Virtual Ride 3 REVIEW
Es ist schon über zwei Jahrzehnte her, als ich das erste Mal einen Ausflug in einen virtuellen Freizeitpark gemacht habe. Es war auf dem Super Nintendo, auf dem ich mit Theme Park Attraktionen und jedwede Imbissbuden nach Herzenslust errichten durfte. Im Laufe der Zeit konnte ich weitere Titel dieser Art für mich entdecken, die aber mehr den Fokus auf den Aufbau, statt der Simulation hatten. Mit Virtual Ride 3 – Fahrgeschäft-Simulator geht es nun für mich erstmalig aus einer anderen Perspektive an die Sache heran. Denn diesmal darf ich die jeweiligen Fahrgeschäfte steuern und die Besucher ordentlich durchschütteln.
Großer Spielplatz
Einen Freizeitpark bzw. Festplatz erstellen ist nicht Bestandteil von Virtual Ride 3, denn der ist längst errichtet und wartet mit seiner ersten Betriebsaufnahme auf euch. Kaum ist das Spiel gestartet, wird euch vorgegeben, die erste Attraktion genauer zu beäugen. Die ersten Instruktionen sind natürlich damit nicht fern, denn euch obliegt die Kontrolle der Steuerung. Dabei wird aber nicht nur die Bewegung oder Geschwindigkeit von euch bestimmt, sondern sogar der Sound und die Variationen der Beleuchtung. Das damit der Charakter einer Simulation bestmöglich eingefangen wird, stellt der Spieler spätestens fest, wenn er die ganzen Menüs genauer begutachtet.
Beispielsweise befehligt ihr die Kontrolle der Sicherheitsbügel beim ersten Fahrgeschäft. Schon stürmen einige Angestellte los und schauen, ob die Attraktion auch sicher ist. Falls euch die Aufmachung nicht gefällt, dürft ihr die Farben einzelner Parts verändern und aus allen möglichen Perspektiven begutachten. Missfällt euch das Wetter oder die Tageszeit ist noch nicht die Richtige, ändert ihr es einfach mit wenigen Klicks. Selbst das Mitfahren ist gar kein Problem und lässt euch so die jeweilige Attraktion aus eigenem Blickwinkel austesten. Wem das aber noch immer nicht reicht, dem wird ermöglicht, die Fahrgeschäft mit einem neuen Namen zu benennen und dadurch Virtual Ride 3 – Fahrgeschäft-Simulator einen individuellen Stempel zu verpassen.
Um dem Spiel ein wenig mehr an Authentizität zu verleihen, wurde natürlich nicht ein Fahrgeschäft neben dem anderen platziert, sondern der komplette Freizeitpark auf einem großen Gehöft errichtet, um so Fläche für verschiedene Buden bietet. Zu den obligatorischen Imbissbuden, die einfach dazugehören, gibt es wie auf einem typischen Rummel verschiedene Stände, bei denen man etwas gewinnen kann. Eine aktive Teilnahme ist leider aber nicht möglich und bleibt in der Simulation verwehrt. Ebenso dienen die verschiedenen Imbissbuden nur zur Dekoration und sollen lediglich eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen.
Abseits der Simulation beherbergt Virtual Ride 3 noch ein wenig Gameplay und somit eine Aufgabe, an der ihr euch messen könnt. Eure nebensächliche Mission besteht darin, die Besucher des Festplatzes ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dies verbindet ihr natürlich über eure Möglichkeiten, die einzelnen Fahrgeschäfte steuern zu können. Die eingebrachten Punkte, die jeder zufriedene Gast mitbringt, dürfen wiederum in zusätzliche Erweiterungen der einzelnen Geschäfte investiert werden.
Technik
Einer der wichtigsten Aspekte einer Simulation ist die Optik, die natürlich so authentisch wie möglich sein sollte. Dies versuchen die Entwickler natürlich hauptsächlich über die Fahrgeschäfte zu erzeugen, die mit unzähligen Effekten wie den Variationen der Beleuchtung auftrumpfen. Um das Feeling eines richtigen Festplatzes auf virtuelle Weise noch weiter ansteigen zu lassen, sind auch die Besucher nicht unwichtig. Ständig sind Personen in Bewegung, die die Attraktionen austesten, die Imbissbuden besuchen oder sich an den Losständen versuchen. Leider ist die Grafik dabei etwas eingetrübt. Die Gesichter sind eher Grobmotorik und die Animation teilweise etwas steif. Die einzelnen Buden geizen leider ebenso an besonderen Details und schmälern dadurch den Gesamteindruck. Aus der Entfernung macht die Optik dafür einen weit aus besseren Job. Vor allem überzeugt die Natur und die kleineren Details, wie beispielsweise die Schatten, die abhängig der Tageszeit und Sonneneinstrahlung auch wandern. Um die Simulation perfekt zu machen, wird es euch dank einer VR-Option sogar möglich, das Spektakel so zu erleben, als wärt ihr mittendrin.
Ein wirklich toller technischer Aspekt ist der Sound. Wie bereits beschrieben, dürft ihr die Musikstücke für die jeweilige Attraktion selbst aus einem kleinen Sortiment erwählen. Dieses sind sehr peppig und kommen tatsächlich einem richtigen Rummel nahe. Gleichzeitig gibt es aber auch den obligatorischen Anheizer, der mit flotten Sprüchen die Schar an Besucher weiter begeistern möchte. Damit die Möglichkeiten der Simulation bestmöglich ausgeschöpft wird, dürft ihr selbst bestimmen, welcher Spruch aus dem virtuellen Mikrofon Richtung Fahrgäste ertönt. Als kleine Zugabe wird es euch sogar ermöglicht, mittels eigenem Mikrofon ein paar Sprüche vom Stapel zu lassen. Aber auch an Schreien der Besucher wird nicht gespart, denen in geringen Abständen das Adrenalin durch die Adern jagt.
Die Steuerung ist einfach eingebracht und wird zumeist über die kleinen Klappmenüs befehligt. Wer den Simulator in seiner vollen Bandbreite ausschöpfen mag, darf die einzelnen Fahrgeschäfte sogar mithilfe des Control-Tablets in den Kabinen steuern. Dabei bleibt euch kein Schalter und kein Kopf verwehrt. Die Attraktionen selbst dürft ihr mittels Spaziergang besuchen oder direkt auf einer Karte anwählen. Sofern ihr die virtuellen Füße in Bewegung setzt, geht es mit der Tastatur voran, die dafür die Pfeiltasten auf der rechten Seite nutzt. Währenddessen kann mit der Computermaus jeder Winkel des Festplatzes begutachtet werden. Dank einer eingebrachten Zoom-Funktion bleibt kein Detail verborgen und selbst die Mechanik der Fahrgeschäfte kann näher unter die Lupe genommen werden.