Final Fantasy: Advent Children REZENSION
Die Geschichte um Final Fantasy VII befasst sich schon lange nicht mehr alleine mit dem gleichnamigen Spiel, sondern hat ein komplettes Konstrukt aufgebaut. Inzwischen wurde nicht nur die Vergangenheit beleuchtet, sondern auch einen Blick in die Geschehnisse nach dem Rollenspiel-Titel gewagt. Statt dies aber in einem Videospiel zu verarbeiten, erschuf man mit Final Fantasy: Advent Children einen Film, der in 101 Minuten Laufzeit die Geschichte nach hinten ausbaut und alte Konflikte neu belebt.
… was danach geschah
Noch bevor die Handlung von Final Fantasy: Advent Children einsetzt, wird der Zuschauer mitgenommen, die Geschehnisse aus den vorherigen Videospielen genauer zu verinnerlichen. Hier wird sich nicht nur dem eigentlichen Spiel angekommen, sondern auch dem chronologischen Vorgänger Crisis Core, bei dem noch Zack, ein Kamerad von Cloud Stife, uns auf ein Abenteuer mitnahm. Hier wird uns auch die eigentliche Grundlage des Filmes näher gebracht, die man benötigt, um als Quereinsteiger die Erzählung zu verstehen. Somit erläutert die Zusammenfassung die Machenschaften vom ShinRa-Konzern und seiner Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, bis hin zur Gegenwehr durch den Planeten selbst. Unvergessen bleibt aber ein ganz besonderer Kampf, der sich auch im Film wiederholt.
Final Fantasy: Advent Children setzt den Hauptfokus abermals auf Cloud Stife, der schon im Hauptspiel der Mittelpunkt der Story war. Der blonde Recke selbst hatte sich nach seinem letzten Kampf zurückgezogen und wollte die Einsamkeit auf sich einwirken lassen. Aufgrund einer mysteriösen Krankheit, die sich langsam ausbreitet und die Aura des Bösen in sich trägt, muss er aber wieder zu seinem Schwert greifen und aus der Versenkung auftauchen. Ganz alleine wird er sich der neuen Bedrohung aber nicht stellen, denn auch alte Freunde unterstützen ihn mit all ihren Kräften. Zudem finden weitere Charaktere in die Geschichte ein, die einst als Feinde galten, nun aber dasselbe Ziel verfolgen – die Ausrottung der Krankheit, die jedoch auch Cloud in sich trägt.
Dies wird auch dringend nötig sein, denn die Krankheit, die auch nicht vor unschuldigen Kindern halt macht, birgt ein dunkles Geheimnis. Zusätzlich sind auch neue Gegenspieler am Werk, die das Vermächtnis von Sephiroth aufleben lassen möchten. Sephiroth selbst, als das pure Böse beschrieben, verlor seinen letzten Kampf gegen Cloud, was seine Nachfolger stark beeinflusst. Die drei grauhaarigen Kämpfer, die aus dem Nichts kamen, sind daher hinter dem blonden Recken her und wollen auch die Ausbreitung der Krankheit für ihre Zwecke nutzen.
Final Fantasy: Advent Children setzt dabei weniger auf eine atemberaubende Geschichte, sondern eher ein Abarbeiten diverser Kämpfe, in denen alle bekannten und neue Charaktere verwickelt sein werden. Dementsprechend erwarten uns Zweikämpfe in der unter anderem Tifa mitwirkt, oder ein größeres Aufkommen mit Helden wie Yuffie, Cid, Vincent, Barret, Red XIII, Rino und viele andere. Dabei wird auch nicht mit Monstern gegeizt, bis hin zu einem riesigen Bahamut, der nur mit vereinten Kräften bezwungen werden kann.
Dennoch ist der Film ein ständiger Wechsel von einem Kampf in den nächsten, was auf die gesamte Spielzeit etwas ermüdend wirkt. Ein wenig mehr Tiefgang und das Ausbauen von Charakterzügen der verschiedenen Figuren wäre wünschenswert gewesen. Actionfans werden aber vollkommen bedient werden und nie wirklich zur Ruhe kommen, ohne den Film zu pausieren.
Visuell
Final Fantasy: Advent Children ist ein komplett animierter Film, der aus dem Jahre 2005 stammt. Und obwohl der Film schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist die Optik noch immer mehr als nur nett anzuschauen. Ausgearbeitete Charaktere, die man sich so auch in den Videospielen wünscht, sind nur ein kleiner Teil dessen, was der Zuschauer geboten bekommt. Cloud, Tifa und all die Anderen bleiben natürlich dem japanischen Anime-Stil treu, der sich wie ein roter Faden durch die Teile der Videospielserie zieht. Dafür sind die doch eher matten Farben, die in dem Film hauptsächlich verwendet werden, etwas einengend und bleiben hinter den Möglichkeiten zurück.
In all den Kämpfen, die ständig ineinander münden, werden satte Farben aber fast schon unwichtig. Dafür gibt es flüssige und rasante Bewegungen, bei dem das Auge fast schon Mühe hat, alles aufzunehmen. Ebenso mitreißend ist der Sound, der selten langsam vorgetragen wird. Neben vielen bekannten Klängen, die ebenso aus Final Fantasy VII stammen, sind auch komplette Chorgesänge im Film eingebunden. Somit legt insbesondere der letzte Kampf gegen Sephiroth optisch wie auch akustisch nochmal ordentlich eine Schippe drauf. Weniger facettenreich ist da die Sprachausgabe der deutschen Tonspur, die dazu beiträgt, dass die Figuren etwas steif und leblos wirken. Nur Reno sticht im gesamten Kader positiv hervor und schafft es, die Spielzeit bei Final Fantasy: Advent Children sogar mit einigen Witzen anzureichern.
Alternativ bieten die Disks aber auch weitere Tonspuren, wie beispielsweise von der japanische sowie englische Ausgabe. Diese weisen deutlich mehr Emotionen auf und lassen die japanisch angehauchten Charaktere lebhafter wirken.
Fazit
Final Fantasy: Advent Children spricht hauptsächlich Fans an und jene, die mit der Hintergrundgeschichte vertraut sind. Alle anderen werden einen sehr schweren Einstieg haben, wenngleich es am Anfang noch eine Zusammenfassung gibt. Wer aber weniger Wert auf eine tiefgründige Story legt, dafür dem Film aber eine Menge Action abverlangt, wird hier vollends beköstigt werden. Dennoch ist die Zielgruppe recht eingeengt.
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