Truck Driver: The American Dream REVIEW
Rund zwei Jahre nach dem eher durchwachsenen Truck Driver ist nun mit Truck Driver: The American Dream der direkte Nachfolger der Trucker-Simulation erschienen. Wir haben uns hinter das Steuer diverser LKWs gesetzt und zeigen euch, was der zweite Teil der Reihe zu bieten hat und welche grundreichenden Änderungen es gibt. Also Anschnallen und Gang einlegen, wir fahren los.
Story zum Auflockern
Anders als der bei vielen Fans sehr beliebte American Truck Simulator ist Truck Driver: The American Dream keine reine Simulation auf den Straßen der USA, sondern vielmehr eine gelungene Mischung aus Trucker-Simulation gepaart mit einigen Story-Inhalten. Für die Hauptfigur des Spiels ist das Leben auf der Straße der erste große Job, der ihm richtig Spaß macht. Doch die lange Abwesenheit von zu Hause führt immer wieder zu Konflikten mit der Ehefrau, die lieber Mann und Kinder hätte als nur einen abwesenden Ehemann. Alles in allem bietet Truck Driver: The American Dream keine besonders gute Story, aber es macht das lange Herumfahren etwas weniger einsam, da es immer wieder Telefonate mit den anderen Charakteren gibt. Das lockert das Spielgeschehen etwas auf, auch wenn wir uns hier etwas mehr Tiefe gewünscht hätten.
Eine leblose Spielwelt
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Karte der fiktiven amerikanischen Stadt und ihrer Umgebung hat es in sich. So sehen wir auf unseren Trucker-Routen Farmen, riesige Felder, Windräder und vieles mehr. Allerdings dürfen wir nicht von den vorgegebenen Straßen abweichen – in der Stadt ist das durch Häuserfronten und Fabrikhallen gut gelöst, aber quer durchs Land gibt es kilometerlange, eintönige Leitschienen. Schlammige Waldwege und Schotterpisten dürfen zwar bewundert, aber nicht befahren werden. Das schränkt die Freiheiten eines Simulators zwar etwas ein, ist aber kein Beinbruch. Und obwohl Landwirtschaft im Spiel sichtbar ist, sehen wir auf den Straßen nur Autos – andere Motorräder, LKWs sowie landwirtschaftliche Maschinen fehlen völlig. Und auch Passanten bekommen wir nur selten zu Gesicht. Hier präsentiert uns Truck Driver: The American Dream eine sehr leblose Spielwelt, die auf uns etwas unfertig wirkt.
Spielerisch bietet der Titel genau das, was man von einer klassischen Trucker-Simulation erwartet. Wir erhalten Aufträge über unser Handy und fahren dann Start- und Zielpunkte auf unserem Navigationssystem ab. Mit dem Geld, das wir durch das Erfüllen von Aufträgen verdienen, können wir unseren Truck reparieren, aber auch aufwendig aufrüsten. Wenn wir unvorsichtig fahren, müssen wir auch Strafen zahlen, zum Beispiel für das Überfahren einer roten Ampel. Insgesamt wartet das Spiel mit 30 Kapiteln auf, die allesamt einen ordentlichen Umfang bieten.
Aber noch viel schlimmer als die Spielwelt ist die KI der anderen Autos auf den Straßen. Diese verhält sich leider sehr oft dumm und sind sehr oft die Ursache für vermeidbar Unfälle. Die Autos bleiben an jeder Kreuzung stehen, blinken nervig und brauchen ewig, bis sie abbiegen oder weiterfahren, und das gilt für alle Autos vor dir. Gelegentlich machen sie auch einfach grundlos eine Vollbremsung und wir fahren unkontrolliert in den Kofferraum – ärgerlich.
Noch einige Bugs enthalten
Leider gibt es in der finalen Version von Truck Driver: The American Dream noch einige Bugs, die zum Teil so groß sind, dass wir Missionen teilweise neu laden mussten. Schade ist auch, dass verschiedene Wetterphänomene zwar grafisch schön gestaltet, aber nicht durchdacht sind. So prasselt der Regen zwar auf die Straße und macht sie sichtbar nass, aber weder an der Karosserie noch an den Fenstern des Trucks sind Tropfen zu sehen. Nichtsdestotrotz macht das Spiel optisch einen guten Eindruck.
Außerdem bricht die Performance gelegentlich komplett ein und die FPS-Zahlen sinken gerne mal unter 30 FPS und das Spiel fängt an zu ruckeln. Wir hätten den Entwicklern empfohlen, noch etwas mehr Zeit in die Entwicklung zu investieren. Dennoch sind wir recht zuversichtlich, dass zeitnahe Updates für einige Verbesserungen sorgen können. Ebenso wünschenswert wäre eine Lenkradunterstützung, da das Spiel momentan nur mit dem Controller spielbar ist – schade für eine Simulation.
Pro & Kontra
- Story lockert Touren auf
- Grafisch nett anzusehen
- Teils leblose Spielwelt
- Gelegentliche Bugs und Ruckler
- KI der Fahrzeuge fürchterlich
- Fehlender Lenkrad-Support