Crime O’Clock REVIEW
Crime O’Clock ist eines der Spiele, die unter all den neuen Titeln auffällt. Eigentlich lustig, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Wimmelbildspiel handelt. Wobei, den Titel nur als Wimmelbild zu bezeichnen, würde dem Gameplay keinesfalls gerecht werden, deshalb möchte ich ein paar Zeilen mehr dazu schreiben.
Adlerauge
Crime O’Clock ist eigentlich eher ein Detektivspiel, das auf dem Grundgerüst eines Wimmelbildspiels aufbaut. Aber vielleicht ganz anders als man denkt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Verbrechen, bei dem der genaue Tathergang noch nicht bekannt ist. Hier kommt ihr ins Spiel. Schritt für Schritt müsst ihr die Zeit vor- oder zurückdrehen, um Verstrickungen aufzudecken und dem Täter auf die Spur zu kommen.
Dabei sind eure analytischen Fähigkeiten gefragt. Woher kam das Opfer, mit wem hat es sich getroffen, gab es Motive? Um langsam Licht ins Dunkel zu bringen, muss ein großes Gebiet nach Auffälligkeiten abgesucht werden. Das könnte eigentlich einfach sein, wenn nicht alles farblos wäre. Damit ihr aber nicht visuell erschlagen werdet, gibt es eine Lupe zum Heranzoomen und bis zu drei Tipps, wie ihr euch langsam vorarbeiten könnt.
Mit jedem Schritt, den ihr euch der Auflösung nähert, ändert sich der aktuelle Bereich. Man erlebt, wie Zeitsprünge Veränderungen hervorrufen. Und während ihr nach der Mordwaffe oder dem Täter sucht, entdeckt ihr immer wieder neue kleine Details auf der Karte. Gleichzeitig wird aber auch die Zeit gezählt, die ihr benötigt, um einen Fall aufzuklären.
Rätsel
In Crime O’Clock gibt es 5 verschiedene Maps, die immer neue Tatorte aufdecken. Damit das Gameplay aber nicht auf Dauer eintönig wird, haben die Entwickler von Bad Seed einige Minispiele eingebaut. Diese sind zwar leicht zu verinnerlichen, bringen aber dennoch etwas Abwechslung in die Suchbilder. Insbesondere das junge Publikum sollte aber an den kleinen Rätseln Freude entwickeln.
Gerade durch die doch manchmal sehr ermüdenden Suchen, können die heiteren Rätseleinlagen für eine gute Motivation sorgen, doch noch den Fall zum Ende zu bringen und nicht mittendrin alles abzubrechen.
Technik
Das Wimmelbild, das weit mehr zu bieten hat als langweilige Suchbildchen, ist technisch kein großer Wurf. Gezeichnete Szenerien, die eher an ein Stillleben als an eine belebte Stadt erinnern, sind der Hauptbestandteil des Spiels. Durch die fehlende Farbgebung kommen die Notizen der begleitenden KI Eve besonders gut zur Geltung. Diese zeichnen sich durch einen kräftigen Farbton aus und sind schnell auffindbar, wenn ein weiterer Blick notwendig ist, um den vermeintlichen Täter oder das Opfer schneller zu lokalisieren.
Soundtechnisch bietet Crime O’Clock nicht viel. Innerhalb der Maps werden von Fall zu Fall immer die gleichen Musikstücke abgespielt. Je länger man für einen Fall benötigt, desto öfter muss man mit der Wiederholung des Liedes leben. Eine Sprachausgabe fehlt komplett, ist aber auch an keiner Stelle vonnöten. Dafür gibt es unter anderem deutsche Bildschirmtexte, die einen barrierefreien Zugang zum Spiel ermöglichen.
Die Steuerung auf der Nintendo Switch ist manchmal etwas anstrengend, wenn man bedenkt, dass einzelne Bereiche, die man für relevant hält, erst einmal angesteuert werden müssen. Mittels Analogstick kann dies schon gelegentlich nerven, insbesondere dann, wenn man auf einen Zoom verzichtet. Ansonsten kann man bei den wenigen Funktionen der Steuerung nichts weiter vorwerfen. Auf dem PC werden dank Maus und Tastatur keinerlei Schwierigkeiten erwartet. Man merkt einfach, dass das Spiel am Besten auf einem Smartphone funktioniert.
Pro & Kontra
- Tolle Idee ein Wimmelbild zu verpacken
- Kleine Minispiele und Rätsel
- Preis unter 20 Euro
- Sound wiederholt sich
- Gelegentlich sehr anstrengend, das Ziel zu finden
- Leider kein Wiederspielwert