XIII Remake REVIEW

Mit XIII erschien 2003 ein wirklich außergewöhnlicher Shooter auf der Bildfläche. Allein grafiktechnisch ging das Spiel mal in eine ganz andere Richtung. Bis heute hat XIII eine große Fangemeinde und diese freute sich natürlich sehr über die Ankündigung eines Remakes.

Nun machten in letzter Zeit einige negative Schlagzeilen die Runde. So sei die grafische Darstellung nicht das, was man bei einer Neuauflage erwartet. Und die Verantwortlichen entschuldigten sich sogar bei der Community dafür. Auch auf das allgemeine Missionsdesign und die KI soll eingegangen werden. Wir haben XIII einem ausführlichen Test unterzogen und können euch sagen, ob es sich bei dem Remake nun um eine totale Schlappe handelt oder man doch noch das Licht am Ende des Tunnels sehen kann. Mehr Informationen erhaltet ihr wie immer bei uns im Test zu XIII.

Bei der Story bleibt alles beim Alten

Wie bei einem Shooter üblich, ist die Story in XIII nicht unbedingt tiefgründig. Ihr spielt den Helden XIII und habt euer Gedächtnis verloren. Kurz vor diesem Vorfall wurde der Präsident umgebracht und – wie soll es anders sein – ihr bekommt den schwarzen Peter zugeschoben. Auch wenn sich XIII an nichts erinnern kann, will er einfach nicht glauben, dass er derjenige ist, der den Präsidenten auf dem Gewissen hat. Daher nimmt der Agent die Aufgabe nun selbst in die Hand. Und so versucht er, in zahlreichen Levels den Hintergrund des Attentats zu ergründen und die wahren Schuldigen dingfest zu machen.

Gleich vorweg, die Story ist wirklich das Herzstück von XIII. Auch wenn sie, wie erwähnt, nicht so tiefgründig ist, kann sie durch die glaubwürdigen und abwechslungsreichen Charaktere sowie die gute deutsche Synchronisation punkten. Und genau das ist auch der Grund, warum XIII noch eine passable Wertung in unserem Test erhalten hat. Aber dazu jetzt gleich mehr im nächsten Abschnitt.

Gameplay mit interessanter Optik

Auch heute noch kann der Cel-Shading-Look begeistern. Leider wurde die Darstellung im Remake von XIII so sehr überarbeitet, dass es bei weitem nicht mehr an den Charme des Originals heranreicht. Warum hier die Grafik in eine realistischere Richtung getrieben wurde? Das weiß nur der Wind. Gerade weil die Vorlage ein Comic ist, hätte man sich diese Verschlechterungen sparen können.

Das erste Level sieht wirklich noch einladend aus. Aber was danach folgt, möchte man eigentlich nur noch vergessen. Verwaschene Texturen, karge Umgebungen und Ruckler wohin das Auge blickt. Auch wenn die Story mit ihren unvorhersehbaren Wendungen wirklich interessant ist, reißen einen die Bugs sehr schnell aus der Atmosphäre. Die zuvor gelobten Charaktere können in ihren Emotionen und Gestiken leider gar nicht überzeugen und verschwimmen mit der leblosen und tristen Landschaft.

Aber genug von der eher enttäuschenden grafischen Umsetzung und nun hin zu dem eher mäßigen Gameplay. XIII lebt von actionreichen Schusswechseln und spannenden Stealth-Einsätzen. Aber genau hier kommt es dem Spieler manchmal vor, als sei die Reaktion von XIII leicht verspätet und keinesfalls flüssig. Bestes Beispiel sind die Schleichpassagen. Ab und an schaltet man Widersacher mit gezielten Schlägen aus. Aber diese kommen nicht direkt bei der Tasteneingabe, sondern ziemlich verzögert. Das nimmt den Schwung aus XIII und schadet der Gameplay-Atmosphäre. Aber das alleine reicht noch nicht. Nein, es gibt sie wirklich. Die Gegner, die einfach direkt vor euch auftauchen. Hier handelt es sich keineswegs um getarnte Gegenspieler, sondern um KI-Gegner, die nur noch nicht angezeigt wurden. Digitale Bildschirmtode vorprogrammiert.

Schwache KI & einige gute Ansätze

Neben der schwachen grafischen Umsetzung hat XIII auch mit einer nicht logischen KI zu kämpfen. Eine absolute Katastrophe ist diese nicht, aber in manchen Situationen fasst man sich einfach ans Hirn. Wieso beispielsweise, wenn ich den Rückzug antrete und aufstehe, meinem Gegner den freien schutzlosen Rücken präsentieren? Oder warum benutze ich bei Feuergefechten nicht die Deckung, sondern laufe in der Weltgeschichte umher? Oder ist die Wand interessanter als der Kampf und daher starre ich stundenlang auf sie drauf? Diese Fragen können wir euch leider nicht beantworten. Und auch, wenn es lustig klingt, mindert es den Spielspaß enorm.

Aber nicht alles ist schlecht in XIII und so gibt es einige sehr coole Ansätze, die das Spiel vor dem Abgrund bewahren. Zum einen ist es die wirklich interessante Story und die authentischen Charaktere. Wären hier die Animationen nicht zu motorisch und die Emotionen glaubhafter, wäre die Story noch fesselnder. Auch die Schriftzüge und Sprechblasen bringen den Comic-Look super gut rüber. Spezialaktionen, wie zum Beispiel Kopfschüsse, werden nochmals extra in einer Bildfolge hervorgehoben. Das motiviert und macht Spaß! Die abwechslungsreichen Stealth-Passagen sind auch unheimlich erfrischend. Und wäre da nicht das Problem mit der Reaktionszeit, dann wären sie auch spannend und fordernd.

Man kann nur hoffen, dass die Entwickler, wie versprochen, mit entsprechenden Patches einige Probleme aus der Welt schaffen werden. Denn XIII hätte wirklich großes Potenzial, ein wirklich gutes Remake zu werden.

Ein Test des Multiplayermodus war leider nicht möglich. Auch hier wurde Nachbesserung versprochen. Aber aktuell können wir diesen nicht bewerten, da er zum Zeitpunkt des Tests nicht funktioniert hat.

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Pro
  • Passender Comic-Look
  • Besondere Ereignisse werden hervorgehoben
  • Tolle Sprecher
  • Spannende Story

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Kontra
  • Unglaubwürdige und mechanische Animationen
  • Leblose Umgebungsoptik
  • Verschlechterung des Cel-Shading-Looks
  • Langsame Reaktionsfähigkeit
  • Zahlreiche Bugs
  • Gegner-KI nicht nachvollziehbar
  • Kantenflimmern
  • Mehrspielermodus nicht funktionsfähig

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Pro & Kontra

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Pro
  • Passender Comic-Look
  • Besondere Ereignisse werden hervorgehoben
  • Tolle Sprecher
  • Spannende Story

thumbs-up-icon

Kontra
  • Unglaubwürdige und mechanische Animationen
  • Leblose Umgebungsoptik
  • Verschlechterung des Cel-Shading-Looks
  • Langsame Reaktionsfähigkeit
  • Zahlreiche Bugs
  • Gegner-KI nicht nachvollziehbar
  • Kantenflimmern
  • Mehrspielermodus nicht funktionsfähig

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Spiel Bewertung
Singleplayer
50
50
-
Multiplayer

FAZIT

Leider konnte uns XIII in Sachen Gameplay und Grafik im Test überhaupt nicht überzeugen und eine Kaufempfehlung können wir für die aktuelle Version so nicht aussprechen. Dafür ist das Remake leider zu teuer. Wer eine interessante Spion-Story sucht und ein entsprechendes Gameplay bevorzugt, sollte hier zum Original greifen. Das ist um einiges günstiger im Preis und macht unter dem Strich mehr Freude. Sollte kein entsprechender Patch für das Remake erscheinen, der sich allen Problemen annimmt, könnte XIII wirklich das schlechteste Remake auf der aktuellen Konsolengeneration sein. Nur durch die wirklich gelungene Geschichte erhält XIII von uns keine komplett miese Bewertung. Hier muss noch einiges verbessert werden, damit XIII so viel Spaß macht wie im Jahr 2003.

- Von  Timo

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