The Caligula Effect: Overdose REVIEW

Nachdem The Caligula Effect bereits 2016 auf der PlayStation Vita erschienen ist, versucht der Publisher NIS America nun noch einmal mit einer Neuauflage auf der PlayStation 4, dem PC und der Nintendo Switch durchzustarten. Ob sich ein Kauf der Neuauflage lohnt oder es sich hier eher um einen Ladenhüter handelt, erfahrt ihr hier bei uns im Test, der sich auf die Nintendo Switch Version bezieht.

Cybergefängnis Schule

Helles Licht und schlechte Sicht. So startet The Caligula Effect: Overdose auf der Nintendo Switch. Nachfolgend wird der Spieler aufgefordert das Geschlecht zu wählen und sich für einen Vor- und Nachnamen zu entscheiden. Nachdem man die ersten Entscheidungen getroffen hat, wird die Sicht klarer und man erkennt eine hübsche Frau namens μ. Sie spricht mit angenehmer Stimme zu mir und will mir die Angst und Schmerzen nehmen, die ich die ganze Zeit erleiden musste. Kurz darauf reicht sie mir die Hand und der Bildschirm wird schwarz.

Als nächstes findet sich der Spieler in einer Schule wieder, auf der gerade eine Veranstaltung stattfindet. Dort stellen sich die neuen Schüler vor und werden willkommen geheißen. Nachdem man eine kurze Ansprache auf der Bühne gehalten hat, stellt man verwundert fest, dass einige Schüler Masken tragen und deren Gesichter verschwommen wirken. Ohne es zu merken, schleicht sich der Rektor der Schule an unseren Protagonisten heran und versucht ihn festzuhalten. Panisch ergreifen wir die Flucht und finden uns an einer Kreuzung wieder, wo wir die hübsche Dame aus der Eingangssequenz wiedertreffen.

Verwandlung und interessantes Kampfsystem

Wir befinden uns in der Stadt Mobius aus der es offensichtlich kein Entrinnen gibt. Aber anscheinend sind wir die einzige Person, die noch Erinnerungen besitzt und so versuchen wir dem Geheimnis von Mobius auf die Spur zu kommen. Kurz danach findet der Hauptprotagonist eine schillernde Lichtkugel, die sich kurz darauf als Aria vorstellt. Nach einer wilden Verfolgungsjagd treffen wir Shogo Satake. Leider scheint auch er nach Hause zu wollen und nach einer kurzen Unterhaltung lädt er uns in den Go-Home Club ein. Dabei handelt es sich um eine Vereinigung, deren Mitglieder alle einen Weg aus Mobius suchen und noch Erinnerungen von ihrem früheren Leben in sich tragen.

Hier kommt auch gleich das erste wichtige Gameplayelement von The Caligula Effect: Overdose zum Tragen. Sobald man Mitglied des Clubs ist, kann man zahlreiche unterschiedliche Mitschüler dafür anwerben und dementsprechend so das Kampfgeschehen erheblich beeinflussen. Jeden der Anwerber kann man im Kampf einsetzen, was viele unterschiedliche strategische Herangehensweisen ermöglicht. Die Gegner nennen sich Digiheads und sympathisieren mit unserer Nemesis μ – Der netten Dame, die uns in diese Welt gebracht hat und diese auch beschützen möchte. Eine Neuerung in der Switch Version ist in diesem Zusammenhang, dass man die Seiten jederzeit wechseln kann. Hierzu erstellt man sich einen zweiten Charakter und darf mit diesem die Geschichte von μ nachvollziehen sowie deren Hintergründe herausfinden.

Eine Neuauflage muss sich natürlich nicht nur für Erstkäufer lohnen. Grund dessen wurden einige neue Charaktere, Spielenden und Ereignisse in die neue Version eingefügt, um den Spieler bei Laune zu halten. Das Kampfsystem ist neu und interessant. Im Vergleich zu Genrekollegen wirkt es frisch und bildet den Kern von The Caligula Effect: Overdose. Wie von solchen Spielen gewohnt, sieht man die Gegner in der Umgebung und sobald man sich diesen nähert bzw. berührt, startet der Kampfmodus. Um in Mobius kämpfen zu können, muss man seinen Gefühlen freien Lauf lassen, um sich so zu verwandeln. In einer befremdlichen, neuen Form landet man dann auf der taktischen Kampfkarte. Man kann bis zu vier anderen Kollegen in den Kampf ziehen und dort dann rundenbasiert Aktionen ausführen.

Durch eine Kampfprognose ist es möglich den Verlauf des Kampfes durch die gewählten Aktionen vorauszusehen. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, denn wenn ein Angriff nicht trifft, bricht die ganze Prognose in sich zusammen und der Kampf könnte am Ende negativ für die Spieler ausgehen. So muss man immer wieder neu agieren und sich auf schnell ändernde Situationen einstellen. Das macht Spaß und selten erwischt man sich dabei, einem Kampf aus dem Weg zu gehen. Zudem hegt dies den Vorteil, das implementierte Level-Up-System bestmöglich auszuschöpfen.

Doch Obacht: Die Charakterentwicklung in The Caligula Effect: Overdose erfolgt mit jedem Levelaufstieg automatisch. Hier hat man als Spieler nicht die Möglichkeit, seine Charaktere individuell zu entwickeln. Dafür bekommt ihr Fertigkeitspunkte, die Ihr nach Belieben in neue Fähigkeiten und deren Ausbau stecken könnt. So bleiben JRPG Fans nicht ganz auf der Strecke.

Grafik eher Mau

Auch wenn das Spiel mit zahlreichen Neuerungen glänzt und das Kampfsystem wirklich Spaß macht, kann die Grafik im Test leider an manchen Stellen nicht wirklich überzeugen. Die Kulissen wirken oft leblos und menschenleer. Die Texturen sind verwaschen und auch die Charaktermodelle wirken unfertig sowie lieblos in die Spielwelt platziert. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen.

Zudem gibt es keine Touch-Unterstützung und wenn man das Spiel nicht im Handheldmodus spielt, sollte man für den winzigen Bildschirmtext gute Augen mitbringen. Und dies nicht grundlos, denn die Lokalisierung bleibt leider ebenso auf der Strecke. Das heißt, man wird dazu angehalten, sich durch englische Texte und eine japanische Sprachausgabe zu kämpfen. Damit aber nicht genug. Der Hauptcharakter hat zwar seine Erinnerungen behalten, aber seine Fähigkeit zum Sprechen verloren. So übernehmen die Spieler den einzigen Charakter, der im ganzen Spiel nicht ein Wort herausbekommt. Die Soundkulisse ist hingegen gut und passt sich der jeweiligen Stimmung an. So bekommt man trotz eintöniger Grafik, dank der akustischen Untermalung, einige wirklich gute Gameplayszenen präsentiert.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
70
70
-
Multiplayer

FAZIT

The Caligula Effect: Overdose ist ein solides JRPG. Durch das frische Kampfgameplay und die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, fesselt die Neuauflage für einige Stunden an den Bildschirm. Dennoch gibt es aktuell auf der Nintendo Switch, dem PC wie auch der PlayStation 4 einige bessere Alternativen, die irgendwie kompletter wirken. Daher bleibt die aufgefrischte Version, trotz neuer Inhalte und leicht verbesserter Grafik, hinter den Erwartungen zurück und ordnet sich leider nur im guten Mittelfeld ein. Nichtsdestotrotz, The Caligula Effect: Overdose bringt viele gute Ansätze mit, schafft diese aber nicht bestmöglich umzusetzen, obwohl die Zeit dagewesen wäre. Schade!

- Von  Timo

Playstation 4
MS Windows
Nintendo Switch
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