Stray Blade REVIEW
Seit Elden Ring sind Souls-Like-Spiele immer beliebter bei den Gamern geworden. Mittlerweile versuchen viele auf diesen Erfolgszug aufzuspringen und sich ein Stück des Kuchens zu sichern. Das gelingt oft mehr schlecht als recht. Mit Stray Blade möchte jetzt auch das deutsche Entwicklerstudio Point Black Games die Erfolgsformel in ein Spiel umsetzen. Haben wir hier nun einen Geheimtipp oder gehört das Spiel eher in die Abteilung Trash? Ein kleiner Tipp, Stray Blade macht vieles richtig und wer Games wie Elden Ring feiert, sollte hier auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Mehr zu Stray Blade und warum nicht alles Gold ist was glänzt, erfahrt ihr wie immer bei uns im Test.
Eine Geschichte, die normalerweise schnell zu Ende gewesen wäre …
Wir heißen Farren West und sind ein Abenteurer auf der Suche nach Schätzen und vergessenen Kulturen. Auf seinen Reisen hat unser Protagonist schon einiges erlebt und nun macht er sich auf nach Acrea. Hier sollen zahlreiche Geheimnisse auf ihn warten und natürlich Ruhm und Reichtum.
So schnell wie das Abenteuer aber begonnen hat, so schnell endet es auch. Ja, ihr habt richtig gelesen. Stray Blade startet mit dem Tod des Helden und lässt euch mit vielen Fragen zurück. Hier beginnt das eigentliche Spiel und es warten viele Geheimnisse auf euch.
Wenn man versucht auf jeder Party mitzutanzen …
Gameplay-technisch überfordert Stray Blade den Spieler keineswegs. In den zahlreichen Kämpfen blockt ihr Angriffe ab, führt selbst welche aus und wenn es zu brenzlig wird, dann weicht ihr eurem Gegner gekonnt aus. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, Angriffe zu parieren. Also im Grunde ein solides Souls-Like-Gameplay. Um den Einstieg ins Spiel angenehmer zu gestalten, bekommt man ein ausführliches Tutorial und auch im weiteren Spielverlauf hat man das Gefühl, dass man Stray Blade nicht zu schwer machen wollte.
Gerade in den Kämpfen gibt es viele Hilfestellungen. Als Spieler weiß man aufgrund unterschiedlicher Farben über den Köpfen der Gegner, welcher Angriff als Nächstes folgt und ob man eher ausweichen sollte oder parieren kann. Trotzdem sollte man Stray Blade nicht auf die leichte Schulter nehmen und auch Genre-Veteranen werden ihre Freude an diesem Titel haben. Nach einiger Zeit kommt aber ein Gefühl der Langeweile auf, da die Gegner nur zwei Arten von Angriffen parat haben und wenn man das Blocken und Parieren raus hat, wird man nur noch selten überrascht. Wirklich abwechslungsreiche Angriffe oder Gegner sucht man irgendwann vergebens.
Wem das Spiel trotzdem zu schwer ist und Frustmomente vermeiden möchte, der kann das Spiel auch neu starten und einen individuellen Schwierigkeitsgrad einstellen. Hier sind den Einstellungen keine Grenzen gesetzt und man kann entscheiden, wie viel Schaden man bekommt, wie viel Leben die Gegner haben und ob die Gegner schneller für einen Finisher bereit sind.
Je mehr Kämpfe man gewinnt, umso mehr Erfahrungspunkte sammelt der Protagonist und erhält beim Levelaufstieg Skillpunkte. Diese kann man in einem riesigen Skillbaum ausgeben, um sich stärker zu machen oder neue Angriffe zu erlernen. Aber was macht Stray Blade anders als seine Konkurrenz? Die Skills hängen von den gewählten Waffen ab und hat man eine Waffe auf 100 % hochgespielt, erhält man einen entsprechenden dauerhaften Skill. So wird der Spieler ein wenig dazu gezwungen, verschiedene Waffen zu spielen und zu meistern, um seinen Charakter zu stärken.
In Stray Blade wird man zusätzlich dafür belohnt, wenn man nicht dem beschilderten Pfad folgt. Überall in den überschaubaren Arealen findet man kleine Geheimnisse, Nachrichten und Gegenstände. Man wird für das Erforschen und Entdecken belohnt und das ist ein sehr gutes Gefühl beim Spielen. Es macht Spaß, jede Karte bis ins kleinste Detail zu erkunden.
Das Erkunden ist an sich auch sehr wichtig, da ihr eure Ausrüstung selbst herstellen müsst und diese nicht wie gewohnt bei Gegnern findet. Das bedeutet, je mehr Gegner ihr besiegt und je mehr Gegenstände ihr findet und einsammelt, umso bessere Rüstung und Waffen könnt ihr herstellen.
Kinderfreundliche Grafik, aber keinesfalls ein Spiel für Kinder
Grafisch kann Stray Blade auf jeden Fall überzeugen und der niedliche Comic-Look weiß zu begeistern. Auch auf den Next-Gen-Konsolen sieht das Spiel zu jeder Zeit gut aus und nur manchmal muss man mit nachladenden Texturen und kleineren Grafikfehlern leben. Zudem wirkt die Spielwelt manchmal sehr leer und durch die verwinkelten Passagen kann man schnell den Überblick verlieren.
Die Kämpfe sind gut inszeniert und auch Finishing-Moves sind vorhanden. Auch wenn hier im Detail etwas gespart wurde, wirken diese schon sehr blutig und wuchtig. Auch wenn es die Grafik suggeriert, ist das Spiel keinesfalls für Kinder geeignet.
Soundtechnisch bekommt man gut was auf die Ohren und auch die Effekte im Kampf sind gut umgesetzt. Zudem kann der Soundtrack von Stray Blade voll überzeugen. Man fühlt sich direkt in eine fantastische Welt mit fantastischen Wesen versetzt und egal zu welcher Zeit, die Musik holt den Spieler zu jeder Zeit ab.
Obwohl das Spiel von einem deutschen Entwicklerstudio entworfen wurde, müssen wir auf eine deutsche Synchronisation verzichten. Man muss sich mit englischer Sprachausgabe und deutschen Bildschirmtexten begnügen.
Stray Blade versucht auf jeder Party dabei zu sein und lässt dadurch wichtige Punkte am Straßenrand liegen. Man hätte sich mehr auf das Kampfsystem fokussieren sollen, anstatt zu versuchen, es jedem Spieler recht zu machen. Nichtsdestotrotz bekommt man mit Stray Blade einen wirklich einzigartigen und schönen Titel, der einen Blick absolut wert ist.
Pro & Kontra
- Anfänger werden an die Hand genommen
- Einstellbarer Schwierigkeitsgrad
- Interessante Story
- Erkunden wird belohnt
- Toller Soundtrack
- Interessanter Grafikstil
- Teils grafische Schwächen
- Kann anfangs sehr frustrieren
- Kampfsystem auf Dauer abwechslungsarm
- Keine deutsche Synchronisation