Silent Hill Downpour REVIEW
Lange habe ich darauf gewartet, bis ich Silent Hill Downpour endlich spielen konnte – eine Fortsetzung der beliebten Survival-Horror-Reihe. Mit leichter Wehmut erinnerte ich mich an die Teile 2 und 4 und hoffte, dass der neueste Ableger wieder dort anschließen kann.
Ihr seid ein Häftling namens Murphy, der sich schon nach wenigen Minuten in einer seltsamen Situation wiederfindet. Nach einer tödlichen Konfrontation findet sich Murphy in einer Zelle wieder und schon verschwinden die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn. Doch es ist nicht lange Zeit zum Nachdenken, denn euer Protagonist ist zum Tode verurteilt – und daher folgt ihr ihm in einer Sequenz zu seiner letzten Fahrt. Doch das Unglück ist nicht weit und euer Bus verunglückt. Murphy scheint im ersten Moment der einzige Überlebende zu sein, und daher nutzt er die Chance und flüchtet. Kurz darauf findet er sich in einer Geisterstadt wieder – Silent Hill.
Willkommen in Silent Hill
Angekommen in Silent Hill durchstöbert ihr erst einmal die Gegend und versucht, verschiedene Türen zu öffnen. Einige bleiben hier verschlossen, andere lassen sich öffnen und euch ins Gebäude eintreten. Dabei wird euch ermöglicht, die Tür recht langsam zu öffnen und einen Blick durch den Spalt zu riskieren. Ist der Raum sicher, tretet ihr ganz ein und sucht alles nach wichtigen Utensilien ab. Dabei könnt ihr die meisten Dinge als Waffe missbrauchen. Ob ihr fortan einen Feuerlöscher, Messer, Spitzhacke, Flasche oder Axt in der Hand haltet, obliegt ganz alleine euer Entscheidung. Doch sollte die Waffe jederzeit gegen ein besseres Objekt ausgetauscht werden, denn die Gegner sind nicht fern.
Trefft ihr auf die ersten Gegner, solltet ihr in einer Angriffsposition wechseln oder einfach davonlaufen, denn ein Kampf ist nicht immer notwendig. Leider trefft ihr hier nicht auf mysteriöse humpelnde Krankenschwestern, denen auch ein Gesicht fehlt, sondern auf dreckige Zombies, die auf euch zurennen. Auch wenn es bei diesen nicht bleibt und ihr auch auf andere dunkle Gestalten trefft, ist der Ideenreichtum wie bei Teil 2 und 3 keinesfalls gegeben. Doch die Monster sind auch nicht der Schwerpunkt des Spieles. Zwar springen sie urplötzlich hinter einer Tür hervor und sorgen für einen kleinen Schockmoment, doch die wahre Stärke von Silent Hill sind jene Szenen, die einfach überraschend sind. So läuft Murphy beispielsweise einen Korridor entlang, der nicht enden zu wollen scheint und sich immer wiederholt, bis ihr den entgegengesetzten Weg einschlagt und ihr plötzlich in einem Raum landet, der sich vorab an ganz anderer Stelle befand. Zusätzlich werdet ihr noch von einer seltsamen Macht verfolgt, die aber genauso schnell wieder verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Trotzdem heißt es dann, die Beine in die Hand zu nehmen und nicht zu oft nach hinten zu schauen.
Falls ihr doch einmal nicht schnell genug seid und verletzt werdet, könnt ihr euren Gesundheitszustand in einer Statistik anschauen. Ist er auf wenige Prozent abgesackt, solltet ihr im Inventar schauen, ob ihr einen Verbandskasten findet. Auch anhand der Kleidung seht ihr Murphys Zustand. Ist diese recht blutig, ist eure Gesundheit sehr stark angeschlagen und ihr solltet schauen, dass ihr den Verbandskasten verwendet oder einen in Silent Hill findet.
Silent Hill besticht aber nicht nur durch die unerwarteten Momente und vielen Gefahren, sondern auch durch tolle Rätsel. Meistens müsst ihr dazu die Gebiete absuchen und bestimmte Gegenstände finden. Andere Male ein Bild drehen, der einen Mechanismus aktiviert, oder ein Spiel vollenden, das euch ein Ticket für die Seilbahn auswirft. Die geforderten Rätsel können aber auch sehr knackig sein, daher darf noch vor Spielbeginn bestimmt werden, wie sehr ihr euch beim Lösen anstrengen müsst.
Damit ihr auch voran kommt, steht euch ein Buch zur Verfügung, in dem eine Gebietskarte zu finden ist. Diese markiert auch die offenen sowie verschlossenen Türen. Scheint es mal kein Vorankommen zu geben, solltet ihr schauen, ob in der Nähe verbarrikadierte Türen sind. Diese lassen sich mit Spitzhacke oder Axt öffnen und geben so neue Wege frei.
Technik
Zwar haut mich die Grafik jetzt nicht um, doch sie ist grundsolide und gibt perfekt die düstere und beklemmende Atmosphäre wieder. Der Sound steigert das Feeling um einiges, denn die Töne regen dazu an, immer zu glauben, dass sich hinter der nächsten Tür etwas Schreckliches befindet. Dazu gibt es noch eine vernünftige Sprachausgabe, die aber leider nur auf Englisch ist. Selbstverständlich werden die deutschen Texte dazu am unteren Bildschirmrand eingeblendet.
Die Steuerung ist auch gut umgesetzt und überfordert nicht. Ihr werdet durch die Tastenbelegung keine Nachteile erfahren und für die Heilung muss nun auch nicht mehr zwangsläufig das Inventar geöffnet werden. So habe ich der Technik generell nichts vorzuwerfen.