Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls REVIEW
Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls bringt die mörderischen Teddies Monokuma zurück! Das neuste Spin-Off der Danganronpa-Reihe von Spike Chunsoft für die Playstation Vita ist nun auf dem Markt und damit betreten die Entwickler gleichzeitig neue Pfade. Nachdem sie mit Danganronpa: Trigger Happy Havoc und Danganronpa 2: Goodbye Despair zwei investigative Adventure-Spiele herausbrachten, probieren sie sich mit Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls an einem Third-Person Shooter. Doch gelingt dieser Genrewechsel?
Von Alptraum zu Alptraum
Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls ist zeitlich gesehen zwischen den Ereignissen von Trigger Happy Havoc und Goodbye Despair angesiedelt. Die Story dreht sich um Komaru Naegi, die vor anderthalb Jahren von Unbekannten entführt wurde und seitdem isoliert und alleine in einem Apartment gefangen ist. Eines Tages öffnet sich plötzlich die Vordertür ihres Gefängnisses, doch anstatt ihrer Rettung steht ein Monokuma-Killerroboter vor ihrer Tür. Nachdem wir dem Monokuma entfliehen, finden wir uns direkt im nächsten Alptraum, denn die Stadt Towa ist in Chaos verfallen – Überall lauern Meuten der mechanischen Monokuma-Bären.
Als wir versuchen in einem Helikopter zu fliehen, werden wir mit genau diesem entführt und landen vor einem Tribunal aus Kindern, die sich selber die Warriors of Hope nennen und welche für das Massaker in der Stadt verantwortlich sind. Das Ziel der Warriors of Hope ist es, alle Erwachsenen zu töten. Zu ihrer Unterhaltung haben die Kinder aus dieser Menschenjagd ein bizarres Spiel gemacht. Als Komaru Naegi schon fast ihre komplette Hoffnung verloren hat dieses Chaos zu überleben, trifft sie auf die aus Trigger Happy Havoc bekannte Toko Fukawa. Nachdem sich die beiden Mädchen zusammenschlossen haben, kämpfen sie sich durch die Horden von Monokuma-Bären mit Hilfe der Hacking Gun und Toko Fukawas mörderischer zweiter Persönlichkeit „Genocide Jack“.
Verzweiflung und Hoffnung liegen bei Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls dicht beieinander und so treffen wir während unserer Flucht immer wieder auf verstörende Personen und unvorhergesehene Vorkommnisse. Dabei werden auch immer mal wieder Bögen zum Vorgänger gespannt, die das Spiel anreichern. Klar bekommt man auch als Neueinsteiger die wichtigen Ereignisse und Zusammenhänge mit, doch Fans der Serie können so natürlich noch tiefer ins Geschehen des düsteren Anime-Universums hineintauchen.
Auf in den Kampf
Auch in Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls machen, wie schon in den Adventure-Vorgängern, Dialoge den größten Teil der Spielzeit aus. Wenn wir nicht in Gesprächen hängen, dann spielen wir hauptsächlich Komaru in der Third-Person Perspektive und wehren mit der Hacking Gun die mechanischen Monokuma-Bären ab. Doch treffen wir nicht nur auf einfache Monokumas mit scharfen Krallen, sondern auch auf stärkere Roboterbären mit Waffen und Schilden.
Dadurch, dass die Hacking Gun einiges an spezieller und unterschiedlicher Munition bietet, können wir die Schwachstellen der verschiedenen Monokumas perfekt ausnutzen. Die Hacking Gun erlaubt einem zum Beispiel Schaltkreise zu manipulieren oder Druckwellen zu senden. Doch zumeist ist unsere Munition nur begrenzt und daher ist es ratsam vorsichtig damit umzugehen sowie die Umgebung für sich zu nutzen. So können wir mit den Druckwellen unseres angelegten Arsenals zum Beispiel Autos aktivieren und mehrere Monokumas auf einmal überrollen. Oder wir zerstören einfach einen Monokuma, der mit Bomben ausgerüstet ist und töten dadurch mehrere Kontrahenten auf einmal. Doch ist die Hacking Gun nicht der einzige Weg sich gegen die Monokumas zu verteidigen. Dank Genocide Jack, in die sich Toko Fukawa nach einem Stromschlag verwandelt, können wir eine Menge Bären niedermähen, bis uns die Batterien ausgehen.
Mit etwas Taktik ergeben sich hier interessante Kettenreaktionen und für den perfekten Einsatz von Kombinationen wird man in manchen Abschnitten sogar belohnt. Auch wird es ermöglicht, sich als guter Schütze einige Extras zu verdienen. Trifft man beispielsweise die Monokumas direkt ins rote Auge, bekommt man einen extra stark geladenen Schuss. Doch leider geht nicht alles so reibungslos vonstatten, wie es zunächst klingt. Bei größeren Horden von Gegnern, verwinkelten Wegen oder Bosskämpfen wird einem die Kameraführung leider schon mal im Weg stehen. Außerdem kann der Wechsel zwischen den vielen, verschiedenen Munitionen etwas nervend sein, die über das Steuerkreuz befehligt werden, das aber nur begrenzt funktioniert. Der Wechsel ins Pausemenü stört wiederum den Spielfluss und unterbricht so das flüssige Gameplay.
Eine gute Mischung
Wie schon angesprochen wird in Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls nicht immer nur gekämpft, sondern manchmal ist auch stattdessen Köpfchen gefragt. Hierbei sind die Rätselaufgaben schön in den Spiefluss eingebettet und haben mir gut gefallen. Ferner kann man die Fähigkeiten von Komaru und Toko im Spielverlauf mithilfe von gefundenen Büchern oder mit von Monokumas fallengelassene Münzen ausbauen. Beim Upgraden muss man sich dann entscheiden, ob einem zum Beispiel größere Durchschlagskraft, mehr Munition oder höhere Feuergeschwindigkeit wichtiger sind, denn der Platz reicht nicht für alle Upgrades und Fähigkeiten. Um tiefer in die Spielwelt einzutauchen und mehr über die Hintergrundgeschichte zu erfahren, lassen sich auch allerlei Hinweise, Graffiti, Steckbriefe oder andere Schriftstücke finden. Diese ganzen Boni und Sammelstücke wurden motivierend implementiert und treiben den Spielspaß voran.
Auf eine deutsche Lokalisierung wurde genau wie bei den beiden Vorgängern verzichtet. Also kann man entweder auf die englischen Stimmen zurückgreifen oder sich zusätzlich das japanische Sprachpaket runterladen und mit englischem Untertitel genießen. Ich entschied mich diesmal für die englische Sprachausgabe, da ich das japanische Sprachpaket erst später entdeckte, und ich muss sagen ich war positiv überrascht. In der englischen Lokalisation tauchen einige bekannte Stimmen aus Animes und anderen Spielen auf. Die Synchronsprecherin von Komaru Neagi kennt man zum Beispiel auch als Lucy aus Fairy Tail sowie als Asuna aus Sword Art Online, während die Sprecherin von Genocide Jack als Sona oder Janna aus League of Legends bekannt ist