Attack on Titan Volume 3 REZENSION
Die erste Staffel des von Publisher Kazé in Deutschland auf DVD und Blu-ray veröffentlichten Hit-Anime Attack on Titan geht in die dritte Runde. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen und uns nach Gefallen der ersten beiden Volumes auch die dritte von insgesamt vier Ausgaben geschnappt. Unsere Eindrücke lest ihr in der Kritik.
Ungewisse Zukunft
Der Kampf um den Bezirk Trost hat unzählige Opfer gefordert. Dennoch ist es den Menschen gelungen den von Titanen überrannten Stadtteil zu befreien. Die erfolgreich geschlagene Schlacht stellt den ersten Sieg der Menschen über die Titanen dar. Der Verdienst gilt dabei nicht nur dem Aufklärungstrupp unter der Leitung von Levi, sondern auch Eren Jäger, welcher seine Fähigkeit, sich selbst in einen Titanen verwandeln zu können, genutzt hat, um den Feind in die Flucht zu schlagen.
Eren´s Fähigkeit lässt aber den Zweifel an ihm wachsen. Nicht wenige innerhalb der Verteidigungskräfte wollen seinen Tod. Schließlich soll ein Tribunal über die Zukunft des jungen Soldaten entscheiden und kommt letztlich zu dem Schluss Eren in die Obhut des Aufklärungstrupp zu unterstellen. Diese wollen die Fähigkeiten von Eren nutzen, um weiteren Boden gegen die Invasoren gut zu machen. Vor allem Levi nimmt sich Eren an und bereitet ihn auf die nächste Mission vor.
Nach dem Kampf ist vor dem Kampf
Der Einstieg in die dritte Volume fällt zunächst etwas ruhiger aus. Kein Wunder, endete die vorherige Volume doch fulminant, sodass ein bisschen Verschnaufpause für Zuschauer und Figuren dringend nötig war. Dementsprechend widmen sich die ersten zwei, drei Folgen der ruhigen Narration. Eren´s Schicksal entscheidet sich bei einem Tribunal, in welchem die verschiedenen Parteien sich hitzige Gefechte um die Zukunft des jungen Soldaten liefern. Soll man Eren töten, wie es die Militärpolizei will, oder seine Fähigkeiten studieren und nutzen, wie es vor allem aus den Reihen des Aufklärungstrupps erwünscht ist?
Letztlich fällt die Entscheidung gegen den Tod und für den Aufklärungstrupp, welchen Eren fortan angehört. Dies bringt seine Freunde in eine schwierige Lage, doch letztlich entscheiden sich auch Mikasa und Armin ihrem Freund zu folgen und sich für die gefährlichen Missionen des Aufklärungstrupp zur Verfügung zu stellen. Dieser plant den nächsten Zug gegen die Titanen und bereitet die nächste Expedition außerhalb der Mauern vor.
In Volume 3 werden einige neue Charaktere etabliert, darunter unter anderem auch Hanji, deren Leidenschaft es ist Titanen zu erforschen und die ein großes Interesse an Eren und dessen Fähigkeiten entwickelt hat. Bereits etablierte Figuren dürfen sich weiterentwickeln und ihre Stellung innerhalb der Serie festigen. Die vergleichsweise ruhige Tonalität tut dem Anime zu dieser Phase sehr gut, vor allem, da man etwas tiefer in die Beziehungen der Charaktere untereinander eintauchen darf und gleichzeitig mehr über die politische Lage in der Welt von Attack on Titan erfährt.
Der weibliche Titan taucht auf
Doch auch Action-Fans kommen auf ihre Kosten. Spätestens mit Folge 17. und dem darin auftauchenden weiblichen Titan geht es nämlich wieder heiß her und ein großer kampf zwischen Menschen und Titanen nimmt seinen Lauf. Die Kämpfe sind wie gewohnt flott und brachial inszeniert, der Kampf im Wald der Baumriesen stellt meiner Meinung nach gar den bisherigen Serien-Höhepunkt hinsichtlich der Action dar.
Auch in visueller Hinsicht liefert die zweite Hälfte von Volume 3 etwas mehr Abwechslung. Nachdem der Anime bisher vor allem in städtischen Gebieten gespielt hat, geht es nun raus in das nicht von Menschen kontrollierte Gebiet, welches eine stellenweise fast schon märchenhafte Aura versprüht. Der friedliche Eindruck täuscht natürlich sehr, schließlich ist das Gebiet jenseits der Mauern in der Hand der Titanen und entsprechend gefährlich. Das muss der Aufklärungstrupp einmal mehr am eigenen Leib erfahren.
Die Bild- und Tonqualität von Volume 3 ist wie auch schon bei den bisherigen Releases auf einem hohen Niveau. Die Farben sind satt und kräftig, die Actionszenen einwandfrei inszeniert und nachvollziehbar. Die Tonqualität ist klar und ohne hörbare Fehler. Die deutschen Synchronsprecher machen ihre Sache wie gehabt sehr gut, auch die Sprecher der neu eingeführten Figuren geben ein stimmungsvolles Bild ab. Wie von Kazé gewohnt, liegt die japanische Tonspur dem Silberling bei.
Auch bei den Extras gibt es wenig neues zu vermelden. Die mir vorliegende Blu-ray kommt erneut in einem schön gemachten Digipack, in welchen ein weiterer Aufnäher und ein Booklet mit Informationen zu Figuren und Episoden vorhanden ist. Auf der Disc finden sich Trailer, Mini-Episoden und das Opening und Ending als Extra.
Fazit
Attack on Titan ist eine dieser Serien, die sich mit jeder neuen Folge noch ein bisschen steigern können. Der Start in die zweite Hälfte der ersten Staffel fällt zwar etwas ruhiger aus und konzentriert sich mehr auf die Etablierung neuer und die Weiterentwicklung alter Figuren und einem genaueren Einblick in die politische Lage. Doch spätestens mit Episode 17. kommen auch Action-Freunde wieder voll auf ihre Kosten. Kazé legt wie gehabt eine einwandfreie Heimkino Fassung des Hit-Anime vor, der in technischer Hinsicht keine Wünsche offen lässt.