„Indieliebe“ KW 28 PLAYER’S VOICE
Als großer Bewunderer diverser Indie-Projekte von kleineren Entwicklern verfolge ich regelmäßig, was neu auf den Markt kommt. Zwischen dem einen oder anderen Flop sowie mittelmäßigen Titeln verstecken sich stets einige „Juwelen“, die das Herzblut, das ein Entwickler in sein Projekt steckt, widerspiegeln.
Heute möchte ich insbesondere über drei der Neuerscheinungen der vergangenen Tage sprechen beziehungsweise sie mir in diesem Rahmen näher ansehen. Das wäre zum einen „The Chameleon“, ein Stealth-Game, das sich selbst als retro bezeichnet. „Lambs on the road : The beginning“, ein Plattformer, der von einem bekannten Bestseller inspiriert ist. Und zu guter Letzt, weil aller guten Dinge bekanntlich 3 sind: „SuchArt: Genius Artist Simulator“, ein Spiel, in dem wir als Science-Fiction-Künstler unterwegs sind.
„The Chameleon“
Stellt euch vor, ihr wacht auf, an einem euch unbekannten Ort und sollt nun euren Weg als neuer Magnum P.I. fortsetzen. Klingt lustig? Ich denke, schon! Schließlich ist die Figur, die wir steuern sollen, mit rotem Hawaiihemd und Schnauzer bereits bestens dafür gerüstet! Doch um was geht es nun eigentlich in diesem Spiel?
Die Kurzvorstellung in Steam beschreibt The Chameleon als ein spannendes und stimmungsvolles Retro-Stealth-Game, das in den 70er-Jahren spielt – Superkräfte sowie „herrlich fette Pixel“ inklusive! So darf man seinen Magnum verwandeln und nimmt mal eben die Gestalt seiner Feinde an. Und weil das noch nicht genug ist, weiß man natürlich auch zu sprinten, zu teleportieren oder sogar die Zeit anzuhalten. Nicht schlecht!
Das actiongeladene Spiel aus dem Hause Merlino Games ist seit dem 13. Juli offiziell auf Steam erhältlich. Der Spaß kostet hierbei regulär 8,19 Euro, ist aktuell jedoch aufgrund des erst kürzlichen Releases um 10% reduziert. Interessierte Spieler zahlen also bis zum 20. Juli 2021 nur 7,37 Euro.
Bereut haben den Kauf bislang nur Wenige, was sich in den aktuell 90%-Positiv-Rezensionen widerspiegelt. So ist wiederholt von einer tollen Atmosphäre, die das Gefühl der 70er-Jahre wiedergibt, die Rede. Allerdings liest man auch von einer relativ kurzen Spielzeit, welche teilweise nicht mehr als zwei Stunden beansprucht hat. An dieser Stelle könnte man sich die Frage stellen, ob denn Quantität eine Rolle spielt, wenn die Qualität stimmt. Der YouTube-Kanal I Love Indies hat hierzu sogar ein kurzes Gameplay aufgenommen, in welchem er den ersten Eindruck als einen „schlecht umgesetzten ,Metal Gear Solid‘-Klon“ beschreibt. Jedoch stellt er diesen anfänglichen Irrtum direkt richtig und bezeichnet daraufhin The Chameleon sogar als eines seiner Favoriten für 2021 im Indie-Bereich. Das hört sich doch vielversprechend an!
„Lambs on the road : The beginning“
Ein wenig schwermütiger geht es weiter. Mit Lambs on the road : The beginning begegnen wir einer herzergreifenden Story, in der ein Vater seine verlorene Tochter sucht. Diese hat sich ausgerechnet in einer von Chaos geprägten, post-apokalyptischen Welt verirrt… An was erinnert das uns nur?
Der Name The Last of Us fällt mitunter auch in den Kommentaren, die den Plattformer bewerten. Ursprünglich ist die Geschichte aber inspiriert von dem Bestseller „Die Straße“ – ein Roman des amerikanischen Autors Cormac McCarthy, welcher 2009, also etwa 3 Jahre nach der Veröffentlichung des Buches, verfilmt wurde. Auch Lambs on the road : The beginning erfährt ein Lob nach dem anderen für seine Story in den Steam-Rezensionen, welche sich aktuell auf 100% positiv belaufen. Ebenfalls gefallen haben die Ingame-Puzzles, welche der eine oder andere Spieler zusätzlich erwähnt.
Des Weiteren bekommen wir hier ein wahres Schnäppchen, denn das Abenteuer darf man bereits für 2,99 Euro in seiner Bibliothek willkommen heißen. Der Titel aus dem Studio Flynn’s Arcade ist seit dem 15. Juli auf Steam erhältlich. Der Name des Titels legt außerdem die Vermutung nahe, dass es sich hier um den Anfang einer Reihe handelt, auf welchen weitere Episoden folgen werden.
„SuchArt: Genius Artist Simulator“
Simulationen finden sich schon einige in der Gaming-Welt. Und dennoch erfreuen sich diese meist großer Beliebtheit, sofern die Umsetzung stimmt. Und mit SuchArt: Genius Artist Simulator ist der Entwickler Voolgi hier einen doch eher innovativen Weg gegangen. So darf man sich nicht nur als einfacher Künstler betätigen – man bekommt sein Weltraumstudio direkt dazu! Das ist eben der Vorteil, wenn das virtuelle Abenteuer ins Jahr 2130 verlegt wurde.
Die Geschichte hinter der Simulation basiert wohl darauf, dass Roboter und ähnliche Wesen schon seit langen in der Kunstbranche tätig waren und stets Perfektion ablieferten. Davon habe man nun genug, deswegen kommen wir Spieler jetzt an den Start. Schließlich entsteht wahre Kunst aus der Imperfektion des Menschen – oder so ähnlich.
Ausstellen darf man seine Werke selbstverständlich auch. Und wer schaut sich diese an? Naja, wie könnte es anders sein… denn glibberige und halb durchsichtige Wesen durchschweben bei der Exhibition die Räume. Man kann durch den Trailer nur erahnen, mit wem wir es zu tun haben.
Insgesamt wird das farbenfrohe Gelegenheitsspiel aktuell zu 98% positiv bewertet. Dabei schreiben die Spieler, wie sehr das Game Spaß macht und dass es sowohl entspannend als auch kreativ sei. Vereinzelt wird jedoch die inakkurate Steuerung bemängelt, was eine Kinderkrankheit von vielen Simulationen zu sein scheint.