Alienation REVIEW
Alles einfach wegballern, umnieten, plätten oder wegrasieren – das ist oft eine simple, geradezu stupide Formel für Videospiele die einfach nur Spaß machen sollen. Story? Egal! Wenn zusätzlich noch das Looten bzw. Sammeln von Items hinzukommt, und vllt. sogar noch ein Koop-Modus – dann geht’s ab! Tada… ein Game a la Diablo oder Sacred ist geboren. Geben wir den „Helden“ des Spiels statt Schwertern futuristische Waffen wie Energiekanone oder Pulskanone, tauschen Untote gegen Aliens aus, haben wir Alienation für die PlayStation 4, ein PSN-Game.
Das neuste Spiel der Spieleschmiede Hausmarque, die auch Resogun, Super Star Dust und Dead Nation gemacht, beschränkt sich auf erwähnte Aspekte und schafft es ein spaßiges Spiel zu erstellen. Nichts neues, nichts bahnbrechendes, nichts, woran man noch lange sich zurückerinnert – nein, es macht einfach nur Spaß. Gut so! Warum, werde ich euch in dieser Review erläutern
Einfach nur fette Action
Die Story in Alienation ist tiefgreifend, emotional, packt einen vom ersten Augenblick und zieht einen in ihren Bann… Aliens haben die Welt übernommen, befreie Sie! WOW! Nächste Abschnitt…
Der anfängliche Vergleich mit Diablo dient auch sehr gut dazu zu erläutern, was Alienation prinzipiell für ein Spiel ist, und „wie es sich spielt“. Ihr spielt in einer Ansicht wie bei Diablo mit bis zu vier Spielern kooperativ, oder alleine. Dies könnt ihr online wie auch offline tun, wobei der Offline-Koop noch nachgepatcht wird. Zurzeit geht dies also noch nicht, was ziemlich unverständlich und ärgerlich ist. Ihr wählt auf einer Weltkarte verschiedene Regionen der Erde wie z.B. Alaska mit Schnee-Setting, Südamerika mit einem Setting in einer Sandregion, oder auch Europa. Jeder dieser Orte ist ziemlich weitläufig, wobei von der jeweiligen großen großen Karte oft nur ein Teil für eine aktuelle Mission benötigt wird.
Ist man im Feindgebiet angekommen, gilt es kaum erwähnenswerte Aufgaben wie das Scannen von Orten auszuführen, Sprengladungen zu platzieren, oder irgendwas umzunieten. Unterwegs werden Unmengen an Gegner geplättet, Items eingesackt, Kisten geöffnet und manchmal um sein Leben gerannt. Dazu gleich mehr
Man steuert in Alienation seine Figur, einen Menschen in Kampfrüstung, mit dem linken Stick, mit dem rechten zielt man und feuern tut man mit der Schultertaste. Klassische Twin-Stick-Shooter sind hier der beste Vergleich. Wer Dead Nation kennt, weiß exakt was ihn erwartet. Zu Beginn des Spiels dürfen wir uns übrigens für einen von drei Typen an Rüstung entscheiden, dazu später mehr.
BUM, BÄM, BRENN UND STIRB!
Kommen wir zum „Spaß“ bei der ganzen Sache: Das elementareren der Kontrahenten! Auf dem Weg zu den verschiedenen Missionszielen stellen sich uns diverse Gegnertypen in den Weg, die es mit verschiedenen Waffen zu erledigen gilt. Dabei sind die Waffen in vier Kategorien aufgeteilt: Leichte, mittlere, schwere und „Ausrüstung“. In jeder Kategorie gibt es dann nochmals Untertypen von Waffen. Bei der leichten sind es Energiegewehre, eine Art Maschinenpistole. Bei mittleren gibt es Abwandlungen der Schrotflinte oder des Karabiners, bei den schweren sind es RPG, Gatling oder auch Flammenwerfer. Als Ausrüstung sind Granaten, Minen und Bumerang definiert.
Die Gegner sind zumeist sehr zahlreich, und dienen oft nur als Kanonenfutter. Es gibt auch stärkere Gegner die mehr aushalten, einen mit einer Art Scharschützen-Alien-Laser-Gewehr ins Jenseits befördern wollen, oder explodierende Gegner. Es gibt auch eine Art Bossmonster, die zwar keine Taktik benötigen, aber bei denen man schon etwas länger draufhalten muss.
Die Munition für die Waffentypen, wobei es nur ein Allround-Munition-Paket zu finden gibt, sowie Health-Kits, diverse Booster wie Bewegungsgeschwindigkeit oder für XP, sowie Waffen etc. findet man bei erlegten Gegnern oder in Kisten. Die Waffen könne genau wie der Spieler verschiedene Stufen haben und auch verschiedene Seltenheitsgrade, die, wie man es so kennt, farblich unterschieden werden. Es leuchtet lila? Oh Yeah, her damit!
Power me Up!
Ganz zu Beginn des Spiels gilt es zunächst sich für eine von drei Kampfrüstungen zu entscheiden: Tank, Bio-Spezialist und Saboteur die sich durch verschiedene Skills und Eigenschaften wie Kampfstärke, Geschwindigkeit oder auch Abwehr unterscheiden. Durch das Erledigen der Gegner erhält man Erfahrungspunkte und steigt in Leveln auf, woraufhin man Fähigkeitenpunkte in diverse aktive und passive Fähigkeiten investieren kann, die jeweils erweitert werden können. Beispielhaft sei ein Schild, ein AOE-Angriff oder Heilfähigkeit erwähnt.
Der größte Motivator in Alienation dürfte neben dem Ummähen von Gegnern, das Sammeln und Verbessern von Waffen sein. Natürlich ist eine seltene Waffe deutlich mächtiger als eine 08/15-Popelpistole. Zudem können seltene Waffen auch noch mit diversen Energiekugeln (die auch noch kombiniert werden können) verbessert werden, was beispielsweise zusätzlich Schaden oder auch Munitionskapazität erhöht. Etwas „Neues“ bei Alienation ist die Möglichkeit unwichtige/schlechtere Waffen zu zerlegen und die universellen Bauteile zu benutzen um die Werte einer Waffe „neu zu würfeln“. Beispiel: Eine Waffe hat die Möglichkeit einen Schaden zwischen 10 DPS und 20 DPS zu machen. Aktuell liegt der Wert bei 12. Nun kann man Würfeln“ und mit Glück erhält man einen höheren DPS, zum Beispiel 18 – man könnte aber auch auf 10 zurückfallen. Dies gibt einen netten Reiz – muss man aber doch mitbedacht wählen, da die Ressourcen knapp sind.
Und was geht sonst so ab?
Während den Missionen gibt es immer mal wieder kleine „Specials“. So gilt esbeispielsweise besonders dicke Gegner zu erlegen, was einem eine Menge XP und oft seltene Waffen bringt. Weiterhin kommt es gelegentlich vor, dass einem „die Horde“ angreift – plötzlich tauchen Massen an schnellen Gegnern auf, die einen durch ihre schiere Menge zu töten versuchen – ein Mordsspaß, muss man doch oft um sein Leben rennen und dabei einfach alles wegpusten. Ärgerlich ist dann aber, wenn die Munition ausgeht, was leider öfter der Fall ist. Hier hätte irgendwie eine Anpassung stattfinden müssen – lieber grundsätzlich mehr Munition/größere Magazin-Kapazitäten und dafür weniger Schaden. Es nervt einfach, dass selbst die Waffen mit der höchsten Kapazität mitten im Kampf binnen 2-3 Sekunden leer sind. Fast vergessen: Einen Nahkampfangriff gibt es auch, sowie einen kurzen Sprint um Gefahrensituationen schnell zu entgehen – beides hat jede Kampfrüstung.
Einen Multiplayer hat das Spiel ebenfalls, wobei sich am prinzipiellen Spielablauf nichts ändert. 2-4 Spieler zerlegen alles – mehrfacher Spaß, so leicht kann man es beschreiben. Der Bildschirm gleicht dann eher einem LSD-Trip, als einem „Spiel“
Technik
Grafisch gefällt das Spiel – klar es ist kein Uncharted 4, aber muss es auch mehr als 3-4 Gegner berechnen. Dauerexplosionen, dutzende Gegner, Waffeneffekte und, und, und – der Bildschirm explodiert förmlich, was einfach nett anzusehen ist. Überall passiert irgendetwas. Da die Ansicht recht weit entfernt ist, müssen die Charaktermodelle auch nicht wer weiß wie detailliert sein. Sie sehen aber alle gut aus und verschieden designte Gegnertypen wissen optisch zu gefallen. Es ist das ganze „Chaos“ auf dem Bildschirm der optisch beeindruckt. Alles läuft zudem stets flüssig, was auch nicht immer selbstverständlich ist heutzutage.
Der Sound passt zu Alienation, was bedeutet, es gibt Alien-Gekreische, Explosionen und Waffeneffekte – man wird auch hier eher von der Menge begeistert, statt von der Qualität. Das ist aber auch gut so, ist doch das ganze Spiel mehr auf „viel von allem“ ausgelegt.
Die Steuerung funktioniert ebenfalls – was aber nervt ist, dass ständig nachgeladen werden muss. Das stört den Spielfluss manchmal gehörig. Zudem ist der Waffenwehcsel nicht optimal gelöst. Man kann durch drücken von Dreieck zwischen leichtem und mittlerem Waffentyp wechseln, für den schweren muss man die Taste gedrückt halten. Sinn?