Ori and the Will of the Wisps (Nintendo Switch) REVIEW
Im März 2019 wurde Oris Abenteuer mit Ori and the Will of the Wisps endlich fortgesetzt. Knapp ein halbes Jahr später hat es das Spiel nun auch auf die Switch geschafft und möchte Fans von Metroidvania-Spielen durch seine tolle Story, klangvollen Melodien und einer hübschen Optik begeistern. Wie sehr das Game mit seinem Konzept und dem Artstyle zur Nintendo Switch passt, haben wir uns für euch angeschaut.
Traurige Geschichte in einer wunderschönen Welt
Es wird wohl niemanden überraschen, dass auch in Ori and the Will of the Wisps die Story eine wichtige Rolle einnimmt. Sie bildet für das Spiel einen wunderbaren Rahmen für unsere Abenteuer, während wir uns in einer fantastischen Welt verlieren. Ähnlich wie bereits im Vorgänger setzt Ori und the Will of the Wisps eher auf eine tief greifende Handlung. Gerade, als man dachte, der kleine Waldgeist Ori würde mit seinen Freunden glücklich zusammenleben, kommt es nämlich ganz anders. Oris kleiner Eulenfreund Ku kann nämlich leider nicht mehr fliegen und ist darüber sehr traurig. Kurz darauf gelingt es Ori aber, Ku zu helfen und die beiden heben ab in die Lüfte.
Die Freue ist allerdings nur von kurzer Dauer. Schon wenig später zieht ein starker Sturm auf und Ori und Ku werden nicht nur voneinander getrennt, sondern landen beide in einer recht finsteren und ihnen unbekannten Umgebung. Der kleine leuchtende Waldgeist will nun natürlich alles dafür tun, um Ku zu finden und gemeinsam wieder nach Hause zu kehren.
Die Geschichte von Ori and the Will of the Wisps mag nun nicht die originellste sein, aber bietet den perfekten Rahmen für das fordernde Metroidvania-Gameplay des Spiels. Die Handlung soll und muss gar nicht allzu sehr im Vordergrund stehen und doch gibt es genügend interessante Charaktere und Storys zu entdecken. Trotz der Simplizität erlebt man einige sehr schöne und ergreifende Momente und kann sich wohl auch die ein oder andere Träne nicht verkneifen. Dies liegt aber auch an dem wunderbaren Soundtrack, der nahezu alle Szenen und Momente grandios hervorhebt und das Gesamtbild somit massiv aufwertet. In Puncto Atmosphäre haben wir es hier wohl mit einem der besten Metroidvanias dieser Generation zu tun.
Erstaunlich ist auch die Liebe zum Detail, mit der die Entwickler die Spielwelt designt haben. Fast überall entdeckt man kleine Feinheiten und hat das Gefühl, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Jeder einzelne Abschnitt wirkt liebevoll und von Hand gemacht.
Der flinke Waldgeist
Wie bereits angedeutet, ist die Handlung zwar toll, aber im Vergleich eben „nur“ ein netter Rahmen für das noch viel bessere Gameplay, welches klar im Vordergrund steht. Wir hüpfen und klettern zunächst durch die ersten Level-Abschnitte, die anfangs noch etwas linear ausfallen. Doch schon wenig später hat man viel mehr Möglichkeiten, die Welt zu erkunden, Rätsel zu lösen oder Gegner zu bekämpfen.
An leuchtenden Bäumen kann Ori nämlich immer wieder neue Fähigkeiten erlernen, die das Repertoire des kleinen Waldgeists stark erweitern. Diese unterteilen sich in passive und aktive Skills, von denen man jeweils 3 gleichzeitig ausgewählt haben kann. So kann Ori später an Wänden klettern, eine Geisterklinge zücken oder mit Geistpfeilen schießen. Diese sind nur einige der neuen Talente, welche das Spielgefühl stark beeinflussen. Kommt man an einer Stelle noch nicht weiter, weil man die entsprechende Fähigkeit noch nicht hat, eröffnen sich später ganz neue Wege und die lineare Struktur des Spiels bricht mehr und mehr auf. An anderen Stellen ist hingegen das geschickte Kombinieren von Angriffen gefragt, um ein Rätsel zu lösen und den Weg fortsetzen zu können.
Dieser Weg ist allerdings nicht immer direkt vorgegeben. Stattdessen könnt ihr auch erstmal einige Nebenquests erledigen, bevor ihr der Haupthandlung folgt und die Geschichte weiter voran treibt. Damit ihr den Überblick nicht verliert, sind eure Position und Quest-Markierungen auf einer Karte vermerkt.
Generell fällt die Map diesmal größer aus, allerdings sind die Nebenquests wirklich nicht mehr als eine kleine Ablenkung, um neue Fähigkeiten zu lernen oder Gegenstände zu finden. Selten verstecken sich dabei wirklich anspruchsvolle Aufgaben oder Geschichten, an die man sich noch lang erinnern würde. Dadurch verliert man ab und zu den roten Faden der Handlung und fällt etwas aus dem Geschehen raus.
Wer durch die virtuellen Wälder streift, wird schnell feststellen, dass Feinde, die man bekämpft, gewisse Kugeln fallen lassen. Diese lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen. Es gibt Kugeln für Gesundheit, für Oris magische Angriffe, sowie Energie-Sphären.
Die Energie-Kugeln könnt ihr wiederum nutzen, um bei einem Händler neue Skills zu erwerben. Welche Fähigkeit ihr kaufen wollt, hängt vor allem davon ab, was ihr benötigt, um in der Story weiter voran zu kommen. Das Energie-System ist dabei recht fair und die meisten Fähigkeiten bekommt ihr recht flott zusammen.
Ein großes Highlight sind die Bosskämpfe und der allgemeine Schwierigkeitsgrad. Anfangs macht es noch den Eindruck, als wäre Ori and the Will of the Wisps gar leichter als der Vorgänger, doch ein paar Stunden später stellt sich dies als Trugschluss raus. Zwar hat das Spiel einen wesentlich leichteren Einstieg, doch gerade mit dem weiteren Spielverlauf werden die Rätsel immer schwieriger und die Gegner schwerer zu besiegen. Ohne schlaues Kombinieren eurer erlernten Fähigkeiten kommt ihr auch nicht mehr weiter.
Man wird leicht herangeführt, um dann später zu zeigen, dass man das Prinzip von verschiedenen Mechaniken und Mustern der Gegner auch wirklich verstanden hat. Immer wieder trefft ihr dann auch auf Bosse, von denen euch viele in Erinnerungen bleiben werden, da keiner wie der andere ist. Jeder Endgegner hat seine eigene Mechanik, die es zu durchschauen gilt. Und selbst dann müsst ihr immer noch flink genug sein, um den Boss im richtigen Moment zur Strecke zu bringen. Zusammen mit der musikalischen Untermalung sind diese Herausforderungen wirklich etwas Tolles und durch ihren Schwierigkeitsgrad stets unterhaltsam, ohne dabei zu unfair zu sein.
Wahre Schönheit auch auf der Switch
Alle Bilder, die ich für diesen Test verwendet habe, stammen von der Switch-Version des Spiels. Gerade anfangs war ich etwas skeptisch, da ich das Game schon auf dem PC gespielt hatte und mir kaum vorstellen konnte, wie es wohl auf Nintendos Konsole aussehen mag. Doch ich wurde positiv überrascht. Ori and the Will of the Wisps läuft auf der Switch mit einer dynamischen Auflösung von 720p bis 900p mit 60 Bildern in der Sekunde.
Gerade im Handheld-Modus lässt sich das Game super spielen und wirkt durch seine Optik und Artstyle fast schon so, als sei es von Anfang an für Nintendos Konsole designt worden. Doch auch der Fernsehmodus muss sich trotz kleinerer Abstriche im Vergleich zur PC- und Xbox-One-Version nicht verstecken. Erstaunlich ist auch, dass die 60 Fps so gut wie immer gehalten werden und es während des Tests nur wenige Male zu kleinen Rucklern kam. Ansonsten sieht das Spiel auf der Switch nicht nur toll aus, sondern läuft nahezu butterweich.
Wer mit kleineren Abstrichen in den Details leben kann, der kann problemlos zur Switch-Version des Spiels greifen und erhält die wohl flexibelste Ori-Spielerfahrung ohne etwas verpassen zu müssen. Alles in allem also ein gelungener Port zu einem großartigen Spiel.
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- Tolle Atmosphäre
- Großartiger Soundtrack
- Schöne Optik
- Forderndes Gameplay
- Großer Umfang
- Denkwürdige Bosskämpfe
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- Nebenquests sind nur nettes Beiwerk
- Wege manchmal nicht direkt erkennbar
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Pro & Kontra
- Tolle Atmosphäre
- Großartiger Soundtrack
- Schöne Optik
- Forderndes Gameplay
- Großer Umfang
- Denkwürdige Bosskämpfe
- Nebenquests sind nur nettes Beiwerk
- Wege manchmal nicht direkt erkennbar