Resident Evil 6 REVIEW

Die Geschichten um Resident Evil 6 spielen in den Jahren 2012 und 2013. Beginnend wird gleich ein Schreckensszenario gezeigt und die Zombieapokalypse, die versucht wurde jahrelang aufzuhalten. Ihr findet euch in der Rolle von Leon Kennedy wieder, der unter anderen schon in Teil zwei und vier einen Kampf ums Überleben führte. Damit ihr euch sogleich mit der Steuerung vertraut macht, bekommt ihr alle wichtigen Punkte gezeigt, die in eine Story gepackt wurden und fast schon das Ende des Spieles erzählen. In dieser Einleitung mag aber keine wirkliche Stimmung oder Aktion aufkommen, denn die meiste Zeit wird das Geschehen von Quick-Time-Events beeinflusst. Das bedeutet, es wird eine Taste auf dem Bildschirm aufgeblendet, die ihr drücken müsst, um im Spiel weiterzukommen. Gelegentlich erwartet das Geschehen auch kreisrunde Bewegungen mit dem linken Anaolgstick, oder ein vermehrtes und schnelles drücken einer bestimmten Taste. Das gesamte Spektakel zieht sich über mehrere Minuten, in denen ihr auch auf die ersten Zombies trefft.

Voll Bewaffnet

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Mit einer Knarre ausgestattet, könnt ihr gleich einmal eure Zielgenauigkeit unter Beweis stellen und die Untoten ins ewige Nirwana schicken. Leider ist der Spaß nicht all zu lang und ihr wechselt sogleich in die nächsten Quick-Time-Events. Durch diese ständigen Einblendungen der Knöpfe, die ich drücken soll, vergeht mir sehr schnell die Lust, da ich mit so etwas nicht wirklich viel anfangen kann und das Spiel nicht vom Spieler gelenkt wird. Doch gerade als ich das Szenario beenden will, um Resident Evil 6 beiseite zu packen, ist die Einleitung vorbei und das richtige Spiel startet, dass glücklicherweise in eine andere Richtung aufbricht.

Sofern der Hauptkern beginnt, wählt ihr zwischen drei Geschichten, die allesamt ihr eigenes Schreckensszenario bieten. Darunter finden sich Parts mit Chris Radfield und Leon Kennedy, die durch die ersten Resident Evil Spiele besonders Fans bekannt sein sollten. Der dritte im Bunde ist Jake, dessen Geschichte am heiligen Abend 2012 startet. Doch noch bevor die Ereignisse beginnen können, erwählt ich den Schwierigkeitsgrad und könnt Veränderungen an den Optionen vornehmen. Danach entschiedet ihr euch für einen der Protagonisten. Ihr führt euren Kampf gegen die Untoten aber glücklicherweise nicht alleine, sondern habt wertvolle Unterstützung im Schlepptau, die komplett alleine agiert und euch aus manch misslichen Lage befreit. Ist alles erwählt, geht es fortan ums Überleben.

Jede Erzählung umfasst 5 Kapitel, die sich in ihrer Spannung weiter steigern. Gegenüber der Einleitung, entpuppt sich das Hauptspiel als wahrer Shooter. Generell kann ich mit diesem Gerne so gar nichts anfangen, Resident Evil weiß aber durchaus zu unterhalten. Ihr schaut eurer Spielfigur die gesamte Zeit über die Schulter und müsst jede Sekunde wachsam sein, denn die Zombies lauern überall. Glücklicherweise seid ihr mit einer Knarre bestückt, die aber nur eine gewisse Anzahl an Munition aufweist. Für euch bedeutet es, so zielsicher wie möglich zu sein und am besten die Köpfe der Untoten anzuvisieren. Drückt ihr dauerhaft die LT-Taste (oben links der XBox360), hält euer Held den Abzug seiner Waffe gedrückt und zeitgleich erscheint ein Fadenkreuz auf der Fläche. Über beide Analogsticks lässt sich nun die Schussrichtung nachjustieren. Abgefeuert wird mit der entgegengesetzten RT-Taste.

 

Feuer frei

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Habt ihr einige Treffer landen können, oder mit einem gezielten Kopfschuss das Treiben beendet, wirft der besiegte Gegner gerne einmal ein wertvolles Item ab, wie beispielsweise neue Munition oder ein Heilmittel. Gerade die Munition sollte wieder sparsam verwendet werden, denn inzwischen kriechen und humpeln die Gegner nicht mehr nur auf euch zu, sondern können in Einzelfällen sogar springen und fliegen. Auch auf die bekannten Zombiehunde muss niemand verzichten, denn auch diese treiben erneut ihr Unwesen und rennen blitzschnell durch die meist engen Gänge. Darüberhinaus sind die Zombies um einiges einfallsreicher geworden und können inzwischen auch Waffen bedienen. Wem das noch nicht reicht, der wird noch auf einige schwere Brocken treffen, die sogar mehrere Gewehrschüsse wegstecken.

Steht plötzlich eines dieser ekelhaften Wesen vor euch und die Zeit um noch das Ziel anzuvisieren ist zu knapp, kann auch gerne auf den Nahkampf gesetzt werden. So können eure Protagonisten Tritte austeilen, oder den Knauf des Gewehres zweckentfremden. Selbst bestimmte Attacken weißt euer Held vor, mit dem jeder Zombie sofort das zeitliche segnet. Gleichzeitig ist die Nebenperson, die euer Abenteuer begleitet, aber auch nicht untätig. Befindet ihr euch in Gefahr, tritt er oder sie zu, oder schießt auf die Gegner, sodass ihr euch aus dem Gefahrengebiet entfernen könnt. Gemeinsam ist es aber auch leichter Hürden zu meistern oder besonders sperrige Türen zu öffnen. Zusätzlich gibt es noch einige Dialoge oder Anweisungen, die euch das Leben und Überleben erleichtern. Generell ist die künstliche Intelligenz gut ins Spiel eingearbeitet, sodass euer Begleiter nur selten im Weg steht und euch Probleme bereitet. Das ihr immer im Duo unterwegs seid, stellt sich sogar noch als praktisch heraus, sofern ihr Resident Evil 6 zu zweit spielen möchtet. Der Bildschirm teilt sich und jeder Spieler übernimmt die Rolle eines der Hauptprotagonisten.

Die einzelnen Kapitel spielt ihr in mehreren Etappen, die immer neue Verzweigungen aufweisen, auch wenn die Geschichte selbst sehr linear gehalten ist. So müsst ihr euch langsam vorkämpfen oder gelegentlich auch einfach nur mehrere Angriffe überstehen. Damit ihr nicht die Übersicht zum Ziel verliert, bekommt ihr eine kleine Hilfestellung präsentiert, die sich als eine Art Punkt äußert, der euch wiederum den richtigen Weg aufzeigt. Könnt ihr aufgrund mehrerer Stockwerke nicht mehr unterscheiden, wohin die Reise gehen soll, ist es sogar möglich, einen Organizer zu aktivieren, der mit Pfeilen zum Zielort aufwartet.

Um es aber für den jeweiligen Spieler noch etwas attraktiver zu gestalten, könnt ihr nach jedem überlebten Kapitel eine Statistik sehen, die euch auch einem Rang zuteilt, der sich in Buchstaben äußert. Doch bei dieser Spielerei bleibt es nicht, denn es gibt noch Punkte zu verteilen, die ihr für ein Aufrüsten eurer Figur verwenden dürft. Ob mehr Gegenstände finden, oder schneller Nachladen, alles wird berücksichtigt und gestaltet eure Missionen um ein vielfaches leichter.

Generell braucht ihr für Resident Evil 6 aber wieder sehr starke Nerven. Zum Einen liegt es wieder einmal an der Atmosphäre, die einen wahren Schrecken vermittelt. Nicht grundlos ist das Spiel mit einer USK von 18 Jahren versehen, denn auch an Blut wird nicht gespart. Und wenn ein Zombie gar den Arm oder Kopf verliert, sollte der Spieler auch für diesen Anblick starke Nerven bereithalten. Eine andere Geduldsprobe spiegelt sich zudem noch in den einzelnen Kapiteln wieder, denn diese ziehen sich selbst für erfahrene Spieler auf über eine Stunde hin. Jene wie ich, die weniger solche Genre verfolgen, können sogar mit 1-2 Stunden Spielzeit pro Kapitel rechnen. Gesamt gestaltet sich der Umfang dadurch aber ungewöhnlich lang, was ich eindeutig begrüße.

Technik

Die Grafik macht schon in den ersten Minuten einen wunderschönen Eindruck, obwohl die Umgebung an sich sehr düster gehalten ist. Ob einzelne Lichtreflexe, der Glanz des Haares, oder die Untoten selbst, alles wirkt nahezu echt. Teils sehen die einzelnen Zwischensequenzen haargenau wie die Ingame-Szenen aus und haben einen perfekten Übergang. Und auch die Orte, an denen ihr euch befinden wertet, wirken wie aus dem wahren Leben entsprungen. Mimik und Gestik sind ebenso weich und realitätsnah gestaltet, sodass der optische Aspekt keine Wünsche offen lässt. Was ich jedoch noch cooler finde, sind die sehr dunkel gehaltenen Hallen und Räume, in denen ihr schnell einen Zombie überseht. Das steigert die Horror-Atmosphäre enorm und fordert euch zudem immer Wachsam zu bleiben.

Der Sound fällt in Resident Evil 6 besonders positiv auf. Es sind ergreifende bis hektische Klänge, die teilweise mit Klavierakkorden gepaart sind. Zu der wirklich beklemmenden Atmosphäre, gesellen sich noch Angstschreie aus dem Hinterhalt hinzu sowie die kreischenden Töne der Zombies. Auch euer Partner muss gelegentlich tief ein und ausatmen, was euch ebenso das Blut in den Adern gefrieren lässt. Und damit die Geräuschkulisse perfekt ist, fallen gelegentlich noch Gegenstände um, oder Dinge herunter, die euch zurückschrecken lassen und für einen kleinen Moment des Schreckens sorgen. Insbesondere gibt es aber in Resident Evil 6 eine durchaus gelungene Synchronisation, die sogar  in deutscher Sprache verfasst wurde. Die Stimmen sind gut gewählt und die Betonung ist sehr glaubwürdig dargeboten. Zwar gibt es auch Szenen, in denen trotz Lippenbewegungen kein Ton beim Spieler ankommt, doch das passiert relativ selten und entzaubert keinesfalls den Gesamteindruck. Seltsam finde ich hingegen, dass stellenweise noch die Originalspur der englischen Sprachausgabe zu hören ist, womit ich aber ebenso leben kann, da dies noch seltener vorkommt und fasst unbemerkt passiert.

Auf die Steuerung kam ich schon während der Rezension zu sprechen, möchte zusammenfassend aber noch erwähnen, dass jede Aktion einen eigenen Feuerknopf bedarf. Glücklicherweise lassen auch die Quick-Time-Events stark nach, sofern ihr mit der Einleitung durch seid. Gelegentlich müsst ihr zwar noch einen Zombie abschütteln und so den linken Analogstick drehen, oder per B-Taste gemeinsam eine Tür öffnen, im Gesamten wird die Mischung aus Aktion und Moment-Handlungen aber immer angenehmer.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
83
Gut
83
Multiplayer

FAZIT

Nun ist alles gesagt wie auch niedergeschrieben und das Fazit dürfte für den gründlichen Leser klar sein. Ich bin sehr überrascht, dass ein Shooter mir soviel Spaß bereiten kann. Natürlich liegt es nicht an der Tatsache des Mordens der Untoten, sondern der tollen ausgearbeiteten Atmosphäre und der guten Steuerung, die jeden Schuss zum Kinderspiel machen. Dazu gibt es noch eine packende Story, die sehr mit den emotionalen Ängsten der Helden spielt. Und dass ihr gleich drei verschiedene Geschichten präsentiert bekommt, ist meines Wissens für die Resident Evil Reihe auch neu. Indirekt bin ich ein Fan der Reihe, auch wenn ich ansonsten mehr zu Silent Hill tendieren, welches mehr Adventure-Elemente und Rätsel bietet. Doch Resident Evil 6 sollte nicht nur Fans gefallen, sondern sogar Neulingen zusagen, die sich zum ersten mal an das Gerne des Shooters wagen. Abschließen lässt sich sagen, der sechste Teil der Reihe ist jeden einzelnen Cent wert, also darf gerne zugegriffen werden, wenn ihr starke Nerven besitzt.

- Von  Rena

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