Animal Crossing: Happy Home Designer REVIEW

Videospiele sind oftmals eine schweißtreibende, nervenaufreibende oder gar anstrengende Angelegenheit. Da sind Spiele, wie das jüngst für den Nintendo 3DS erschienene Animal Crossing: Happy Home Designer, eine willkommene Abwechslung. Denn anstatt mich mit lautem Krach-Bumm-Peng zuzudröhnen, kann ich mich hier gemütlich mit meinem Handheld auf das Sofa legen und für ein paar Minuten abschalten. Allerdings merke ich nach einiger Zeit: Der Grad zwischen Entspannung und Langeweile kann ein sehr schmaler sein…

 

Schöner Wohnen

Spätestens seit Animal Crossing: New Leaf ist die Marke auch im Westen angekommen und immens populär. Kein Wunder also, dass Nintendo gewillt ist, die Fans bis zum nächsten richtigen Serienteil mit Spin-Offs, in Form von Happy Home Designer, bei der Stange zuhalten. Der Titel verrät dabei bereits ziemlich gut, worum es geht. Denn anstatt sich als Bürgermeister zu beweisen, tritt man nun eine Stufe in der Karriereleiter nach unten und fängt als Mädchen für alles bei ImmoNook als Neuling an. Die Aufgabenbereiche sind allerdings recht überschaubar und beschränken sich auf das Einrichten von Häusern, Geschäftsräumen, des Krankenhauses und anderen Einrichtungen.

Der grundlegende Ablauf ist dabei stets der Gleiche. Ein neuer Kunde kommt zu uns ins Büro und skizziert in kurzen Sätzen seine Traumunterkunft. Daraufhin geht es zur Baustelle und das Einrichten beginnt. Gelegentlich müssen wir dem Kunden noch die zukünftige Unterkunft selbst aussuchen und verkaufen, bzw. vor dem Büro auf Kundenfang gehen. Aber zurück zum eigentlichen Tagesgeschäft! Dieses findet wie gesagt beim Haus des Kunden statt. Hier suchen wir die passende Bauform des Hauses aus, richten den Garten mit einem schönen Zaun, Möbeln und Pflanzen ein und begeben uns schließlich ins Innere.

Die Inneneinrichtung ist quasi das Herzstück von Animal Crossing: Happy Home Designer. Aus einem Katalog wählen wir Tapete, Boden, Möbel, Lampen, Sanitäre Anlagen und so weiter aus. Mit fortlaufender Spielzeit wächst der Katalog immer weiter und wird durch immer neue Themen ergänzt (und dadurch mit der Zeit auch sehr überladen). Ein Kunde möchte eine urbane Inneneinrichtung? Kein Problem mit Skyline-Tapete. Eine Kundin möchte lieber eine gemütliche und romantische Wohnung? Vielleicht sind der Tisch in Herzform und Blumenarrangements ja das richtige für sie.

 

Tagein, tagaus

Das Einrichten verläuft in Echtzeit. Ist der gewünschte Gegenstand im Katalog gefunden und ausgewählt, so erscheint er sogleich in der Wohnung und kann an seinen Platz manövriert werden. Die Steuerung setzt hauptsächlich auf den Stylus, mit welchem wir auf dem unteren Bildschirm des Nintendo 3DS die Möbel etc. bewegen. Mit dem Steuerkreuz wird rein- und rausgezoomt und mit dem Schiebepad die Spielfigur bewegt. Das funktioniert gut und gewährt genügend Übersicht, die man auch durchaus braucht.

Dieser Ablauf wiederholt sich fortan immer und immer wieder. Variation erfährt der Spielablauf eigentlich nie und einen wirklichen Unterschied, welche Art von Objekt man nun einrichtet, besteht auch nicht. Das wäre für mich nicht weiter schlimm, was mich aber wirklich wurmt, ist die Tatsache, dass mir das Spiel nie Feedback über meine Kreationen gibt. Denn sowohl die Kunden, als auch die Vorgesetzten bei ImmoNook sind stets am grinsen, lächeln und fröhlich sein. Selbst wenn ich eine Einrichtung vollkommen jenseits der Kundenwünsche vornehme oder wahllos mit Gegenständen um mich schmeiße, ist die Rückmeldung stets positiv. Vielleicht bin ich aber auch der falsche Spielertyp für Animal Crossing: Happy Home Designer, denn selbst bei entspannten Spielen brauche ich mindestens noch einen Funken an Herausforderung. Immerhin können Enthusiasten ihre Designs mit der Community teilen.

 

Zu viel des guten?

Was mich dann doch immer mal wieder in das Büro von ImmoNook zurückholt, ist der sympathische Humor und der mir sehr lieb gewordene visuelle Stil. Grafisch hat sich, im Vergleich zu Animal Crossing: New Leaf, augenscheinlich nichts getan, aber das ist nicht weiter schlimm. Noch immer wirken Welt und Charaktere auf mich schlichtweg herzerwärmend und auch die entspannende Dudelmusik bringt mir nach wie vor Freude.

Die große technische Neuerung liegt im Amiibo-Support, welcher in Animal Crossing: Happy Home Designer meiner Meinung nach aber bedenkliche Ausmaße annimmt. Denn Nintendo hat für das Spiel spezielle Amiibo-Karten auf den Markt gebracht. Aktuell gibt es 100 verschiedene Sammelkarten, die zu je drei Stück in einem Karten-Pack verkauft werden. Wer keinen New Nintendo 3DS besitzt, der braucht zusätzlich noch ein NFC-Kartenlesegerät, welches Nintendo aber auch im Paket mit dem Spiel verkauft. Scannt man nun eine Karte ein, kann man das Kartenmotiv in seine Welt einladen. Und das war´s dann eigentlich auch schon. Fans mögen daran ja durchaus ihren Spaß haben, mir persönlich geht diese Praxis aber dann doch eine Nummer zu weit.

Wer, wie ich, auf die Amiibo überhaupt keine Lust hat, der braucht aber keine Angst zu haben. Denn obwohl Animal Crossing: Happy Home Designer an vielen Stellen auf den Amiibo-Support aufmerksam macht, so verpasst man keine elementaren Spielinhalte, wenn man sich den zusätzlichen Inhalt nicht kauft.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
68
68
-
Multiplayer

FAZIT

Für einige Stunden hatte ich mit Animal Crossing: Happy Home Designer durchaus meinen Spaß. Das Spiel ist putzig und knuddelig bis zum geht nicht mehr, inhaltlich bietet es aber nur wenig Abwechslung. Mich hat vor allem die mangelnde Abwechslung im Spielablauf und das fehlende Bewertungssystem davon abgehalten eine ähnlich hohe Stundenzahl wie noch in Animal Crossing: New Leaf zu investieren. Da warte ich dann doch lieber auf den nächsten großen Serienteil.

- Von  Adrian

Nintendo 3DS

Animal Crossing: Happy Home Designer REVIEW

USK 0 PEGI 3

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