Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge REVIEW

Dass über 30 Jahre nach Turtles in Time mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge ein geistiger Nachfolge kommt, hätte wohl niemand mehr vermutet. Doch seit wenigen Tagen ist es soweit – das Spiel ist endlich verfügbar und schafft es, mir dieselbe Begeisterung zu entlocken, wie seinerzeit das 16Bit Game für Super Nintendo.

Damit ist zumindest die Richtung benannt, in die das neue Turtle-Abenteuer steuert. Am Retro-Look orientiert, geht es mit bis zu 6 Mitstreitern gleichzeitig auf Konfrontationskurs. Das heißt, ihr prügelt euch wie anno 1991 durch unzählige Truppen des Foot Clans und trefft auf bekannte Bosse, die euch abermals im Weg stehen. An dieser Stelle wird auch auf Fanservice gesetzt, denn es gibt nicht nur Gegner aus der Trickfilmserie zu erspähen – soviel sei verraten.

Turtle Power

Zu Beginn habt ihr die Auswahl zwischen 6 Figuren (nach dem ersten Durchlauf 7 Figuren). Auch die Schwierigkeitsstufe darf bestimmt werden, bevor es ins Getümmel geht, das im Koop richtig wild werden kann. Startet ihr im Singleplayer-Modus die Story, bleiben die Gegner relativ fair und machen nicht gleich alle auf einmal Jagd auf eure Spielfigur. Gleichzeitig wird eine Übersicht gewahrt, die recht nützlich daherkommt.

Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge zeigt seine Stärken jedoch erst komplett im Multiplayer. Daher ist es fast schon Pflicht, euer Abenteuer für weitere Mitstreiter freizugeben. Mit wenigen Handgriffen habe ich auf der Nintendo Switch eine Prügelorgie eröffnet, um weitere Charaktere willkommen zu heißen. Nur wenige Minuten später sind wir ein vollständiges Team, das auch genauso behandelt wird und keine Rücksicht mehr erfährt.

Als durchaus praktisch hat es sich erwiesen, dass ich sofort in die Stage starten kann, ohne lange auf Koop-Partner zu warten. Sofern ein Mitspieler verfügbar ist, kann dieser inmitten des Levels einsteigen und sofort mitmischen. Kein Neustart, kein Warten! Identisch gestaltet sich der lokale Multiplayer, der ebenfalls viel Spielspaß versprüht und alte Erinnerungen hervorruft.

Gemeinsam sind wir stark

Im Team machen wir uns nun auf, Shredder daran zu hindern, Krang wieder zusammenzusetzen. Die Thematik dazu begleitet uns in 16 Episoden und setzt uns kurz vor dem Abschluss jeder Stage immer einen Endboss vor die Rübe.

Was nun erst einmal recht einfach klingt, kann schnell unterschätzt werden, denn der Foot Clan kann auch mehr, als nur mit Fäusten zuschlagen. Die Armee rund um Shredder ist mit Speeren, Morgensternen oder Schwertern bewaffnet. Ein ordentlicher Treffer und eure Schildkröte liegt am Boden. Da heißt es natürlich Obacht walten lassen und blitzschnell die Richtung wechseln, wenn weitere Gegner sich nähern. Und wie in vielen Side-Scrollern typisch, werdet ihr ständig von beiden Seiten belagert. Erst wenn alles aus dem Weg geräumt ist, geht es in den nächsten Abschnitt.

Glücklicherweise haben Leonardo, Donatello, Raphael, Michelangelo, Splinter, April und Casey selbst ein paar nette Kombos auf Lager. Gleichzeitig wächst mit jedem erfolgreichen Treffer eine Skala heran, die auf Wunsch einen Specialmove auslöst. Ferner kann dieser aber auch manuell aufgeladen werden, wenn ihr kurz ein ruhiges Fleckchen findet, an dem niemand Jagd auf euch macht.

Nebenaufgaben

Die Side-Scrolling Beat ’em up Elemente wurden in Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge erweitert. Wie es sich für einen Arcade-Prügler dieser Art gehört, kann auch die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen werden. Zwar ist nicht jedes Objekt zerstörbar, dennoch solltet ihr den Blick schärfen. Denn im Spiel sind so einige Gegenstände versteckt, die einen Besitzer haben. Befreit ihr den Besitzer und sammelt ferner die zugehörigen Objekte, gibt es einige Boni für euch.

Ein bisschen Abwechslung muss sein

Im Grundprinzip bleiben sich alle 16 Episoden treu. Um diese aber etwas lockerer zu gestalten, sind die TMNT und ihre Freunde nicht nur auf festem Boden unterwegs. Mit ihrem Bord geht es ebenfalls auf Verfolgungsjagd und in höhere Gefilde, um das Zusammensetzen von Krang zu verhindern.

Um das Spielhallen-Feeling zu stärken, ist neben dem Story- noch ein Arcade-Modus verfügbar. Hier werden Profis angesprochen, die keine Speicherfunktion benötigen und auch mit einer begrenzten Anzahl an Leben standhaft bleiben. Daher ist in diesem Modus auch die Charakter-Auswahl nicht unwesentlich. Jede der Spielfiguren hat seine besonderen Stärken. Donatello kann zum Beispiel durch seinen Bo auf eine hohe Reichweite setzen. Raphael ist besonders stark. Michelangelo ist der flinkste unter den Brüdern und Anführer Leonardo beherrscht perfekt das Mittelfeld aus allen Fähigkeiten.

Technik

Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge zielt darauf ab, wie ein Klassiker aus 1991 auszusehen. Die Pixeloptik ist aber so fassettenreich, dass sie zu keiner Zeit im Auge schmerzt. Gegenüber Teenage Mutant Ninja Turtles: Turtles in Time gibt es selbstverständlich deutlich mehr Farben und haufenweise Animationen. Jeder spielbare Charakter ist individuell gestaltet und greift auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Attacken und Moves zurück. Die Vorlage aus den frühen 90ern setzte auf gleiche Charaktermodelle, die sich nur in ihrer Farbe und Waffe unterschieden. Abgerundet wird das positive Gesamtbild der Optik durch flüssige Grafiken und Zwischensequenzen, die ebenfalls auf Minimalismus setzen, dadurch aber perfekt sich ins Spiel integrieren.

Der Sound ist passend zur spaßigen Prügelei gewählt. Auch hier greift sofort wieder das Retrofeeling um sich, ohne aber in der musikalischen Darbietung auf Möglichkeiten zu verzichten. Eine Sprachausgabe gibt es nicht, bzw. stark eingeschränkt. Vereinzelt werden typische Worte , wie beispielsweise „Cowabunga“, herausgerufen. Die Bosse sind teilweise weniger maulfaul und bringen es auf ein paar Sätze, die mit den Originalsprechern vertont wurden. Die Story, sofern man sie so nennen kann, gibt es im deutschen Textformat als Begleitung.

Die Steuerung geht leicht von der Hand. Egal ob gezielte Eingabe oder Button-Smashing, alles führt zum gewünschten Ziel – einer ordentlichen Schlägerei mit vielen Effekten. Nun ja, zugegeben, die Hand hat mir nach gut 2 Stunden schon etwas wehgetan, doch dieses Opfer habe ich gerne gebracht.

Gameplay

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Unkomplizierter Multiplayer
  • Viele verschiedene Animationen
  • Retro-Charakter perfekt eingefangen

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Cons
  • Kurze Spielzeit
  • Eine richtige Sprachausgabe wäre wünschenswert gewesen

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Spiel Bewertung
Singleplayer
80
84
Gut
88
Multiplayer

FAZIT

Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge ist seinem Vorbild in vielen Dingen treu geblieben, hat sich aber dennoch weiterentwickelt, sodass es ins Jahr 2022 passt. Der unkomplizierte Multiplayer, der neue Mitspieler inmitten des Levels hinzufügt, hat es mir besonders angetan. Gegenüber steht aber die sehr kurze Spielzeit, die selbst mit dem Suchen von Objekten nicht exorbitant heranwächst. Dennoch lädt das Side-Scrolling Beat ’em up immer wieder für eine neue Runde ein, da das Gameplay zeitlos ist.

- Von  Rena

Zeitloses Side-Scrolling Beat ’em up
Playstation 4
Xbox One
MS Windows
Nintendo Switch
PlayStation 5

Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge REVIEW

USK 12 PEGI 12

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