Young Justice REVIEW

Adaptionen von DC Comics gab es in den letzten Jahren einige, doch nun sind die Young Justice dran, die eine junge Gerechtigkeitsliga verkörpern. Der bunte Trupp aus Superhelden besteht zumeist aus Schützlingen oder Nachkommen bekannter Helden, wie Batman, Green Arrow, oder Flash, die sich gemeinsam in ein ganz eigenes Abenteuer voller Gefahren stürzen. Als Genre versucht man sich an den Rollenspielen zu orientieren und greif auf Vorbilder ala Marvel Alliance von Activision zurück. So viel Potenzial verspricht natürlich ein großartiges Spiel. Doch ist es das, oder erwartet uns nur wieder ein Lizenzprodukt?

Nach einigen Dialogen in der Kommandozentrale bekommt ihr euren ersten Auftrag zugeteilt. Ein Team aus drei Mitgliedern macht sich nun auf, die geforderten Ziele zu erfüllen. Doch noch, bevor der eigentliche Feldzug beginnt, könnt ihr zwei von drei Mitgliedern je nach belieben austauschen. Lediglich der Anführer muss missionsabhängig beibehalten und kann nicht durch einen anderen Helden ersetzt werden. Das ist aber gar nicht weiter tragisch, denn ihr könnt jederzeit unter den drei aktuellen Spielfiguren wechseln und so mit dem Helden eurer Wahl das Abenteuer bestreiten. Um natürlich ein wenig Abwechslung darzubieten, hat jeder der Young Justice ganz eigene Fähigkeiten. Kid Flash bewegt sich blitzschnell zum Gegner, oder löst mit seinen Rotirrungen gar Tornados aus. Superboy greift Steinklumpen aus dem Boden, selbst dann, wenn die Beschaffenheit des Untergrundes es gar nicht zulassen. Robin und Nightwing nutzen hingegen die Spielzeuge ihres Mentoren Batman und können so sogar aus der Distanz angreifen.

Die Helden die ich rief


All diese Möglichkeiten sind auch von Nöten, denn zu den Hindernissen und Fallen, gesellen sich unzählige Gegner hinzu. Aus der Vogelperspektive heraus könnt ihr schnell erspähen, wie viele gegnerische Einheit euch nach dem Leben trachten. Nun könnte man meinen, es sei ein leichtes, die Areale zu säubern. Leider deckt ihr diesen Irrtum schnell auf, denn die Teammitglieder sind euch kaum eine Hilfe. Glücklicherweise stellen sich die allgemeinen Kämpfe ebenso als stupide und langweilig dar, sodass ihr kaum gefordert werdet. Mit wenigen simplen Schlägen und Tritten entledigt ihr euch dem gegnerischen Gefolge. Erst während der Bosskämpfe wird die Situation ein wenig spannungsgeladener. Die Endbosse besitzen einige Fähigkeiten, die selbst mit euren mithalten können. Ferner genügen einige ungünstige Treffen, um einzelne Gruppenmitglieder lahmzulegen. Ist dies geschehen, erscheint ein rotes Kreuz über ihren Häuptern. Nun solltet ihr keine Zeit verlieren und zu ihnen eilen, um die wieder mit neuer Lebensenergie zu versorgen. Schafft ihr es in ihrer Nähe die rote B-Taste zu drücken, ist euer Kamerad wieder mit von der Partie, hat aber nur noch einen halb gefüllten Energiebalken. Erst wenn alle drei Superhelden gleichzeitig besiegt wurden, ist der Level als Fehlschlag zu werten und muss erneut begonnen werden.

Wie in den ersten Zeilen erwähnt, geht Young Justice: Legancy den Weg eines Rollenspieles. Das bedeutet, ihr bekommt mehrere Missionen gestellt, die erst erfüllt werden müssen, um in das nächste Areal zu folgen. Darunter fallen Taten wie die Errettung von Geiseln oder den Schutz eines Green Lantern vor angreifenden Gesindel. Selbst in einem kurzen Zeitfenster alle Gegner ausschalten, gehört zu eurem Betätigungsfeld. Als Belohnung winken euch Erfahrungspunkte, es gleichzeitig ermöglichen, in einer Stufe aufzusteigen und Attribute zu stärken. Leider fühlen sich die Kämpfe dadurch nicht verändert an und das stupide gekloppe zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel.

Technik

Eine Wiedergutmachung des schlechten Gameplays bietet die Grafik leider auch nicht. Ob ihr nun eine Eislandschaft durchstreift, oder Gothem City erobert, die tristen Schauplätze geben keine Wohltat für das schon geschundene Auge wieder. Eine üble Framerate und schlechte Animationen erhaltet ihr Übriges hinzu. Selbst die am Trickfilm orientierten Figuren strotzen nicht gerade vor Detailreichtum und müssen sich zudem noch mit einigen Glitches abgeben. Weitere Protagonisten stehen wie angewurzelt herum und zeigen auf, dass man Young Justice: Legancy als unfertiges Spiel betiteln müsste. Selbst die kaum interaktive Umgebung lässt viele Wünsche offen.

Eine angenehme Klangkulisse werdet ihr ebenso vergeblich suchen. Die verschiedenen Schauplätze bieten zwar unterschiedliche Sounds, greifen aber auf dieselben zurück, sobald es zum Kampf kommt. Die aufbrausende Akustik klingt, als wären zwei verschiedene Musikstücke übereinandergelegt worden, die einfach nicht ineinandergreifen. Dafür lässt sich die englischsprachige Lokalisierung ertragen und werdet den allgemeinen Sound wieder auf.

Die Steuerung ist sehr eingängig. Die vielen Attacken sind gut untergebracht worden. Die Befehle werden schnell und gut umgesetzt. Allgemein habe ich an der eigentlichen Steuerung nichts auszusetzen. Doch aufgrund einer sehr schlechten Übersicht müsst ihr oft mit dem rechten Analogstick nachjustieren. Als weitere Orientierungshilfe dient eine kleine Karte auf dem oberen rechten Bildschirmrand, die zusätzlich euer Ziel kenntlich macht.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
59
59
62
Multiplayer

FAZIT

EditierenSelbst der Besuch von Batman, Superman und Co. kann dem Titel kein wohltuendes Gefühl vermitteln. Ich als Fan der Marvel und DC Comics werde mit dem Spiel kaum warm, sodass ich es nach einer bis zwei erfolgreichen Missionen wieder beende, um später fortzufahren. Ein fesselndes Gameplay sieht definitiv anders aus. Dazu kommt noch eine herzlose Technik, die nur in der Steuerung überzeugt. Einige Monate mehr Entwicklungszeit hätten Young Justice: Legacy sicherlich nicht geschadet. Daher empfinde ich es nicht einmal mehr als schlimm, dass die Wii U Version kurzfristig eingestampft wurde. Weder Rollenspielfans noch Freunde des DC-Universums kommen hier auf ihre Kosten. Durchaus schade, bei dem möglich gewesenen Potenzial.

- Von  Rena

Xbox 360
Playstation 3

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