Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas REVIEW

Mit Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas findet ein noch recht unbekannter Titel nun auf Konsole sein Zuhause, der schon in der Vergangenheit mit The Legend of Zelda: The Wind Waker verglichen wurde. Zu sagen bleibt nämlich, dass das Spiel bereits auf den mobilen Plattformen sowie dem PC debütierte. Und so weit hergeholt sind die Vergleiche auch gar nicht, denn bereits die Optik ist dem Spiel von Nintendo sehr nah auf den Fersen. Nichtsdestotrotz kommt mir mit dem Action-Adventure vom Entwicklern Cornfox & Bros. ein ganz anderer Titel in den Sinn, der seine Zeit auf dem Sega Mega Drive hatte – nämlich Landstalker. Letztlich ist das besagte Spiel aber kein Abklatsch benannter Titel, sondern bietet seine ganz eigenen Charme, der aber erst auf den zweiten Blick hervordrängt.

 

Das Abenteuer beginnt

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Für den männlichen Titelhelden, der noch in einem recht jungen Alter zu sein scheint, endet die Sorglosigkeit schnell. Kaum ist das Schwert und Schild seines verstorbenen Vaters gefunden, wird ihm ein neues Schicksal zuteil. Natürlich geht es wieder darum, dunkle Mächte zu bekämpfen und den Frieden in die Welt zurückzuholen. Um dies zu bewerkstelligen, gilt es vier Ungeheuer zu bezwingen und Rache an dem namengebenden Monster Oceanhorn zu üben. Denn genau dieses Ungetüm raubte den Helden in Spe seinen Vater.

Ab nun an wird sich wieder diverser Vorlagen bedient, wie eben auch der Legend of Zelda Reihe. Denn um dem Monster überhaupt in die Augen schauen zu können, sind vorab andere Aufgaben fällig. Drei Talismane müssen gefunden werden, die unser Reise durch Unterwasser-Zivilisationen, satten grünen Wäldern sowie kahlen Wüsten begründen. Alles verteilt auf Inseln, von denen einige mit Dungeons, andere wiederum mit Städten bevölkert sind. Mit einem kleinen Segelboot geht es nun an die Erkundung der Inseln, um all ihre Geheimnisse aufzudecken, die Talismane zu komplettieren und das Meeresungeheuer zu bezwingen, dass den kleinen Helden zum Vollwaisen gemacht hat.

 

Du kommst hier nicht rein

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So beginnt ihr mit leichten Aufgaben und versucht eure Items erst einmal aufzustocken, denn schnell bemerkt ihr, dass das Spiel doch recht linear verlaufen muss, um vorwärts zu kommen. Mit Bomben im Gepäck, die ihr erst ausfindig machen musstet, geht es nun daran, die Hauptmissionen fortzusetzen. Alles schön und gut, wäre es nicht immer so verflixt mit dem Weiterkommen. Versperrte Tore, zugeschlossene Türen oder Wärter, die erst ein gewisses Maß an Bestechung benötigen, um euch den Weg freizumachen.

Und schon sind sie wieder da, die Parallelen zur Zelda-Reihe. Denn jetzt heißt es, Geheimgänge freisprengen, Truhen ausfindig machen die Schlüssel beherbergen und kleinere Schalter sowie Schieberätsel lösen. Gleichzeitig müsst ihr euch aber auch immer die Gegner vom Hals halten, die eure Vorhaben gerne zunichte machen wollen und keine Situation auslassen, um gegen euren jungen Helden vorzugehen. Hier wird zudem etwas Geschick abverlangt, denn nicht jedes Monster kann mithilfe der Klinge in die ewigen Jagdgründe befördert werden.

Dies klingt vielleicht nicht sonderlich schwierig und auch relativ bekannt, wird aber mit der Tatsache erschwert, dass der kleine Held nicht springen kann – nicht einmal automatisch! Das bedeutet für euch, statt Wände zu erklimmen, immer wieder dieselben Routen abzuwandern, bis ein Rätsel gelöst oder ein Schlüssel mehr in eurem Inventar zu finden ist. Und auch wenn dies in erster Linie nervig klingt, sind die Dungeons so strukturiert, dass es kaum ins Gewicht fällt. Zumal sich mit genauem Hinschauen gerne kleinere Abkürzungen offen legen, die etwas Geduld wie auch Zeit einsparen.

Sind alle Tore geöffnet, alle Schlösser entfernt und alle Schalter umgelegt, wartet nicht selten ein etwas üppigeres Monster auf euch. Natürlich ist Obacht geboten und neben Schwert und Schild, das mitgeführte Equipment gezückt. Große Anstrengungen fordern die böswilligen Wesen jedoch nicht und mit der richtigen Taktik ist schnell das Areal befriedet. Die Komplexität wie die Endbosse bekannter Action-Adventure erwartet euch aber nicht und oftmals wird es euch überlassen, welche Waffen und Items ihr nutzt, um den Gegner endgültig vom Bildschirm zu tilgen.

 

Huch, das kenne ich doch

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Die Vergleiche mit The Legend of Zelda: The Wind Waker sind aber weitaus öfter zu ziehen, als anfänglich angenommen. Neben dem ähnlichen Look, sind auch die Herzen als Energieanzeige mit von der Partie. Dieses lassen sich zudem über vier gesammelte Herzcontainer erweitern und gestalten die Reise so noch etwas angenehmer als zuvor. Als kleine Zugaben wurden aber auch Erfahrungspunkte verbaut, die ihr euch mit verschiedenen Handlungen erwirtschaften könnt. Habt ihr eine gewisse Anzahl durch abgeschlossene Aufgaben erreicht, steigt euer kleiner Held im Level auf und bekommt kleine Belohnungen, wie beispielsweise mehr Mana-Ressourcen zugeteilt. Große Auswirkungen solltet ihr jedoch nicht erwarten, dennoch steigert es den Anreiz, alles gründlich abzusuchen, einzusammeln oder zu zerstören – je nachdem was verlangt wird.

Ebenso ist das Segeln von einer Insel auf die nächste in Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas eingebracht worden, wenngleich ihr hauptsächlich die Hindernisse wegfeuert. Die Verfolgung der Route erfolgt wiederum automatisch. Angekommen auf einer der mit Wasser umgebenen Schauplätze, geht es wieder ans Eingemachte. Hier verliere ich gelegentlich aber noch die Übersicht, was als nächster Schritt eingefordert. Ja, ich gebe es zu, an dieser Stelle fehlt mir eine Fee, die mich zum nächsten Ziel navigiert. Nach ein paar netten Gesprächen, die ihr mit den ansässigen Bewohnern führt, wird der nächste Schritt aber nicht lange verborgen bleiben.

Und da sind wir sofort beim nächsten Punkt, denn was noch stark aber sicher ungewollt an die Vorlage von Nintendo erinnert, sind die verschiedenen Charaktere. Es macht durchaus Spaß ein kleinen Dialog zu halten, der ab und an sogar noch wertvolle Informationen preisgibt. So erfahrt ihr beispielsweise von weiteren Inseln, die ihr sogleich ansteuern könnt. Ob es jedoch für eine Erkundung reicht, entscheidet wiederum das aktuelle Equipment. Wer weitere Inseln erschließen möchte, sollte die Flaschenpost, die überall am Strand angespült wird, ebenso wenig vernachlässigen.

In einer Sache kann Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas aber nicht so recht mithalten und das, obwohl immer weitere Inseln hinzukommen. Die Spielzeit ist schlicht und ergreifend nur ein Bruchteil von dem, was ein The Legend of Zelda bietet. Wenngleich ihr noch weitere Spielstunden Zuwachs durch Nebenbeschäftigungen wie dem Angeln gewinnen könnt, steht dies in keinerlei in Relation zu dem Vorbild.

 

Technik

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Wie soll es anders sein, erinnert auch die Optik stark an The Legend of Zelda: The Wind Waker und baut auch eine comichafte Kulisse und kunterbunte Charaktere, die besonders verniedlicht wurden. Gleichzeitig erinnert mich die Struktur der Schauplätze an das inzwischen betagte Spiel Landstalker, bei dem der Hauptprotagonist aber springen konnte. Die Kulisse passt zum gesamten Setting und wirkt ein keiner Stelle deplatziert. Vor allem fällt kaum noch auf, dass Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas sein Debüt auf dem mobilen Sektor hatte. Die überarbeiteten Wasserreflexe beispielsweise, sind nahe an dem dran, was man von einer Xbox One und einer PlayStation 4 erwartet. Allgemein ist grafisch zwar noch Luft nach oben, dem süßen Abenteuer verlangt man dies aber gar nicht weiter ab.

Genauso stimmig wie die Optik, ist der Sound eingebracht. Fast immer wird die perfekte musikalische Untermalung geboten. Nur einige Stücke sind so begrenzt in ihrer Vielfalt und neigen zur ständigen Wiederholung, sodass ich sie notgedrungen aus dem Kopf bannen muss. Auf eine Sprachausgabe wird generell verzichtet, dafür begleiten Textboxen das gesamte Geschehen. Natürlich darf eine deutschsprachige Lokalisation da nicht fehlen.

Die Steuerung funktioniert gut und bringt alles ein, um einen guten Spielablauf zu gewähren. Schwert und Schild sind blitzschnell einsatzbereit, Items wie Bomben und Bogen via Tastendruck gewechselt – sofern einem Feuerknopf zugeteilt. Was ich ein wenig vermisse ist die Rumblefunktion, die beispielsweise das Angeln oder Schläge gegen Steine und Töpfe noch authentischer wirken lässt. Ansonsten gibt es nichts zu meckern und der Spielfluss ist zu jeder Zeit gewahrt.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
83
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Die Inspiration von Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas lässt sich unweigerlich erkennen. Die Frage ist aber, ob es so schlecht ist, von einem Meisterwerk abzugucken. Der Titel hat zumindest seinen Weg gemeistert und sich in meinen Kopf als etwas eigenständiges verankert, wenngleich einige Ideen wirklich dreist abgekupfert sind. Letztlich ist aber der Spielspaß ausschlaggebend, der hier keinen Grund zur Beanstandung hergibt, zumal das Action-Adventure auch einen mehr als fairen Preis bietet. Für die Xbox One und die PlayStation 4 ist Oceanhorn: Monsters of Uncharted Seas jedenfalls bis zu letzten Minute eine Bereicherung. Und das ein zweiter Teil in Arbeit ist, findet durchaus Anklang bei mir.

- Von  Rena

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USK 6 PEGI 7

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