7th Dragon III: Code VFD REVIEW
Imagepooch ist einer der ganz besonderen Spielentwickler für JRPGs, der auch Stella Glow entwickelt hat. Leider ging das Studio pleite und wurde von Sega übernommen, sodass einige Projekte noch zu Ende geführt wurden – darunter auch 7th Dragon III Code: VFD, welches ich mir daher auf jeden Fall anschauen wollte. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Strategie-RPG oder ein JRPG im klassischen Sinne, sondern um einen Dungeon Crawler, wie etwa auch Etrian Odyssee. Aus meiner Sicht sind das gute Voraussetzungen für ein spannendes Rollenspiel, also habe ich es für euch unter die Lupe genommen!
Der Pro-Gamer schlechthin!
Wir sind eingeladen, das allerneuste und beliebteste Multiplayer Virtual Reality Spiel auszuprobieren mit dem Namen 7th Encount. Dazu lassen wir uns nicht zwei Mal bitten und stürzen uns in das hyperrealistische Spiel. Nach einigen Runden wird das Spiel beendet und wir werden angesprochen. Wir seien so talentiert gewesen, dass wir den virtuellen Kampf gegen Drachen auf einer anderen Ebene ausfechten sollen: In der Realität! Im Nachhinein zeigt sich, dass 7th Encount ein Spiel für die Rekrutierung neuer Drachenjäger ist und wir einer der wenigen Auserwählten sind. Unser Ziel ist es, das Erwachen des allmächtigen weltenzerstörenden siebten Drachens zu verhindern, der auch als VFD bekannt ist. Für den finalen Kampf müssen wir viel Erfahrung und Wissen ansammeln. Da bereits mehrere Drachen die Menschheit angegriffen haben, tun wir das durch Reisen durch Zeit und Raum, wo wir jeweils die anderen Drachen besiegen.
Die Geschichte ist insgesamt nicht all zu komplex, wird aber mit viel Humor erzählt und integriert einige interessante futuristische Elemente. So besuchen wir durch die Zeitreisen mystische Orte wie das sagenumwobene Atlantis und die futuristische Metropole Eden. Auch die Dialoge sind lustig gemacht und zeigen gut ausgearbeitete Charaktere.
Freies Miteinander
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei 7th Dragon III Code: VFD um einen Dungeon Crawler. Typisch für das Genre wird direkt zu Beginn der eigene Charakter erstellt, wobei man nicht nur die äußere Erscheinung nahezu frei gestalten kann, sondern auch die Stimme. Dabei kann man aus vielen berühmten Synchronsprechern wählen. Noch viel wichtiger dürfte allerdings sein, das man auch seine eigene Klasse frei wählen darf. Wer nun typische Klassen wie Weißmagier, Schwarzmagier, Ritter und Ähnliches erwartet, wird allerdings enttäuscht. Stattdessen liefert das Spiel insgesamt acht Klassen, von denen zu Beginn unter anderem der Agent und der Duellant zur Verfügung stehen. Wie gewohnt zeichnet sich jede Klasse durch spezifische Fähigkeiten, Waffen und Attribute aus.
Natürlich zieht man auch nicht alleine in die Schlacht, sondern darf zu dritt umherziehen. Die beiden anderen Charaktere darf man ähnlich wie den eigenen Protagonisten fast komplett frei gestalten. So kann man die Fähigkeiten des eigenen Teams frei wählen und kombinieren, um die perfekte Strategie zu entwickeln. Durch Sammeln von Erfahrungspunkten werden die Charaktere nicht nur stärker, sondern man kann über einen Fähigkeitenbaum auch neue Fertigkeiten erlernen und wählen, in welche Richtung sich die eigenen Mitstreiter entwickeln. Auch hier zeigt das Spiel Liebe zum Detail und jede Menge Möglichkeiten, wie man es auch von Etrian Odyssey kennt.
Während man sich durch die Dungeons bewegt, trifft man überall zufällig Monster und beginnt so Kämpfe. Nur größere Monster finden sich als feste Bosse in den Dungeons. Das Kampfsystem ist typisch rundenbasiert. Zwar darf man nur zu dritt in den Kampf ziehen, allerdings dürfen zwei Dreierteams als Ersatzkämpfer mitlaufen. Diese leveln ebenfalls hoch und können zusätzliche Verteidigung gewährleisten, indem sie Partneraktionen einsetzen, die sich nach und nach im Kampf aufladen. Die Fähigkeiten lassen sich auch offensiv einsetzen, wobei auch hier wieder die Fähigkeit abhängig von der Klasse ist. Abhängig davon kann regeneriert werden, die Gegner können geschwächt werden oder man kann verheerende Attacken starten. Durch die komplexen Fähigkeitsbäume zeigt sich das Gameplay sehr abwechslungsreich und entwickelt sich bis zum Ende konstant weiter.
Ein weiteres Element von 7th Dragon III Code: VFD findet sich inzwischen bei immer mehr JRPGs: Der Aufbau einer eigenen Basis. Auf der Jagd nach Drachen und Monstern erhält man nicht nur nützliche Gegenstände und verbessert seine Kampftruppen, sondern sammelt auch sogenannte „Dz“, mit denen sich der eigene Stützpunkt auf- und ausbauen lässt. Dabei kann man jede Menge Gebäude bauen, die einem das Spiel wesentlich einfacher machen. So kann man jede Menge Ausrüstung und Items besorgen, als auch neue Fähigkeiten bei Trainern erlernen. Außerdem kann man jede Menge optische Veränderungen für die eigene Basis erwerben.
Schön präsentiert
Insgesamt präsentiert sich das Spiel sehr detailfreudig und farbenfroh. An vielen Stellen zeigen sich Treppenbildungseffekte, trotzdem sind sowohl Monster, als auch Charaktere mit vielen Animationen gut dargestellt worden. Sowohl bei den Dungeons, als auch bei den verschiedenen erstellbaren Charakteren zeigt 7th Dragon III: Code VR viel Abwechslung. Auf einen 3D-Effekt verzichtet das Spiel allerdings komplett, wobei das nicht all zu schlimm ist. Das Spiel läuft insgesamt sehr flüssig und technisch einwandfrei.
Auch der Soundtrack weiß zu überzeugen und überrascht mit einer ganzen Fülle an Themen und Songs, die sich jeweils perfekt an die Zeit mit eher altmodischen Instrumenten für Atlantis oder einer elektronisch-futuristischen Musik für die Metropole Eden anpassen. Man summt die Melodien schnell mit und freut sich auf bestimmte Sequenzen, um den orchestralen Soundtrack wieder hören zu können.
Die Synchronsprecher sind alle sehr gut gewählt worden und passen super, allerdings kommen sie nur wenig zur Geltung, da nur weniger Abschnitte des Spiels vertont sind. Damit wird die eigentlich interessante Wahl des Synchronsprechers für den Protagonisten sehr in den Hintergrund gestellt und gerät relativ schnell in Vergessenheit. Die Vertonung ist, solange sie denn vorhanden ist, auf Japanisch im Originalton. Eine Übersetzung erfolgt nur in Form von englischen Untertiteln, wobei das Englisch gut und flüssig ist.