Ratchet & Clank PS4 REVIEW
Als vor einigen Tagen, genauer gesagt am 28. April 2016, als mit Ratchet & Clank das kultige Duo seine Premiere auf der Kinoleinwand feierte, war das dazugehörige Jump & Run-Abenteuer bereits eine gute Woche im Handel erhältlich. Dieses erschien bereits 2002 für Sonys PlayStation 2, feierte riesige Erfolge und besitzt heute noch Kultstatus bei vielen Fans. Nun ist auf der PlayStation 4 ein Remake erschienen, welches einige Neuerungen mit sich bringt und an die aktuelle Generation angepasst wurde – vor allem grafisch. Wir haben uns das Abenteuer geschnappt und auf Herz und Nieren getestet und sind absolut angetan von der Neuauflage des süßen und knuddeligen Duos Ratchet & Clank.
Das putzige Duo ist zurück
Die vergangenen Jahre haben es gezeigt: Remakes und Neuauflagen von erfolgreichen Retro-Serien geraten immer mehr in Mode und werden uns auch in Zukunft immer wieder begleiten. Auf diesen Zug ist auch Sony aufgesprungen und hat das kultige Duo Ratchet & Clank erneut zum Leben erweckt. Natürlich gab es auch auf PlayStation 3 einige Teile der Reihe, diese konnten jedoch nicht den Erfolg des vor 14 Jahren erschienen Titel erlangen. So war es nur mehr als logisch, dass man pünktlich zum ersten Kinoauftritt der beiden Helden den ersten Teil überarbeitet und neu veröffentlicht. Wer jetzt eine 1 zu 1 Umsetzung auf die aktuelle Konsolengeneration erwartet, der wird überrascht sein…
Die Handlung wird von Captain Quak erzählt, der die aktive Handlung aus seiner Erinnerung beschreibt, dies jedoch oftmals in einer übertriebenen Art, die er gelegentlich sogar korrigiert und plötzlich etwas ganz Abgedrehtes und Verrücktes geschieht. Aber genau diese geniale Art der Erzählung hat uns zum Schmunzeln gebracht und überzeugt durch eine sehr lockere Art. Die Handlung dreht sich dabei um den vor Kurzem erschienenen Kinofilm, daher möchten wir an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten und spoilern, denn es wird sicher noch den ein oder anderen Leser geben, der den Animationsfilm noch sehen möchte. Dieser Film handelt wiederum vom Spiel aus dem Jahre 2002.
Schrauben, Schrauben, Schrauben,…
Das Spielprinzip hat sich in den letzten 14 Jahren wenig verändert, große Neuerungen sucht man vergebens, diese sind allerdings auch nicht notwendig. Ratchet & Clank ist ein typisches Jump & Run-Adventure, ein Genre ist, dass immer mehr auszusterben scheint. Daher bringt das Abenteuer des knuffigen Lombax und seinem kleinen Roboterfreund wieder frischen Wind auf den aktuellen Spielemarkt und kann viele Spieler begeistern.
Wie bereits aus diversen Vorgängern bereisen wir mit unserem Raumschiff diverse Planeten und erfüllen dort die unterschiedlichsten Aufgaben, die uns das Spiel stellt. Diese abwechslungsreichen Hauptaufgaben werden aufgelockert durch diverse Nebenaufgaben wie beispielsweise ein Hoverboard-Rennen mit drei unterschiedlichen Pokalen oder aber wir müssen einen verborgenen Schatz in einer Höhle finden. Diese kleinen Nebenaufgaben bringen ein klein wenig Abwechslung in das sehr gelungene Missionsdesign.
Das eigentliche Highlight bei Ratchet & Clank sind jedoch die freischaltbaren und aufrüstbaren Waffen, die wieder einmal durch einen tollen Humor überzeugen können. Diese sind wie gewohnt bei den mobilen Gadgetron-Händlern gegen eine bestimmte Summe Bolts erhältlich, der Währung im Spiel. Diese bekommen wir von besiegten Feinden oder aus den zahlreichen Kisten. Wenn wir Feinde mit dem Verpixler in 8-Bit-Figuren zerlegen, der Schafinator die Gegner in harmlose Schafe verwandelt, oder wir kleine Discokugeln verschießen, welche unsere Kontrahenten zum Tanzen bringen, so haben wir dabei wahnsinnig viel Spaß. Und natürlich darf man auch nicht Mr. Zurkon vergessen, eine Art Roboterhund, der Feinde automatisch angreift und wenn mal nichts zu tun sein sollte, sich gerne mal über Langeweile beklagt.
Es ist auch ein gewisser Anteil an Rollenspielelementen im aktuellsten Teil enthalten. Durch das Erledigen von Feinden steigt nicht nur ein Erfahrungspunktebalken, der die Lebenspunkte von Ratchet steigert, auch die einzelnen Waffen können aufgelevelt und damit verbessert werden. In zahlreichen Hexfeldern können wir Waffen neue Fähigkeiten verleihen, ihren Schaden erhöhen, oder die Reichweite verbessern. Dazu benötigen wir jedoch das seltene Erz Raritarium, welches wir auf den Planeten und gelegentlich auch von den zerstörten Feinden bekommen können. Man muss also ganz genau überlegen, welche Waffen man verbessert.
Auch der kleine Roboterfreund Clank ist in manchen Spielabschnitten wieder spielbar. Er durchforstet Gebiete, die wir mit Ratchet nicht erreichen können und löst Rätsel mit kleinen Robotern, die er als Brücke, Sprunghilfe oder Strombot nutzen kann. Allerdings sind diese Rätsel nur sehr selten anspruchsvoll und die Lösung ist bereits nach kurzer Zeit gefunden. Trotzdem machen auch diese Passagen eine ganze Menge Spaß und sind eine gelungene Abwechslung.
In den vielen unterschiedlichen Levels gibt es zahlreiche Boni zu entdecken. Neben den 28 goldenen Schrauben, die mal mehr und mal weniger schwer versteckt sind, gibt es auch zahlreiche Holo-Karten zu finden, die man zu einem 3er-Set kombinieren kann und damit zusätzliche Vorteile freischaltet, wie zum Beispiels +5 % Bolts von Gegnern oder eine Waffe für den Herausforderungsmodus. Dieser Modus ist nach dem erstmaligen Durchspielen des Titels verfügbar und ist ein wenig anspruchsvoller als das eigentliche Hauptspiel. Allerdings könnt ihr dort eure Waffen dann bis Stufe 10 upgraden, im eigentlichen Hauptspiel liegt die Obergrenze bereits bei Stufe 5.
Durch die vielen Sammelobjekte und die goldenen Schrauben, welche man gegen lustige Gadgets eintauschen kann, besitzt das Spiel selbst nach dem erstmaligen Durchspielen der rund 10-12 Stunden dauernden Handlung einen hohen Wiederspielwert, der besonders durch den Herausforderungsmodus nochmals gesteigert wird.
Technisch einfach grandios
Optisch sieht Ratchet & Clank auf der PlayStation 4 einfach klasse aus. Selbstverständlich ist von der Grafik aus dem vor 14 Jahren erschienenen Original nicht mehr viel zu sehen. Der wunderschöne Comiclook mit den hübschen Texturen lassen jedes Spielerherz höher schlagen. Besonders die Zwischensequenzen mit den sehr hohen Details haben uns beim Antesten besonders gut gefallen und könnten tatsächlich aus dem fertigen Kinofilm stammen. Auch die witzigen Waffen sind hübsch animiert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Matschige Texturen oder sonstige Fehler sucht man vergebens.
Auch die Synchronisation ist wirklich gelungen und die Sprecher machen einen guten Job. Der Humor des Spiels kommt durch diese tolle Arbeit so noch viel besser zum Vorschein. Sonstige Bugs und Fehler sowie Abstürze oder auch längere Ladezeiten gab es keine zu vermelden und auch der Schwierigkeitsgrad war auf einem guten Mittelmaß und jederzeit fair zum Spieler.