Final Fantasy 3 (Steam) – REVIEW
Langsam muss ich anmerken, dass der PC eine richtige Fundstelle für Retro-Spiele geworden ist, denn wieder ist ein Remake einer bekannten Reihe erschienen. Dazu geht es auch weit zurück, sehr weit, denn wir schreiben das Jahr 1990 und das Nintendo Entertainment System feiert noch immer große Erfolge. In der Glanzzeit der Heimkonsole versucht man sich auch an einem Spiel, welches eigentlich nie eine Fortsetzung erfahren sollte, nun aber schon dutzende Teile und Spin Offs vorweist. Es ist die Final Fantasy Saga, die uns immer wieder in neue Geschichten entführt und das Genre des Rollenspieles erst richtig beliebt gemacht hat.
Speziell möchte ich mich Final Fantay 3 widmen, welches lange Zeit als verloren galt, dann aber einer Generalüberholung unterzogen wurde. Nun dürfen wir uns auch der Umsetzung erfreuen, denn das Remake gibt es jüngst auf Steam.
Altbekannt und doch neu
Das großartige an der Final Fantasy Reihe ist das strategische Kampfsystem, welches im dritten Teil auf rundenbasierte Schlachten setzt. Natürlich ist das Spiel am Anfang noch recht simple gestrickt und bedarf keiner großartigen Überlegung, wird dann aber zunehmend komplexer. Die Gegner kommen zumeist in Gruppen und haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Feuermonster sind anfällig gegen Wasserattacken, dunkle Gestalten werden vom Licht gestraft. Das bedeutet zusätzlich, euch stehen nicht nur Standard Angriffe zur Anwendung bereit, sondern auch magische Elemente in ihren unterschiedlichsten Formen. Schnell wird aus der einfachen Magie des Feuers, das mächtige Feura oder gigantische Feugra. Mit jeder neuen Stufe die ihr hinzugewinnt, werden die Zauber stärker, benötigen aber auch mehr Magiepunkte. Diese sind jedoch stark begrenzt und verlangen eine regelmäßige Erneuerung mithilfe von Tränken.
Natürlich muss man aber nicht immer den Zauberstab schwingen, um die Gegner vom Platz zu fegen. Die Standartangriffe könnt ihr mit immer neuen Waffen in eurer Hand verstärken. Die benötigten Utensilien bekommt ihr beim Händler des Vertrauens, bei dem ihr sie beliebig gegen Bares austauschen könnt. Überflüssiges Equipment darf wiederum verkauft und zu Münze gemacht werden. Brauchbare Fundstücke werden aber auch vom Gegner hinterlassen, oder finden sich in diversen Kisten, die überall verteilt sind.
Habt ihr sodann die ersten Etappen gemeistert, einige Endbosse bezwungen und eure Truppe um weitere Mitglieder erweitert, kommt ihr an den Punkt, an dem es möglich ist, sich diverse Berufe anzueignen. Das Jobsystem ermöglichen euren Charakteren spezielle Angriffe auszuführen und damit den Gegnern noch mehr zu schädigen. Des Weiteren bietet auch Final Fantasy 3 das obligatorische Level-Up-System. Durch jeden Sieg werden euch Erfahrungspunkte zuteil, die eure Helden stärken, sollte eine gewisse Vorgabe erfüllt sein.
Das hauptsächliche Geschehen findet in kleineren Arealen wie Höhlen oder Städten statt. Um die unterschiedlichen Locations zu bereisen, rennt ihr über eine Weltkarte, auf der sich die verschiedenen Ziele zeichnen. Bei dem Versuch den Standort zu wechseln, werdet ihr nicht selten in überraschende Kämpfe gezogen. Das heißt, die Gegner sind auf der Karte nicht sichtbar und verwickeln euch per Zufallsprinzip in jedwede Schlachten. Falls euch das Unterfangen zu lästig wird, oder ihr in Gebiete geratet, wo die Schwergen des Bösen euch mit ihrer Stärke übertrumpften, könnt ihr auch die Flucht ergreifen.
Inseln und Gebiete, die für euch nicht zugänglich erscheinen, werden erst im Verlauf des Spieles eine Anlegestelle vorweisen. Mithilfe eines fliegenden Luftschiffes und einem U-Boot, könnt ihr jedes Fleckchen in Final Fantasy 3 erobern, noch mehr Abenteuer erleben und sogar weitere Geheimnisse aufdecken.
Technik
Final Fantasy 3 ist wieder ein ordentliches Remake, bei dem man viel Zeit investieren muss und auch möchte. Startet man das Spiel, sieht man die grafische Überarbeitung sofort, denn zwischen dem Debüt auf dem NES und der nun gebotenen dreidimensionalen Grafik liegen Welten. Die einstige 8-Bit Optik weicht nun einer niedlichen 3D Note mit allen Raffinessen eines simplen Remaks. Ausgereizt bis an die Grenzen trumpft Final Fantasy 3 zwar nicht auf, doch die neuen Modelle der Charaktere entschädigt dies wiederum. Die Umgebung ist zudem gut erkennbar und mit vielen neuen Details bestückt, was wiederum anno 1990 nie möglich gewesen wäre.
Das Szenario um Final Fantasy 3 wird mit solidem Sound begleitet, der selbstverständlich auch bearbeitet wurde. Nichtsdestotrotz erhalten die gebotenen Klänge einen Hauch Retro-Feeling und dies im gesamten Abenteuer, welches auf gut 30 Stunden ausgelegt ist.