Call of Duty: WWII PREVIEW
Selbst bei vielen langjährigen Fans kam Call of Duty: Infinite Warfare schlecht an. Zukunfts-Setting, das (alt)bekannte Bombast-Feuerwerk und spielerische Stagnation vergraulten die Kundschaft und wirkten sich spürbar auf die Verkaufszahlen aus. Zwischenzeitlich machten gar Meldungen die Runde, in denen von einem Verkaufsrückgang von 50 Prozent die Rede war. Ein solches Debakel soll sich dieses Jahr nicht wiederholen. Doch ob sich die Rückbesinnung auf die Anfänge des Franchise es wirklich richten können? Die nachfolgenden Zeilen sollen verraten, ob es sich lohnt, den Call of Duty WWII Key schon jetzt zu sichern!
Lange ist´s her
Das erste Call of Duty erschien 2003 im Fahrwasser von unzähligen anderen Spielen mit thematischen Bezug auf den Zweiten Weltkrieg. 2017 ist das Setting hingegen nahezu unterrepräsentiert, vor allem im Triple-A Segment. Und eben dadurch hat Call of Duty: WWII schon jetzt ein Alleinstellungsmerkmal, welches die letztjährigen Ableger immer weniger hatten. Gerade in Anbetracht der aktuellen technischen Möglichkeiten wirkt die Rückbesinnung auf die Anfänge daher reizvoll und dürfte potenziell wieder mehr Interesse generieren. Ob die Macher dies aber nutzen, um der Kampagne auch spielerisch frischen Wind zu verleihen?
Es erscheint eher unwahrscheinlich, das Entwickler Sledgehammer Games für den aktuellen Ableger die seit Jahren festgelegte Marschrichtung allzu sehr aufbricht. Immerhin: futuristische Gadgets und Spielereien werden auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs wohl kaum einen Platz haben, stattdessen dürfte das eigentliche Shooter-Gameplay verstärkt in den Vordergrund rücken. Bekannt ist, dass die seit Modern Warfare integrale automatische Regeneration der Lebensenergie abgeschafft wurde und das gute alte Medipack sowohl im Einzel- wie auch Mehrspieler-Modus sein Comeback antreten wird. In Interviews haben die Entwickler auch das Squad-System als Neuerung gepriesen und führen aus, dass der Spieler auf seine K.I. Kameraden angewiesen sei. Inwiefern dies spielerisch eine Bewandtnis hat, muss sich aber noch zeigen.
Nichts neues im Westen?
Bezüglich der Kampagne gibt sich Activision also wortkarg und spielt Geheimniskrämerei. Ganz dumm ist das sicherlich nicht, denn so wird zumindest der Überraschungsmoment gewahrt. Während hinter Call of Duty: WWII in spielerischer Sicht also noch ein Fragezeichen steht, wissen wir zur Handlung bereits etwas mehr. Der Spieler schlüpft in die Rolle des US-amerikanischen Soldaten Red Daniels, der mit seinem 1st Infantry Division an der Westfront kämpft. Bisher bestätigte Schauplätze sind unter anderem die Normandie inklusive der Landung am Omaha Beach, Paris, die Ardennen und Aachen.
Abseits der Kämpfe soll das Spiel eine intime Geschichte über Kameradschaft und Zusammenhalt erzählen. Nicht zuletzt in Anbetracht der narrativen Historie der Reihe dürfte uns hier eine Pathos geschwängerte Story erwarten. Da sich die Entwickler außerdem explizit an Filmen wie Der Soldat James Ryan orientieren, kann man in etwa erahnen, welche Linie die Geschichte verfolgt.
Zurück zu alter Stärke?
Nicht nur die Kampagne soll wieder Boden gut machen, auch der Multiplayer-Modus von Call of Duty: WWII soll alte und neue Spieler gleichermaßen ansprechen. Einen ersten spielerischen Eindruck von den Online-Gefechten konnten wir bereits vor einigen Wochen in Form der Multiplayer-Beta sammeln. Dieser spielte sich zunächst erstaunlich schnell und erinnert durchaus an die ersten Teile der Reihe, wirkt insgesamt aber griffiger. Richtig spürbar wird der Unterschied zu den Mehrspielern der vergangenen Teile vor allem bei den Waffen. Ein M1 Garand, 1911 oder STG44 fühlen sich nun einmal ganz anders an, als die modernen Kriegsgeräte aus Infinite Warfare und Co. Auf einige Kritik stießen verschiedene Upgrade-Funktionen, mit denen man seinen Gewehren etwa Rotpunktvisier ähnliche Aufsätze verleihen konnte. Klar, das ist in Anbetracht des Szenarios nicht wirklich authentisch, im Kontext des Mehrspieler-Modus kann ich persönlich dies aber gerne hinnehmen, sofern die Balance zwischen Vielspielern mit aufgerüsteten Waffen und Neueinsteigern sowie Spielern ohne oder mit nur wenig freigeschalteten Upgrades und Perks gewahrt bleibt.
Einen großen Einfluss auf das Mehrspieler-Erlebnis soll laut Entwickler die Wahl der eigenen Division machen. Insgesamt fünf Divisionen stehen zur Verfügung und unterteilt etwa in Scharfschütze, den offensiven Infanteristen oder auch der Panzerdivision mit wuchtiger Feuerkraft. Tatsächlich hat die Wahl in der Beta durchaus einen spielerischen Unterschied zutage gefördert und unterschiedliche Spielstile erlaubt.
Und die Modi? Neben altbekannten wie Team Deathmatch und Domination erscheint vor allem der neue War-Modus interessant. Dieser ist phasenweise aufgebaut und erfordert die Erfüllung verschiedener Aufgaben. In der Beta musste das Team der Alliierten etwa ein Quartier der Achsenmächte einnehmen, anschließend eine zerstörte Brücke wiederaufbauen, ein Munitions-Lager vernichten und die gegnerischen Truppen komplett zurückdrängen, wohingegen die Achsenmächte dies unterbinden mussten.
Die bisher gezeigten Maps hingegen fand ich allesamt noch etwas mau. Operation Breakout aus dem War-Modus sticht da noch am ehesten heraus und bietet eine gelungene Balance zwischen offenen Gelände, Gebäuden, in denen man sich verstecken kann, und Höhenunterschieden. Das verschneite Ardennes Forest machte vor allem optisch einen guten Eindruck, Pointe Du Hoc war mir hingegen zu lasch und Aachen zu verwinkelt und groß.