Project X Zone 2 REVIEW
Schon der Vorgänger von Project X Zone 2 machte als großes Crossover seinem Namen alle Ehre und auch der Nachfolger wirbt mit diversen Charakteren aus den unterschiedlichen Spielen von Capcom, aber auch Gaststars wie Chrom und Lucina aus Fire Emblem oder Estelle aus Tales of Vesperia geben sich die Ehre. Viele davon kennt man, andere hingegen kommen aus eher unbekannteren Spielen wie .hack oder Sakura Wars. Auf jeden Fall eine interessante und bunte Mischung, die ich mir unbedingt für euch anschauen wollte!
Ein bisschen von allem…
Fangen wir mal bei der Story an. Aber wo soll ich da anfangen? Generell verliert man leider sehr schnell die Story aus den Augen, die fast schon zwanghaft versucht, die einzelnen Storys seiner Charaktere zu verbinden. Im Mittelpunkt steht die Verbindung vieler Welten, wodurch überhaupt erst das Treffen der verschiedenen Charaktere möglich wird. Aber mit dem Resultat, dass Ninjas mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinandertreffen, der Staranwalt Phoenix Wright Beweise sammelt und gleichzeitig die Mafia agiert und ein Zombie-Virus in Umlauf gerät, um nur einige der Hauptelemente zu nennen. Grade wenn man bestimmte Charaktere nicht kennt wird es kompliziert, da Vorwissen grundlegend vorausgesetzt wird. Schaut man aber darüber hinweg, bleiben viele lustige und sehr gut geschriebene Dialoge übrig, in denen die einzelnen Charaktere aufeinander stoßen und miteinander an ihren Missionen arbeiten. So werden diese Dialoge grandios und meist amüsant eingebunden, wobei keiner der Charaktere etwas von seinem Charme verliert, sondern bei seinem Charakter bleibt.
Neben den tollen Dialogen helfen auch die japanischen Originalsprecher der Authentizität und vertonen die Charaktere in ihren teilweise absurden Dialoge hervorragend. Grade mit dem richtigen Hintergrundwissen über die Charaktere findet man viele Anspielungen und Witze, die den eigentlichen Charme von Project X Zone 2 ausmachen. Und keine Sorge, zwar bietet Project X Zone 2 keine englische Vertonung, dafür aber fehlerfreie und gut übersetzte Untertitel in Deutsch und Englisch, bei denen auch der Witz nicht verloren geht.
Erst planen, dann schlagen!
Keine Sorge, bezüglich Gameplay präsentiert sich das Spiel mit vielen, aber kurzen und guten Tutorials umgänglich und verlangt kein Vorwissen. Grundlegend wechselt das Spiel Story mit lustigen Dialogen und Gameplay in Form von Kämpfen ab. Dabei kombiniert das Kampfsystem ähnlich wie die Story mehrere Stile und hält sich dabei sehr dicht an seinem Vorgänger mit einer Mischung aus rundenbasierten Rollenspiel und Beat’em Up. Natürlich läuft man nicht nur stumpf über die unterschiedlichen Kampfschauplätze, sondern bedient sich zahlreicher Möglichkeiten. So kann man etwa nicht nur alleine in den Kampf ziehen, sondern auch mit Verbündeten, solange sie nah genug stehen. Generell bewegt man sich nie alleine durch die Gegend, sondern immer als Paar, das jeweils aus einem Spiel entstammt und seine Attacken kombiniert. Zudem macht nicht nur die Zahl der Angreifer, sondern auch wie etwa bei Final Fantasy Tactics die Richtung des Angriffs einen großen Unterschied, sowohl beim eigenen Angriff, als auch bei gegnerischen Attacken.
Hat man einmal angegriffen, zeigt das Spiel seine Beat’em Up Elemente und legt alle rundenbasierten Bestandteile ab – zumindest während des Angriffs. Hierbei kann man nun aus unterschiedlichen Fähigkeiten und Aktionen wählen, die mit verschiedenen Tastenkombinationen eingesetzt werden können. Je nach Verhalten des Gegners lassen sich viele einzelne schwächere Attacken kombinieren oder bei hoher Verteidigung die komplette Kraft in wenigen starken Fähigkeiten bündeln. Hierbei zeigt jeder Charakter eigene und zu seinem Stil und Spiel passende Möglichkeiten. Zudem sammelt man im Kampf nicht nur Erfahrungspunkte für bessere Attribute und neue Fähigkeiten, sondern auch die nach dem Titel benannten XP, die ebenfalls wieder für eine Vielzahl an besonderen Fähigkeiten eingesetzt werden können. Entweder bedient man sich defensiv dem Blocken ganzer Attacken und kontert oder setzt eine mächtige Spezialattacke ein, kann sich dafür aber in der folgenden Runde nicht verteidigen. So bietet das Gameplay jede Menge Raum für Strategien, die auch grade nach der Schonzeit mit Tutorials nötig sind. Insgesamt begeistert Project X Zone 2 nicht nur mit seinem durchdachten und abwechslungsreichen Gameplay, sondern zeigt auch eine sehr gelungene und bisher einzigartige Kombination der beiden Genres – abgesehen natürlich vom Vorgänger. Dadurch werden die taktischen Elemente des Rollenspiels durch die schnellere Beat’em Up Mechanik gut ergänzt und das Spiel wirkt deutlich dynamischer. Nach einiger Spielzeit vermisst man allerdings etwas Abwechslung und Tiefgang, die andere RPGs bieten, wie etwa verschiedene Jobsysteme oder komplexere Fähigkeit- oder Ausrüstungssysteme zur Entwicklung der einzelnen Charaktere.
Gelungene Fusion
Als ich von dem Spiel hörte und nun auch der Nachfolger erschien, habe ich mich gewundert, wie genau Project X Zone 2 seine Charaktere zusammen bringen möchte. So sind zwar Charaktere wie Chrom und Estelle bereits im Anime-Look, dem sich auch das Spiel bedient, viele andere Charaktere wie die aus Tekken oder Yakuza hingegen ganz und gar nicht. Trotzdem schafft Project X Zone 2 die Umwandlung der einzelnen Charaktere in passende 3D- und 2D-Modelle, die nicht nur ihrem Original treu bleiben, sondern sich auch gut in das Gesamtkonzept fügen. Ansonsten zeigt sich das Spiel auf grafischer Seite insgesamt gut und begeistert vor allem mit den gezeichneten Charaktermodellen während der Kämpfe und Dialoge, wohingegen die 3D-Modelle während des RPG-Teils der Kämpfe etwas detailarm wirken.
Der Sound hingegen weiß deutlich konsequenter zu begeistern. Während die Sprachausgabe wie bereits beschrieben sehr gut ist, ist auch die Musik abwechslungsreich und stimmungsvoll.