Demons Age REVIEW
Mit dem Ende der Early Access Phase von Demons Age, haben wir uns in eine düstere Welt getraut, die fern der Gegenwart liegt und ein beklemmendes Gefühl vermittelt. Und dieses Gefühl kommt auch nicht von ungefähr, denn das Entwicklerstudio Bigmoon hat sich für das rundenbasierte RPG scheinbar an Titeln wie Blackguards orientiert, welches hierzulande einige Erfolge feiern konnte. Doch möchte das Werk kein bloßer Abklatsch der „Das schwarze Auge“ Reihe werden und versucht so, mit vielen taktischen Parts und Storyelementen zu beeindrucken.
Wie in vielen Rollenspielen mit klassischer sowie rundenbasierten Note, obliegt es uns erst einmal, einen Charakter zu erwählen, ganz egal ob männlicher oder weiblicher Natur. Weitere Feinheiten und eine vorgegebene Rasse gehören ebenfalls zu den Auswahlmöglichkeiten und bestimmen, inwieweit die Figur auf Stärke oder Intelligenz ausgerichtet ist.
Gestrandet
Nach einem Schiffbruch findet ihr euch in der Rolle des erwählten Protagonisten an einem verlassenen Strand wieder. Nachdem ihr erste Kleidungstücke in euer Inventar verlagert habt, die in Kisten versteckt sind, könnt ihr eure Spielfigur damit ausstatten. Wie allgemein im Genre bekannt, werden euch so höhere Werte in der Abwehr geboten, die sich mit immer neuen bzw. besseren Kleidungstücken anpassen lassen. Neu ausgestattet geht es natürlich daran, die Gegend auszuspähen, was euch schnell auf Feinde treffen lässt. Ab hier startet der rundenbasierte Kampf von Demons Age, der wie bereits erwähnt, stark an Spiele wie Blackguards 1 & 2 erinnert.
Sind die Gegner, die Mensch, Monster wie auch Getier sind können in eurem Blickfeld, unterlegt sich das jeweilige Areal mit Hexfeldern. Nun wird alles über Spielzüge ausgetragen, die ihr abwechselnd mit den Gegnern ausführt. Dabei obliegen euch die Möglichkeiten, den Helden zu bewegen oder Attacken auf Gegner anzuwenden, sofern eure Nahkampfwaffe ihre Haut streift. Wer die vorgegeben Spielzüge taktisch einsetzt, kann sogar beides kombinieren und nach einem Schlag wieder ein paar Schritte weichen, sodass die Feinde nachrücken müssen, evtl. dann aber nicht mehr in der Lage sind, einen Angriff auszuführen. Darauf ausruhen sollte man sich dennoch nicht, denn es kann genauso gut passieren, dass ein Schlag von euch (oder eurem Gegner) danebengeht, was nie vorhersehbar ist und den eigentlichen Kampf entscheidend beeinflusst. Insbesondere bei Fernangriffen, wie beispielsweise mit einem Zauber oder einem Bogen, passiert es öfter, dass kein Treffer gelingt und die Feinde die Chance nutzen, euch einzukesseln. Setzt die Gegenwehr der Kontrahenten ein, müsst ihr damit rechnen, bestimmte Nachteile auf euren Charakter zu ziehen, wie eine Vergiftung oder andere negative Statusveränderungen. Die Gegner nutzen all ihre Möglichkeiten, um eure Reise vorzeitig zu beenden.
Gemeinsam seid ihr stark
Mit der fortlaufenden Geschichte schließen sich verschiedener Recken eurer Party an und werden im Kampf allesamt von euch gesteuert. So macht es natürlich Sinn, sie mit unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten auszustatten, um für jedwede Situation eine Lösung parat zu haben. Hier dürfen besondere Stärken durch die Nutzung der richtigen Waffe weiter hervorgehoben werden. Ferner bedeuten mehr Begleiter aber auch mehr Aufgaben und so gibt es wieder massenhaft Missionen abzuarbeiten, die euch aufgetragen wurden und die Story vorantreiben.
Nichtsdestotrotz scheitert die gelungene Verknüpfung von Story und Gameplay an einer Unübersichtlichkeit des Spiels. Oftmals ist es schwer zu erkennen, wohin der Weg führen soll, was ein ständiges Absuchen der Bereiche mit sich führt und die Spielzeit unnötig in die Länge streckt. Ein wenig mehr an Struktur wäre in dem Falle wünschenswert gewesen.
Das dunklen Fantasie-RPG Demons Age lässt es sich nicht nehmen, die Helden mit jedem gewonnenen Kampf Erfahrung zu gewähren. Habt ihr genügend Erfahrung gesammelt, steigt die jeweilige Figur in der Stufe auf und wird entsprechend dessen stärker, robuster und setzt gar Zauber genauer ein – sofern die Gabe zur Anwendung bereitsteht. Und dies ist dringend nötig, denn mit dem Vordringen in der Welt von Moragon, werden die Gegner immer stärker und gewitzter. Dennoch müsst ihr eure Party taktisch einsetzen und jeden Spielzug gut durchplanen, denn Gegner, die erst einmal besiegt sind, kehren nicht mehr zurück und können daher nicht zur Verbesserung von Attributen ausgenutzt werden.
Grund zur Sorge gibt es jedoch nicht, denn wie schon kurz angeschnitten, wird es Missionen geben, die euch als Held genügend fordern. Briefe überbringen, Personen befreien oder Monster ausrotten werden nie ohne Lohn verlangt. Wer den Auftrag erfüllt, darf sich auf weitere Erfahrungspunkte freuen, die der gesamten Party zugeschrieben werden. Auch Geld lässt sich in Demons Age einsacken, was bei den Händlern wiederum in Heiltränken oder anderen wichtigen Utensilien eingetauscht werden kann.
Technik
Die Optik der düsteren Welt von Moragon und all ihren Dämonen erinnert ebenso an die beiden Teile von Blackguards. Die Atmosphäre ist aber nicht immer nur düster und versteht es, das Auge mit genügend Facetten zu versorgen. Dies alles ist in schöner, detailreicher Grafik untermalt, die euch das Abenteuer aus der Vogelperspektive präsentiert. Insbesondere die Feinheiten wie das Wasser oder die flüssigen Bewegungen der Charaktere fallen sofort positiv auf und werden durch eine sehr facettenreiche Welt abgerundet. Dennoch ist der Titel kein Grafikmonster, was bedeutet, dass das Spiel auf älteren Rechnern einigermaßen gut läuft und dennoch mit bis zu 60Frames auftrumpft.
Soundtechnisch darf ich mir ebenso Kritik einsparen. Zwar läuft die Musik wirklich fast schon unbemerkt ab, wirkt dafür aber nicht nervend oder langweilig. Die akustische Kulisse passt sich einfach nur an das gebotene Bild an, ohne besonders hervorzustechen. Dies bedeutet zumeist, dass beklemmende Klänge die Atmosphäre wiederspiegeln.
Versorgt wird Demons Age mit einer englischen Sprachausgabe, die sich recht vernünftig anhört. Jedweder Text, sei es durch eingeblendete Dialoge oder niedergeschriebenen Missionen, darf seit dem Beenden der Early-Access-Phase unter anderem in deutscher Sprache genossen werden.
Unsere bereitgestellte PC-Version lässt sich prima steuern. Natürlich reichen schon wenige Klicks, um Bewegung ins Spiel zu verfrachten. Im Kampf angekommen, stehen wiederum verschiedene Angriffe und Befehle in einer Leiste bereit und gestalten alle Möglichkeit recht übersichtlich. Wer sich nun fragt, ob die Konsolen-Versionen ebenso leicht zu steuern sind, dem können wir schon jetzt eine Antwort geben. Die PC-Version von Demons Age macht es tatsächlich möglich, einen Controller anzuschließen und die Figur mittels Analogsticks über den Bildschirm zu bewegen. Die Auswahl der Attacken und Menüs gestalten sich zwar etwas fummliger ohne Maus, sollten Konsolenspieler aber nicht unbedingt schwer fallen auszulösen. Gerade das anpassen der Perspektive, um auch jeden kleinen Gang zu erspähen, ist mittels Controller um einiges angenehmer. Dementsprechend machen wir uns keine Sorgen um die Konsolen-Portierungen des Rollenspiels.