, Ignis und Prompto stehen. Dementsprechend wurden wir sehr sanft in das Spiel eingeführt und mussten erst einmal den Wagen zur nächsten Werkstatt schieben.
Um unsere Zeit vor Ort zu vertreiben und auch das benötigte Kleingeld für die Reparatur zu sammeln, wurden dem Prinzen und seinen drei Begleitern erste Aufträge angeboten. Natürlich nutzten wir die Gunst der hohen Auftragslage und machten uns im umliegenden Gebiet auf, Monster zu jagen und sie vom Bildschirm zu tilgen. Mit den ersten Kämpfen, die in Echtzeit durchgeführt wurden, konnten wir so auch die Spielmechanik etwas verinnerlichen und bestmöglich umsetzen. Um so wenig Schaden wie nur möglich zu nehmen, standen verschiedene Manöver zur Verfügung, die zudem auch das rechtzeitige Ausweichen sichern sollte. Gleichzeitig war es möglich, die königlichen Begleiter zu befehligen und ihnen kraftvolle Kommandos zu entlocken.
Mit jedem Kampf verbesserten wir uns und konnten Erfahrung sammeln. Und an Kämpfen geizte es auch nicht, denn Monster waren nicht nur willkürlich auf der Steppe verteilt, sondern auch der Inhalt der uns zur Verfügung stehenden Aufträge. So dauerte es nicht sonderlich lange, bis der erste übergroße und gehörnte Geselle auf uns wartete. Vorab hatte die Party aber noch die Gelegenheit zu rasten und die Lebensenergie aufzufrischen. Zudem war es am Lagerfeuer möglich, durch ein optimiertes Training die Erfahrung und somit Charakterlevel auszubauen.
Gemeinsam statt einsam
In den möglichen 45 Minuten konnten wir einige Gegner ausmerzen, was teilweise aber nicht unbedingt einfach war. Insbesondere die gehörnte Bestie verlangte einiges von uns ab und das, obwohl wie vorab unsere Attribute verbessern konnten. Somit war ein Angriff nicht zu jeder Zeit die beste Alternative. Konnten wir nicht rechtzeitig entkommen und die Lebensenergie sank gen Nullpunkt, half nur ein Heiltrank, der wieder die Skala füllte. Wer dem Exitus nicht entkommen konnte, musste gar zur bekannten Phönixfeder greifen, um die Charaktere stetig auf vier Personen zu halten. Glücklicherweise konnte man vor Spielbeginn den Schwierigkeitsgrad einstellen, was man auch in der KI der Mitstreiter bemerkte, die immer gut agierten.
Durch gewonnene Kämpfe und Entscheidungen, die Gefälligkeiten in Bezahlung umwandelten, wurde unser Konto immer voller, was wir sogleich im ansässigen Shop verprassten. So konnten wir neben Waffen zum Beispiel auch Ringe oder andere Utensilien erwerben. Diese hatten bestimmte Eigenschaften und konnten so auch den Status des jeweiligen Charakters weitere verbessern. Das komplexe System konnten wir in der kürze der Zeit jedoch nur bedingt begutachten.
Dafür konnten wir statt das Auto mit der vierköpfigen Truppe nicht nur schieben, sondern später auch fahren. Dank der offenen Welt und verschiedenen Zielen, die auf der Karte markiert waren, war unsere nächste Aufgabe nicht weit entfernt.
Kleckern statt Klotzen
Enttäuschend war leider die Präsentation außerhalb der Cutscence. Zwar ruckelte das Spiel nicht mehr, jedoch gab es noch genügend anderer Baustellen. So wurden Objekte an gewissen Orten nicht mehr farblich darstellt, oder Kleidungsstücke verschlangen plötzlich ganze Körperteile. Die Haare der Protagonisten wirkten unfertig und die Umgebung erinnerte an einigen Stellen mehr an Minecraft, als an Final Fantasy. Weder XBox One noch PlayStation 4 Versionen, die beide anspielbar waren, konnten sich hier besonders positiv hervorheben.
Da wir leider nur 45 Minuten in den Genuss des JRPGs kamen, konnten wir den Tageswechsel nicht erleben, der einen Tag in gut 60 Minuten darstellen sollte. Davon waren 45 Minuten für den hellen Tag und 15 Minuten für die dunkle Nacht geplant. Ebenso soll Final Fantasy XV ein Wettersystem mitbringen, was das gesamte Setting noch glaubwürdiger gestaltet, die Figuren dennoch aber im bekannten Anime-Look belässt. Somit ergibt sich eine Mitte aus realistischer Darstellung und animiertem Film in der typischen japanischen Optik.
Der Sound machte da schon einiges mehr her. Schnell verankerte sich der bekannte Song „Stand by me“ in meinem Kopf, der seine ganz eigene Interpretation im Spiel bekam. Glücklicherweise konnte ich auch der deutschen Lokalisation lauschen, die nicht jedem vorbehalten war. Alle der Plätze boten zwar einen deutschen Bildschirmtext, die Sprachausgabe wurde unter anderem aber auch in französisch vorgetragen. Die deutschsprachige Ausgabe mitsamt den Stimmen kam aber besonders gut an und ließ die Vorfreude auf die fertige Version weiter heranwachsen.
Die Steuerung machte hingegen keine Unterschiede, egal welche Konsole auch anspielbar war. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase konnten alle gut untergebrachten Befehle schnell und ohne Verzögerung ausgeführt werden. Dennoch werden wir in der spielbaren Phase sicherlich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, was aber auch damit geschuldet ist, dass viele Skills erst im Verlaufe des JRPGs verfügbar sein werden.