Ender Lilies: Quietus of the Knights PREVIEW
2021 ist noch jung und wir waren für euch wieder einmal in der Indie-Ecke von Steam unterwegs. Dieses Mal haben wir mit Ender Lilies: Quietus of the Knights ein 2D-Action-RPG des japanischen Entwicklers Live Wire, Adglobe Tokyo für euch im Test. Der Entwickler verspricht ein anspruchsvolles Gameplay in einer düsteren Dark Fantasy Welt. Ender Lilies befindet sich derzeit bei Steam im Early Access und soll im 2. Quartal 2021 für PC und Konsole erscheinen. Was der vielversprechende Titel jetzt schon bietet, klären wir für euch.
Lily rettet die Welt
Ender Lilies geht ohne Umwege postapokalyptisch los. Im Königreich Endland ist vor langer Zeit ein fürchterlicher Regen losgebrochen. Der „Todesregen“ hat beinahe alle Bewohner des Landes in furchterregende Monster verwandelt. Die Verbliebenen kämpfen ununterbrochen gegen die Auslöschung, die Lage scheint ausweglos. Da erwacht inmitten des Chaos in einer alten Kathedrale das kleine Mädchen Lily aus einem langen Schlaf und mit ihr die letzte Hoffnung der Welt.
Wer Lily nun eigentlich ist, wieso nur sie den „Todesregen“ aufhalten kann und viele andere Fragen gilt es nun im Laufe des Abenteuers herauszufinden. Ich Sachen Story darf man sich als Spieler also auf eine spannende Geschichte freuen, die sich aber recht schnell als sehr kryptisch herausstellt. Besonders, da es kaum Zwischensequenzen gibt, welche die Story vorantreiben und man sich sehr viel aus der Spielwelt, gefundenen Textfragmenten und Item-Beschreibungen zusammenreimen muss. Damit erzeugen die Entwickler eine ähnliche Spannung, wie wir sie schon etwa aus Dark Souls kennen.
Atmosphärisch ist Ender Lilies ganz großes Kino. Die rätselhafte Geschichte und düstere Spielwelt ergeben in Kombination mit dem tollen Soundtrack und dem fordernden Kampfsystem eine Komposition, die Indietiteln wie diesem den besonderen Touch verleiht. Viele Fragen klären sich möglicherweise auch erst in ein paar Monaten, denn die aktuelle Early Access Version von Ender Lilies umfasst lediglich drei der mindestens acht geplanten Level.
Metroidvania, neu verpackt
Spielerisch richtet sich Ender Lilies vor allem an Metroidvania-Fans. Der Spieler bahnt sich in der Haut der kleinen Lily seinen Weg durch die düstere Welt von Endland und nimmt es dabei mit jeder Menge Gegnern auf. Die Levelabschnitte sind dabei in kleine Segmente unterteilt, wie man es schon von Dead Cells oder anderen 2D-Action-RPGs kennt. Im Vergleich dazu ist die Welt hier allerdings nicht zufallsgeneriert. Auf dem Weg trifft man dabei auf diverse Feinde, die unterschiedliche Strategien erfordern.
Hier kommt die nächste Stärke von Ender Lilies zum Tragen, das einsteigerfreundliche und dennoch fordernde Kampfsystem. Während man es mit den Monstern der Spielwelt aufnimmt, darf man auf eine Palette an Attacken zurückgreifen, die sich im Laufe der Zeit erweitern lässt. Gewinnt man nämlich einen Kampf gegen einen Boss, kann Lily ihn „reinigen“ und erhält dadurch dessen Angriff. Dadurch wird Lilys Skillset immer größer und die Motivation, optionale Bosse zu erledigen, ist auch gegeben. Doch nicht nur die Protagonistin wird immer stärker, auch die Monster, besonders die Bosse, werden mit steigender Spielzeit immer fordernder.
Neben neuen Angriffen bekommt man von besiegten Gegnern auch Fähigkeiten, die sich außerhalb des Kampfes nutzen lassen. Etwa einen Doppelsprung oder einen Stampfangriff. Das macht es möglich, neue Levelareale zu erkunden. Damit ergibt sich jede Menge Backtracking, ein übliches Feature des Genres. Der Entdeckerdrang lohnt sich in den meisten Fällen auch, da abseits des Hauptweges viele versteckte Items auf den Spieler warten. Von einfachen Gesundheitsupgrades über Upgrade-Materialien bis hin zu Ausrüstungsgegenständen. Neben Status Boni verraten einige Items außerdem nähere Details zur Geschichte.
Sehr überzeugender Early Access Start
Derzeit bietet Ender Lilies, wie bereits erwähnt, eine weite Palette an Skills. Diese lassen sich zu Sets zusammenstellen und frei auf die Aktionstasten verteilen. Daneben gibt es ein einfaches Ausrüstungssystem und für angenehmeres Backtracking eine Schnellreisefunktion zwischen bereits besuchten Checkpoints. Der Umfang der Early Access Version kann sich also durchaus schon sehen lassen. Gerade die kryptische Story macht Lust auf mehr und lässt auf ein spannendes Abenteuer hoffen.
Insgesamt hat man nicht das Gefühl, hier für eine Demo bezahlen zu müssen, sondern bekommt schon ein stabiles Erlebnis geboten. Die bisher implementierten Features wirken zusammen mit der Spielwelt schon sehr gut „poliert“. Der Ausblick auf die Vollversion, die schon im 2. Quartal 2021 für PC und Konsole erscheinen soll, fällt also sehr positiv aus. Wir dürfen wirklich gespannt sein, wie es mit der kleinen Lily und dem Königreich „Endland“ weitergeht. Insbesondere, da sich der Early Access Start erst wie der erste Akt anfühlt.
Technik
Aus technischer Sicht ist Ender Lilies schon jetzt sehr stabil. Auf schwerwiegende Bugs sind wir ebenso wenig gestoßen wie auf Abstürze. Gerade wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Indietitel im Early Access handelt, gibt es in diesem Punkt nichts zu beanstanden. Ebenso gut präsentiert sich die aktuelle Performance, denn Ender Lilies läuft bereits auf schwächerer Hardware durchweg flüssig über den Monitor. Der Grafikstil ist, wie bereits erwähnt, sehr düster gehalten, was zur apokalyptischen und auch etwas melancholischen Stimmung beiträgt. Wirklich neu ist dieses Konzept nicht, weiß aber definitiv begeistern.
Ebenso sehr stimmungsvoll fallen die Soundkulisse und der Soundtrack aus. Der ist sehr atmosphärisch und entsprang ganz nebenbei der Hand von Mili, die unter anderem an Soundtracks von Ghost in the Shell oder Goblin Slayer mitgewirkt haben. Als Spieler stapft man so aus einem Mix der Gefühle durch die Spielwelt. In manchen Momenten schon fast betrübt, wird man wenige Minuten später schon fast wie im Flow durch die Spielwelt getragen. An dieser Stelle seien auch noch einige Worte zur Lokalisierung zu sagen. Derzeit muss man sich bei der Sprachauswahl auf Englisch oder Japanisch beschränken. Andere Sprachen, unter anderem auch Deutsch, sind in Arbeit, aber im Moment noch nicht vollständig übersetzt. Wer dem Englischen zumindest etwas mächtig ist, sollte aber keine Probleme haben. Bei den Dialogen ist man außerdem leider auf Texte beschränkt, denn sie wurden leider (noch) nicht vertont.
Gespielt werden kann entweder mit Tastatur oder Gamepad, wobei wir eher zum Gamepad raten. Gerade in Gefechten, in denen man oft zwischen verschiedenen Skills wechselt und dabei auch noch ausweichen muss. Für alle Achievement Hunter gibt es außerdem zahlreiche Steam-Errungenschaften zu sammeln.