Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon REVIEW
Auch die Wii hat einige Rollenspiele vorzuweisen, die aber zumeist recht unbekannt geblieben sind. Eines dieser Spiele ist Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon, welches sich als Jrpg bezeichnet und dementsprechend einen japanischen Einschlag hat. Ihr spielt die Geschichte eines 15-jährigen Jungen nach, der schon lange Zeit bei einem älteren Mann lebt, dessen Namen er nicht einmal kennt. Dieser, der von ihm als Großvater bezeichnet wird, verstirbt eines Tages, hinterlässt aber ein Brief, in dem er den Jungen auffordert, nach anderen Menschen zu suchen. Der Teenager, der dachte er wäre alleine auf der Welt, geht dieser Bitte nach und wird auch fündig….
Unbekannte Welt
Noch bevor ihr das heimische Domizil verlasst, untersucht ihr erst einmal jeden auffälligen Gegenstand. Dabei findet sich eine Taschenlampe, die ihr fortan über eure Remote simuliert. Das bedeutet, ihr richtet die Remote Fernbedienung der Wii auf den Bildschirm und jede Bewegung die ihr mit ihr ausführt wird nachgeahmt. So lässt sich jeder Winkel, in den zumeist sehr dunklen Gassen genaustens untersuchen. Und das ist auch dringend nötig, denn es lässt sich vieles finden und so werdet ihr zu einem richtig kleinen Detektiv. Als kleine Hilfestellung schwirren auch Glühwürmchen nahe der Objekte herum, die für euch nicht zwangsläufig unerheblich sind. Eines dieser Fundsachen hat aber eine tragende Rolle, denn mit der Begehung eines U-Bahntunnels entschwinden Geräusche aus eurer Remote. Nachdem das Geräusch immer lauter wird, entdeckt ihr einen kleinen Computer, der um eure Hilfe bittet. Auf den Rücken geschnallt, wird er nun zu eurem ständigen und vor allem wertvollen Begleiter. Er gibt euch Tipps, warnt euch vor bösen Kräften und führt mit euch interessante Gespräche. Benötigt ihr unverhofft die Hilfe des Gerätes, müsst ihr lediglich die Remote an euer Ohr halten und schon ertönt eine Stimme aus dem integrieren Mikrofon.
Auch auf Feuerstellen macht euch euer Computer aufmerksam. Dort könnt ihr euch erholen und auch den Spielstand sichern. Damit ist es aber noch nicht genug, denn sie hält auch Geister ab und dort lässt sich der Fundus besser erkennen. Denn jeder der Gegenstände, die ihr einsammelt, hat eine Geschichte zu erzählen, die sich am Lagerfeuer aufrufen lässt. Natürlich müsst ihr bei jedem neuen Gegenstand nicht zur alten Feuerstelle rennen, denn es gibt nach kleinen Passagen immer wieder Neue zu entdecken, die somit auch den Fortschritt bestmöglich absichern.
Und ja, das Feuer hält Geister ab. Doch habt ihr ja auch einen Auftrag zu erfüllen und so könnt ihr euch nicht ewig am Lagerfeuer aufhalten. Mit dem Verlassen wird die Umgebung um einiges gefährlicher. Wieder gibt die Remote Geräusche von sich, was euch eine gewisse fremdartige Präsens darlegt. Doch die Geister sind unsichtbar und so hilft euch nur die Taschenlampe. Berührt ihr mit dem Licht eine der ruhelosen Seelen, wird diese sichtbar gemacht und ihr könnt mit der Waffe zuschlagen, bis sich der Geist auflöst. Zwar sind nicht alle bösen Mächte unsichtbar, sollten aber dennoch bezwungen werden. Ist dies geschehen und ihr habt euch erfolgreich zur Wehr gesetzt, bekommt ihn nach einigen Siegen Erfahrungspunkte gutgeschrieben. Diese gehen nach einer gewissen Anzahl mit einem Stufenaufstieg einher. Euer Charakter wird also stärker im Angriff und robuster in der Abwehr. Auch neue Waffen verstärken diesen Effekt natürlich und erleichtern das Vorankommen. Trotzdem ist die Freude nicht von Dauer, denn mit jedem neuen Gebiet passen sich die Feinde ebenso an und werden immer gefährlicher. Somit gleicht Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon wieder dem typischen Rollenspielprinzip. Ihr vernichtet Feinde, steigt in der Stufe auf, besorgt euch bessere Ausrüstung und besteht so gegen immer schwerer werdende Gegner usw. Die Kämpfe selbst werden in Echtzeit ausgeführt, stellen aber keine große Herausforderung dar.
Technik
Euch erwartet eine typische Wii Grafik, die kein Wow-Effekt erzeugt, aber völlig für den Zweck ausreicht. Die Figuren sind liebevoll gestaltet und die Umgebung meistens düster gehalten, leider wirken hier die Texturen oft verwaschen. Ein wenig mehr Detailverliebtheit hätte den Spiel wahrlich nicht geschadet. Abseits von den steuerbaren Parts gibt es Sequenzen, die einem Anime-Trickfilm gleichen und daher schön ins Setting hineinpassen. Es empfiehlt sich das Spiel abends zu beginnen, da die mangelnden Lichteinfälle für mehr Feeling sorgen. Denn wie bereits erwähnt spiegelt Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon ein düsteres Setting wieder, das sich so in seiner Intensität ausbauen lässt und den Spieler regelrecht einverleibt.
Die Soundkulisse ist meistens still und erschafft daher noch mehr Spannung. Und auch eure Umgebung sollte stille hergeben, denn oftmals dringen Geräusche aus eurer Remote, die auf näher kommende Geister hinweisen. Ist der Geist bei euch angekommen oder die Situation gibt eine Wendung her, ertönt auffällige Musik, die nicht selten fordernd ist. Zudem führt ihr noch Dialoge mit eurem Computer, den euer Protagonist auf den Rücken gespannt hat. Dieser gibt in englischer Sprache Hinweise an euch weiter. Damit es jedoch auch für alle verständlich ist, wird am unteren Bildschirmrand die deutsche Übersetzung als Hilfestellung eingeblendet.
Die Steuerung verbindet herkömmliche, wie auch Remote-bezogene Elemente. Eure Taschenlampe steuert ihr via Fernbedienung der Wii. Ihr könnt so in jeden einzelnen Winkel blenden und alles unsichtbare sichtbar machen. Auch das integrierte Mikrofon reagiert auf einige Situationen und lässt die Atmosphäre noch authentischer erscheinen. Die restliche Steuerung wird dann wieder über die üblichen Tasten befehligt und geht leicht von der Hand. Hier macht das Spiel fast alles richtig, obwohl die Remote nach einiger Zeit schwer in der Hand liegt, da ihr sie die gesamte Zeit auf den Bildschirm richten müsst.