Top 5 Beat’em up Games die keiner mehr auf dem Schirm hat
Beat’em Up Games gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Vor 30 Jahren war das Genre noch nicht so populär. Doch mit dem Rückzug der Arcade-Hallen, wurden die Spiele immer mehr für den heimischen Markt salonfähig gemacht. Plötzlich tummelten sich auf dem Super Nintendo und Mega Drive Titel wie Mortal Kombat, Street Fighter oder Killer Instinct. Mit dem 3D-Zeitalter kamen Hits wie Tekken und Soul Calibur hinzu. Jeder Publisher hatte plötzlich seine eigene IP, die nicht immer Früchte trug, wenn man beispielsweise an Final Fantasy Dissidia denkt. Andere Namen wie Capcom vs. Marvel, The King of Fighters und viele weitere Games konnten sich hingegen etablieren. Doch in den letzten 3 Jahrzehnten gab es auch Beat’em ups, die kaum noch jemand im Gedächtnis hat, bzw. auch aufgrund der weniger guten Qualität vergessen wurde. Damit meine ich jedoch nicht Titel wie Rise of the Robots, das so schlecht war, dass es dadurch bekannt wurde.
Ich habe eine kleine Liste erstellt, die ein paar der Titel nennt, von denen ihr evtl. noch nie gehört habt, bzw. deren Existenz ihr bewusst vergessen habt. Dabei greife ich auf Titel zurück, die sich zeitlich nicht orientieren und aus allen Gaming-Epochen stammen.
5. Brutal – Paws of Fury
Es war Hochkonjunktur auf dem Super Nintendo. Die Spieleflut war auf dem Höhepunkt und neue Genre wurden geebnet. Beat’em ups waren längst keine Seltenheit mehr, was den Markt weiter beflügelte. Plötzlich standen Spiele in den Verkaufsregalen, die aus dem Nichts kamen und kaum Aussagekraft hatten. Nur an Screenshots auf der Rückseite konnte man erschließen, was für eine Art Game es sich handeln könnte. So gelang ich 1994 an Brutal – Paws of Fury. Ein sehr kleiner Kader mit tierischen Kämpfern, die alle in fernöstlicher Kampfkunst bewandert waren, ging aufeinander los. Die Moves waren überschaubar, aber dafür teilweise recht amüsant gemacht. Ein Durchgang war jedoch schnell absolviert, weswegen das Beat’em up nicht mehr als ein kleiner Pausenfüller war.
4. Mighty Morphin Power Rangers Fighting Edition
Zugegeben, ich habe die Mighty Morphin Power Rangers geliebt. Ich liebe sie heute irgendwie immer noch, aber die Gründe dafür würden den Text sprengen. Wusstet ihr eigentlich, dass es eine Mighty Morphin Power Rangers Fighting Edition gab, die es schaffte, so richtig zu enttäuschen?! Das benannte Spiel hätte viel Potenzial gehabt, besann sich aber nur darauf, die Zords (große Kampfroboter) und ein paar Monster gegeneinander kämpfen zu lassen. Die Animationen der Zords waren lächerlich und auf menschlich getrimmt, was sie ja eindeutig nicht waren, denn sie wurden aus dem Inneren heraus von den Power Rangers gesteuert. Schlimmer war jedoch, das selbst hier die Chance verspielt wurde, mehr Kampfmaschinen zu integrieren. Zur Verfügung standen nur die kompletten Zords aus Season 2 und 3 sowie der einzelne Tigerzord. Kein Megazord aus Staffel 1, keine einzelnen Zords, die erst im Zusammenschluss den jeweiligen Megazord ergeben. Und in die Rolle der Rangers konnte man schon gar nicht schlüpfen. Man war fast froh, dass Figuren wie Lord Zedd, Goldar und Ivan Ooze mitwirkten. Dennoch zusammengefasst ein Trauerspiel und dadurch verständlich, dass der Titel in Vergessenheit geriet.
3. Teenage Mutant Ninja Turtles Smash-up
Nicht wesentlich schlimmer war Teenage Mutant Ninja Turtles Smash-up, das auch recht begrenzt in seiner Auswahlmöglichkeit schien. Die Grafik und Storydarstellung waren ja noch verträglich, das Gameplay aber eher ermüdend. Stark limitierte Moves und viele unnütze Minispiele gehörten zum Gameplay hinzu. Als Fan der Teenage Mutant Ninja Turtles gab man sich damit zufrieden, doch blieb das Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Gerade bei den Charakteren hätte man ordentlich ausholen können. Wenn man alleine daran denkt, wie viele Charaktere in den verschiedenen Serienablegern begeistern konnte. Sicherlich orientierte sich das Spiel an den animierten Film aus dem Jahr 2007, doch hätte man trotzdem ein paar Crossover Elemente einfließen lassen können. Spiele wie Turtles in Time oder Shredder’s Revennge haben ja bereits klargemacht, dass dies keine Schwierigkeiten darstellen sollte. So hätte ich mich auf Bibop und Rocksteady, sowie Baxter Stockman als spielbare Charaktere sehr gefreut. Auch ein Wiedersehen mit dem Rattenkönig oder Slash wäre cool gewesen. Aber nun gut, verdient in der Mottenkiste gelandet.
2. ClayFighters 63⅓
Kämpfer aus Knete, das sind die ClayFighters, wie es der Titel vermuten lässt. Der wohl bekannteste Auftritt der illustreren Figuren war auf den 16 Bit Systemen von Sega und Nintendo. ClayFighter 63⅓ gehört wohl zu den etwas unbekannteren Ablegern. Das Beat’em up erschien für das Nintendo 64, welches sowieso schon gegen die Sony PlayStation den Kürzeren ziehen musste. So war es auch kaum verwunderlich, dass die PlayStation mit Tekken und Co. viel bessere Kampfspiele hatte. Das N64 wurde als Kinderkonsole beschimpft und Beat’em ups mehr belächelt, statt ernstgenommen. ClayFighter 63⅓ passte aber aufgrund der Grafik und des doch eher harmloseren Settings gut zur Konsole, der nachgesagt wurde, sich kaum an ein erwachsenes Publikum zu richten. Und ehrlichgesagt ist der ClayFighters-Ableger auch kein Titel, der vor jüngeren Spieler und Spielerinnen verschlossen werden müsste.
Was die Ideenfindung anbetraf, hatten die Entwickler bei Mortal Kombat etwas abgeschaut – zumindest wenn man die Claytality-Moves genauer beäugte. Diese Spezialattacken orientieren sich an den Fatalities, waren aber alles andere als brutal. Kurzzeitigen Spielspaß konnte das Beat’em up von 1997 auf alle Fälle einbringen. Nichtsdestotrotz wäre eine Rückkehr des Franchise von mir gerne gesehen.
1. Street Fighter The Move – The Game
Zugegeben, das letzte Spiel im Ranking habe ich nie gespielt und erfuhr von dessen Existenz erst recht spät. Dazu sei aber auch gesagt, man muss es einfach nicht kennen. Street Fighter The Move – The Game adaptiere den Live-Action-Film von 1994. Jean-Claude Van Damme und Kylie Minogue sollten den Kämpfern Leben einhauchen und auf der großen Leinwand Erfolg haben. Ganz gelang dies jedoch nicht und zog einen weiteren Flop nach. Passend zum Film gab es nämlich eine Videospielumsetzung, bei denen man zwar dem Genre treu blieb, aber nicht mehr den Vorlagen der Reihe. Selbstverständlich wurde bestmöglich ein Ebenbild der Schauspieler gezaubert – doch dies reichte einfach nicht, um zu überzeugen.
Der Aufmachung erinnerten ebenfalls an Mortal Kombat, das nie versuchte, einen zeichnerischen Look zu imitieren. Street Fighter The Move – The Game war weit weg von dem, mit was Capcom zuvor verzaubert hatte und viele Fans gewann. Selbst ich zähle mich zu den Fans und habe das Genre durch Street Fighter 2 Turbo lieben gelernt. Doch die Filmadaption entzog sich sehr lange meiner Kenntnis. Doch wie schon bei den anderen genannten Spielen, könnt ihr euch auch hier ein Bild dank eines Videos machen. Meine Meinung dazu ist, dass wie schon der Film, die Videospielumsetzung zum Fremdschämen ist.