Landstalker: The Treasures of King Nole REVIEW
Machen wir eine kleine Zeitreise ins Jahr 1993. Nintendo war damals unangefochtener Marktführer und konnte mit The Legend of Zelda: A Link to the Past seine Fangemeinde weiter ausbauen. Auch Sega wollte mit dem Mega Drive einen ähnlichen Erfolg erzielen und schickte ebenfalls ein Adventure ins Rennen, das sich leicht an Links Abenteuer anlehnte. So schuf Climaxx, bereits bekannt durch großartige Spiele wie Shining in the Darkness oder Shining Force – Legacy of Great Intention, Landstalker: The Treasures of King Nole. Da wir dieses Spiel dank Nintendo Switch Online bald auf der Nintendo Switch begrüßen können, ist es an der Zeit, einen Blick auf den Titel zu werfen.
Ein Blick in vergangene Zeiten
Vor langer, langer Zeit lebte in einem fernen Land namens Melcatle der mächtige König Nole. Seine Gier nach Reichtümern und Schätzen ließ sein Volk leiden. Der König begann, seine Beute auf der Insel Merkator zu lagern, wo er Fallen aufstellen ließ, um diejenigen vom Schatz fernzuhalten, die an seine Reichtümer gelangen wollten.
Der Elf Nigel, ein freiberuflicher Schatzsucher, kehrt nach einem erfolgreichen Auftrag in seine Heimat zurück. Kaum angekommen, bittet ihn eine kleine Waldnymphe namens Flora um Hilfe. Die kleine Nymphe versucht sich vor der Diebin Karla zu verstecken, die sich das Wissen über den Schatz des Königs Nole aneignen will. Flora, die einiges über den sagenumwobenen Schatz weiß, bietet Nigel als Dank für seine Rettung eine Reise zur Insel Merkator an. Dafür investiert er seine Belohnung aus dem letzten Auftrag in dieses eher zweifelhafte Angebot und fliegt mit Flora auf die Insel, auf der sich der legendäre Schatz befinden soll.
Über Stock und über Stein
Auf der Insel angekommen, könnt ihr zunächst einen Dungeon erkunden. Hier sammelt ihr euer erstes Geld und könnt mit eurem Schwert die ersten Gegner besiegen. Doch anstatt einen Schatz zu finden, müsst ihr eine Flucht antreten, die euch ins erste Dorf führt. Dort angekommen, könnt ihr eure Vorräte auffüllen. In einer Truhe findet ihr Eke-Eke, die euch nach einem Tod einen neuen Versuch erlauben. Außerdem könnt ihr euch eine Karte kaufen oder mit einer Hotelübernachtung eure Lebensenergie auffrischen, die hier wie in den Zelda-Spielen durch Herzen dargestellt wird.
Die Kirche des Ortes zeichnet eure Fortschritte auf, wenn ihr das richtige Buch (Heldenbuch) auf den Altar legt. Auf diese Weise könnt ihr auch weitere Gegenstände erwerben. Dazu nehmt ihr den gewünschten Gegenstand aus dem Regal und legt ihn auf den Tisch des Händlers. Zusätzlich erhaltet ihr durch Gespräche mit den Dorfbewohnern weitere Informationen über den Schatz von König Nole.
Frisch gestärkt macht ihr euch nun auf den Weg zum Wasserschrein, dem ersten größeren Dungeon. Auf dem Weg dorthin durchquert ihr mehrere kleinere Gebiete, die durch einen Weg miteinander verbunden sind. Unterwegs könnt ihr mit eurem Schwert alle Gegner erledigen, die oft nützliche Gegenstände wie Taler oder Eke-Eke fallen lassen. Doch Vorsicht: Je weiter der Abenteurer vorankommt, desto stärker werden auch die Gegner, die euch bei einem unglücklichen Aufeinandertreffen so manches Herz abnehmen können. Natürlich könnt ihr auch eure Verteidigung verbessern. Mit neuen Brustpanzern oder Stiefeln, die es ebenfalls zu finden gilt, ist Nigels besser gegen den Feind gewappnet und kann deutlich mehr einstecken als zuvor. Oftmals lässt sich das auch nicht vermeiden, denn in manchen Arealen müssen erst alle Gegner erledigt werden, bevor sich die Tore zum nächsten Abschnitt öffnen.
Zum Glück erhöht sich durch das fleißige Öffnen aller gefundenen Truhen nicht nur die Anzahl eurer Herzen, sondern es kommen auch wichtige Gegenstände wie das Gegengift hinzu, die für eine erfolgreiche Schatzsuche dringend benötigt werden. Sogar euer Schwert erhält im Laufe der Geschichte magische Kräfte. Diese müssen aber nach Gebrauch immer wieder aufgeladen werden, um erneut wirken zu können. Mit dieser neu gewonnenen Magie ist Nigel nun sogar in der Lage, ganze Horden von Monstern zu erledigen. So kämpft, rennt und springt man sich durch die verschiedenen Dungeons, immer auf der Suche nach einem Schlüssel, der eine verschlossene Tür öffnet, hinter der sich der sagenumwobene Schatz oder gar ein Bossgegner verbergen könnte.
Technik
Leider macht es keinen Unterschied, ob man mit dem Analogstick oder dem Steuerkreuz spielt, beide Bewegungsarten, die man für seinen Helden nutzen kann, wurden schlecht umgesetzt. Oftmals bewegt sich Nigel nicht in die gewünschte Richtung, sondern läuft eher geradeaus, was gerade in Kämpfen fatal sein kann. Um mit Nigel auf Anhieb die richtige Richtung einzuschlagen, bedarf es einiger Übung. Leider wirft der Hauptprotagonist keine Schatten auf Wände und Böden, was wiederum in manchen Passagen oft für Verwirrung sorgt oder gerade bei Sprüngen auf nahegelegene Plattformen sehr oft schief geht. Gerade durch die komplexe Steuerung wird das Spiel auch recht kompliziert. Anfänger könnten damit manchmal überfordert sein, aber auch Fortgeschrittene und sogar Profis werden nicht nur Spaß daran haben, die Insel auf der Suche nach dem Schatz von König Nole zu erkunden.
Die Grafik ist für 16-Bit-Verhältnisse fantastisch. Euch wird ein wunderschöner und sehr detaillierter 3D-Effekt geboten. Teilweise ist es aber auch zu viel des Guten, da durch den Detailreichtum wichtige Gegenstände nicht auf Anhieb erkannt werden. Ansonsten ist das Abenteuer des Schatzsuchers Nigel wunderbar in Szene gesetzt, was auch durch den tollen Sound unterstützt wird, der perfekt zur Atmosphäre passt. Aber aufgepasst: Wie man am Titel – Landstalker: The Treasures of King Nole – erkennen kann, handelt es sich um die englische Version. Ihr müsst euch also mit englischen Bildschirmtexten begnügen. Das erschwert euren Erfolg aber nur geringfügig, da euch selten mehr als das typische Schulenglisch abverlangt wird.
Pro & Kontra
- Schöne detaillierte Optik
- Toller Sound
- Unter dem Nintendo Switch Online Service gratis spielbar
- Kurze Hauptstory
- Steuerung leider etwas kantig