I Love My Dogs REVIEW
Mit Nintendogs brachte Nintendo Hunde als Haustiere auf den Handhelden DS. Das Spiel erfuhr große Beliebtheit, sodass ein Nachfolger auf dem 3DS Einzug hielt. Doch Haustiere sind in vielen Haushalten, insbesondere mit Kindern, oft ein Thema und so nimmt sich auch Bigben Interactive dem Thema an und veröffentlicht I Love My Dogs und I Love My Cats. Ersteres haben wir genauer unter die Lupe genommen und geschaut, inwieweit Parallelen zur Simulation von Nintendo zu finden sind.
Auf den Hund gekommen
Schnell wird euch euer Ebenbild gezeigt, das in einem gezeichneten Look auftrumpft und sich im Geschlecht wählen lässt. Nach dieser noch recht leichten Entscheidung geht es auf ins Tierheim, wo gleich mehrere neue Begleiter auf euch warten. Nun dürft ihr euch einen Hund aussuchen, der aus 8 Rassen frei wählbar ist. Zur Verfügung stehen ein deutscher Schäferhund, ein Beagle, ein Husky, ein Dalmatiner, ein Border Collie, ein Epagneul Breton, ein Australian Kelpie und ein Retriever. Weitere beliebte Hunderassen wie Französische Bulldoggen, Pudel, Jack Russell Terrier oder Bernhardiner finden sich leider nicht. Dafür gibt es die vorhandenen Hunde in jeweils drei Farbvarianten, die ihr frei wählen könnt.
Hat sich das Tier dank ein paar Streicheleinheiten an euch gewöhnt, könnt ihr ihm einen Namen geben und ihn mit Heim nehmen. Natürlich ist die Pflege und Verpflegung oberste Priorität für euch als neuen Hundebesitzer. So gebt ihr dem Tier ein wenig zu trinken und zu essen und duscht es ausgiebig ab. Schon hier gibt es kleine Eigenheiten gegenüber dem großen Vorbild Nintendogs, denn ihr manövriert das Futter mithilfe des Touchscreens und Stylus in den Futternapf. Das Putzen eures Hundes meistert in drei Etappen und wird nach dem Einshamponieren durch das Abduschen und Föhnen ergänzt. Leider ist dies auch gelegentlich eine Geduldsprobe, denn ihr kommt erst an alle Stellen heran, wenn dich euer Haustier gedreht hat, was manchmal eine Weile dauert.
Leider geht jeder Vorrat einmal dem Ende entgegen und so müssen gewisse Produkte wieder nachgekauft werden. Neben Lebensmitteln und Shampoos gibt es auch Spielzeug und Spritzen für euren Hund, der ab und an auch einmal krank ist. Sollten die benötigten Taler aber nicht mehr ausreichen, müsst ihr eure Kasse unbedingt wieder auffüllen. Beispielsweise könnt ihr euch eure Leine schnappen und mit dem Haustierchen einen gemütlichen Spaziergang machen. Dies freut nicht nur euren erwählten Hund, sondern birgt noch weitere Vorteile. Unter anderem sind in der Wohngegend, dem Strand oder der Natur viele Münzen verteilt, zu denen ihr euren Hund hinführen könnt, wenn ihr dementsprechend die Leine über den Touchscreen zieht. Auch einige Geschenke sind während der Spaziergänge zu finden und schalten nicht nur neue Möglichkeiten frei, sondern fügen auch so manches Spielzeug dem Inventar hinzu. Gleichzeitig sind neben anderen Hunden aber auch noch genügend Hindernisse verteilt, wie zum Beispiel Pfützen, in der sich euer Haustier zu gerne wälzt und sein bis dahin noch sauberes Fell wieder verschmutzt.
Nebenjob
Wem die magere Ausbeute nicht ausreicht, der kann seinen Hund gerne noch auf ein paar Turniere schicken und mit einem Parcourlauf, oder dem gezielten Werfen von Frisbees weiter das Taschengeld aufbessern. Die drei Möglichkeiten sind in Agilität, Apportieren und Schwimmen unterteilt und bieten zudem mehrere Schwierigkeitsstufen, die euch anteilig bei Laune halten. Und jener daraus resultierende Zuverdienst ist auch gar nicht uninteressant, denn schnell wird eure Wohnung verschmutzt und muss geputzt werden, oder euer Hund benötigt ein spezielles Shampoo. Noch wichtiger wird die kleine Finanzspritze, wenn ihr euch einen oder zwei weitere Rassen zulegt. Ja, in I Love My Dogs dürft ihr gleichzeitig drei Hunde halten, die natürlich alle eure Aufmerksamkeit verlangen.
So spielt ihr mit ihnen, füttert sie, kauft ein, geht spazieren oder zu einem Turnier und fangt wieder von vorne an. Doch ganz so komplex wie im Vorbild Nintendogs ist der Ableger von BigBen Interactive nicht und lässt einige Features vermissen. Über das Microfon euren Hund rufen oder ihm Kommandos beibringen, wurde schlichtweg außen vor gelassen. Lediglich die Seifenblasen können mittels Micro ins Spiel übertragen werden, wenn ihr ordentlich hineinpustet.
Des Weiteren könnt ihr euren tierischen Familienzuwachs noch mit diversen Accessoires ausstatten wie Brillen, Clownsnasen, Hüten und Schleifen, was aber nicht unbedingt dem eigentlichen Spielspaß steigert. Die Wohnung neu einrichten bleibt euch hingegen verwehrt und schafft dort keinen Platz für kreative Ausfaltung.
Technik
Grafisch siedelt die Simulation leider auch im normalen Segment an, was bedeutet, dass ihr keine Wunder zu erwarten habt. Die Hunde sind sehr detailliert dargestellt, die Umgebung zeichnet sich hingegen als relativ mager ab. Zwar ist alles gut zu erkennen und auch mit einer vernünftigen Farbvielfalt versehen, dennoch bietet der Nintendo 3DS weit aus mehr Möglichkeiten. Dafür mildert der 3D-Tiefeneffekt die Texturen ein wenig ab, sodass alles zumindest etwas weicher wirkt. Grundsätzlich reicht das Gebotene aber völlig aus und stellt die Tiere in den Vordergrund, die auch mit ihren Animationen punkten. Der Sound ist leider auch nicht unbedingt das, was man als abwechslungsreich bezeichnen könnte. Es dudeln immer dieselben Töne dem Ohr entgegen, die zwar nicht zwangsläufig nervend sind, aber sich auch nicht positiv im Ohr manifestieren.
Die meiste Abwechslung bietet tatsächlich die Steuerung, dass sie den Touchscreen oftmals einbezieht. Ob kreisende Bewegungen beim Dosen öffnen, Linien während der Parcours nachzeichnen oder dem Schwung beim Frisbee werfen, I Love My Dogs gibt sich zumindest mühe, ein wenig Vielfalt ins das Gameplay unterzubekommen.