DIRT 5 (PS4) REVIEW
Die Dirt Reihe ist schon seit Jahren eine feste Größe unter den Rennsport Fans. Ursprünglich als Colin McRae Rally gestartet, hat sich die Serie über die Jahre immer weiter entwickelt. So möchte man sowohl Simulations- als auch Arcade Fans gleichermaßen abholen. Daher hatte man im Laufe der letzten Jahre die Serie in Dirt und Dirt Rally aufgeteilt. Während die Dirt Teile eher spaßig und mit deutlich mehr Arcade-Anteil daherkommen, steht Dirt Rally für eine knallharte Rally Simulation.
Augenmerk auf Arcade
Um eines jetzt schon vorwegzunehmen, ich war trotzdem von DIRT 5 sehr überrascht. Während man in DIRT 4 einen Mix aus Arcade mit etwas Simulation noch gepaart hat, kommt der neueste Ableger als waschechter Action-Arcade-Racer um die Kurve geschossen. Das heißt, Simulation findet ihr praktisch gar nicht statt.
Und wenn man sich DIRT 5 einmal genauer anschaut, wird man das Gefühl nicht los, alles irgendwie schon einmal in ähnlicher Form gesehen zu haben, wie der Grafikstil, die Aufmachung, unterschiedliche und teils auch abgedrehter Modi. Zum Vergleich muss nun „OnRush“ aus dem Jahr 2018 herhalten. Dieselbe Handschrift hat aber einen Hintergrund, denn hinter dem offiziellen 5. Teil stecken die gleichen Herrschaften.
Wer diese Verflechtungen kennt, weiß vielleicht vorab, was zu erwarten ist. Ich habe nämlich nach meinen ersten Runden schon einen zweiseitigen Text über Gummiband KI und ihre Nachteile verfasst, den ich ferner in die Tonne kloppen konnte.
Wer stattdessen ein Dirt 4 in „neu“ erwartet und gleich zu Beginn stets früher bremst, um seinen Gegnern nicht gleich in die Karre zu fahren, im Gegenzug aber von der KI in die Bande gedrängt wird, kann schon leicht verärgert zurückgelassen werden. Daher sollte man DIRT 5 als jenes ansehen, was es letztlich ist – eine bunte Neon-Party auf 4 Räder, welche sich besonders mit Freunden online als auch lokal an einer Konsole mit bis zu vier Spielern spielen lässt.
Ein Hauch Simulation
Und bevor jetzt auch der letzte Simracer unter euch das Lesen vorzeitig beendet, kann ich euch leichte Entwarnung geben, zumindest was den Support von Lenkrädern betrifft. Der offizielle 5. Teil hat in erster Linie keine eigene Lenkradoption, worüber man Force Feedback oder den Lenkwiederstand sowie weitere Modis einstellen kann. Unter „Steuerung“ gibt es quasi nur den Controller zur Auswahl. Jedoch kann man auch jetzt schon Lenkräder nutzen, wie beispielsweise das Logitech G29 auf der Playstation 4. Hierzu muss allerdings der Controller angemeldet bleiben und das Spiel mit dem Lenkrad über das PlayStation 4 Menü gestartet werden. Das sorgt dafür, dass ihr euren Simulator nutzen könnt, jedoch bekommt ihr kein Rumble bzw. Force Feedback. Während ihr mittels Lenkrad das Spiel steuert, tanzt euer DualShock 4 Controller über den Tisch, da die Rumble-Motoren im Controller arbeiten, jedoch im Lenkrad weiterhin stumm bleiben.
Man spürt schnell, dass Codemasters DIRT 5 komplett auf den Controller ausgelegt ist. Laut unseren Informationen soll zu einem späteren Zeitpunkt jedoch eine richtige Lenkradoption in das Spiel hinzugefügt werden. Dann sollte der Rumble-Effekt ebenfalls korrekt übertragen werden. Doch ganz gleich welche Art des Steuern genutzt wird, die Untergründe fühlen sich immer authentisch an und die Physik greift ebenfalls ein. Ob ihr auf Eis fahrt oder eine holprige Strecke ebnet, ihr werdet die unterschiedlichen Beschaffenheiten spüren.
Karriere und Events
In DIRT 5 habt ihr die Möglichkeit, eine Karriere sowie eigene Events und Time Trails zu fahren. Das Ganze ist wahlweise alleine, online mit bis zu 12 Spielern oder auch lokal im Splitscreen mit bis zu vier Spielern möglich.
Der Karriere-Modus ist recht schlicht und simpel gehalten. Im Prinzip geht es nur darum, von einem Event zum nächsten zu springen. Dabei wechseln sich die Rennen regelmäßig ab. „Land Rush“ sind Rennen mit größeren OffRoad SUVs, die speziell für das Gelände konzipiert sind. Ultimate Cross ist eine alternative Variante vom klassischen Rallycross. Das heißt gleichzeitig für alle Modis, dass ihr verschiedene Karosse steuern müsst. Unter anderem fahrt ihr klassische Rallycross Boliden wie zum Beispiel den Audi S1 EKS, aber auch klassische Rally Fahrzeuge wie den VW Polo R oder Subaru Impreza.
Während der Karriere steigt ihr im Level auf und sammelt Geld, um euch später weitere Fahrzeuge freikaufen zu können. Dies ist nicht neu, funktioniert aber noch immer gut in der Umsetzung und schafft zudem eine Langzeitmotivation.
Ein sehr gelungener Mehrwert für DIRT 5 ist der Playground. Ein Editor, mit dem wir unsere eigenen Events und Arenen frei gestalten dürfen. Zusätzlich Stunden sind schnell im Spiel verbracht und bringen spaßige Beschäftigung. Was für spektakuläre und abwechslungsreiche Kreationen von der Community erbracht werden, muss sich erst noch zeigen. Das Potenzial ist jedoch sehr hoch und kann viel Anreiz für weitere Rennen erschaffen. Des Weiteren ist es möglich, kleine kosmetische Änderungen an euren Autos vornehmen zu lassen. Vergleichbar mit einem Forza Horizon oder Need for Speed ist es nicht, für kurzweilige kreative Phasen reicht es aber allemal.
Technik-Check
Die, nennen wir es mal Story, ist recht einfach gestrickt und nicht weiter erwähnenswert. Wir sind in der extremen Welt des Rallysports der absolute Rookie und müssen uns einen Ruf verdienen. Über einen Podcast, welcher zwischen den Rennen im Hintergrund läuft, wird die Geschichte Stück für Stück vorangetrieben. Jedoch können die Sprecher zwischenzeitlich mit einigen Dialogen nerven. Sie wirken krampfhaft lustig und das kommt nicht immer gut rüber.
Beim Thema Sound kann man wirklich nichts negatives vermelden. Die Akustik ist wirklich ordentlich umgesetzt. Die Motoren klingen ihren Vorbildern recht ähnlich und zumindest die Rally und Rallycross Boliden lassen den Turbo schön pfeifen. Die Soundtracks sind stimmungsvoll und laden zu einer Arcade Party ein. Dementsprechend wird das Genre optimal unterstützt.
Technisch macht DIRT 5 zumindest auf den Current-Konsolen einen gemischten Eindruck. Zwischen wunderschön und hässlich ist alles mit dabei! Grundsätzlich sei gesagt, dass man auf der Xbox One S und PlayStation 4 Slim zwischen einem Qualitäts- und Performance Modus wählen darf. Beim ersten liegt die Priorität auf maximale Grafikqualität mit 30 FPS. Der Performance Mode bringt hingegen bei 60 FPS weniger Grafikdetails mit.
Doch selbst bei 30 FPS mit maximaler Grafikqualität fehlt der Spiegel, welcher nur Matsch darstellt. Legt man hingegen auf 60 FPS viel Wert, entfallen sämtliche Details. Bei der Cockpit-Ansicht kann es sogar sein, dass LED Shiftlights in der Armatur nicht mehr angezeigt und Schatten nur noch grob dargestellt werden.
Die Umgebungen hingegen wirkt exotisch und stimmungsvoll. Die Fahrzeuge werden von Runde zu Runde immer dreckiger und generell sehen die Fahrzeugmodelle sehr ordentlich aus. Wasserspiegelungen und dynamisches Wetter machen die Rennen lebendig. Eben haben wir uns noch durch den Regen gekämpft und plötzlich blendet uns die Sonne.
Video-Review
[joomdev-wpc-pros-cons disable_title=“no“ title=“Pro & Kontra“ button_text=““ disable_button=“no“ button_link=““ button_link_target=““ button_rel_attr=““][joomdev-wpc-pros]
- Lokaler Multiplayer mit bis zu 4 Spielern
- Editor enthalten
- Viele umfangreiche Modi
- Stimmige Grafik mit exotischen Locations
[/joomdev-wpc-pros][joomdev-wpc-cons]
- Kleine technische Schwächen
- Kein Simulationsanspruch
[/joomdev-wpc-cons][/joomdev-wpc-pros-cons]
Pro & Kontra
- Lokaler Multiplayer mit bis zu 4 Spielern
- Editor enthalten
- Viele umfangreiche Modi
- Stimmige Grafik mit exotischen Locations
- Kleine technische Schwächen
- Kein Simulationsanspruch