Highway Police Simulator REVIEW
Nach dem eher durchwachsenen Erfolg des Autobahnpolizei Simulator dürfen wir im vor kurzer Zeit veröffentlichten Highway Police Simulator nun auf amerikanischen Boden. Wir haben uns auf Streife begeben und zeigen, ob dieser Simulator mehr taugt, als seine vergleichbaren Simulatoren der deutschen Autobahn. Also schnallt euch an, es könnte holprig werden!
Der Highway ruft nach uns
Im Highway Police Simulator schlüpft ihr in die Rolle eines Polizisten, der seiner Arbeit nachgeht und dabei in eine spannende Geschichte verwickelt wird. Doch zieht man nicht einfach die Pistole und ballert Dutzende von Gangstern über den Haufen, sondern erlebt eine halbwegs realistische Simulation des Polizeialltags… natürlich mit etwas mehr Action als in der Realität üblich, aber immer noch unter Einhaltung der realen Arbeitsabläufe. Zu Beginn könnt ihr euren Charakter erstellen, entweder männlich oder weiblich, schwarz oder weiß, mit Frisur und Augenfarbe nach euren Wünschen. Ihr könnt auch eure Kindheit wählen – Kind einer Polizeifamilie oder als Straßenkind in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen – beides bringt Vor- und Nachteile im Spiel mit sich.
Das Spiel beginnt damit, dass ihr euch mit eurem Streifenwagen auf den Weg macht, um einen Gefangenentransport zu eskortieren. Auf dem Beifahrersitz sitzt eure Kollegin, die euch darauf hinweist, dass ihr etwas spät dran seid und euch beeilen müsst, um den Bus auf der Autobahn noch zu erreichen. Ihr steuert das Auto durch eine ziemlich offene und realistisch dargestellte Welt mit anderen Fahrzeugen auf der Straße. Es gibt zwar keine Fußgänger, aber das Straßennetz ist ziemlich dicht und man braucht ein Navigationssystem, um schnell zum Einsatzort zu kommen. Wenn ihr andere Verkehrsteilnehmer oder andere Hindernisse rammt, nimmt euer Polizeiauto sichtbar Schaden und eure Kollegin gibt einen bösen Kommentar ab, aber sonst passiert nicht viel. Das liegt daran, dass das Spiel zunächst automatisch im „Casual“-Modus startet und man erst nach einiger Zeit gefragt wird, ob man in den „Realistic“-Modus wechseln möchte.
Wenig Abwechslung
Die Aufgaben im Spiel sind beispielsweise Verkehrsverstöße ahnden, Unfälle bearbeiten und Verfolgungsjagden aufnehmen. Auf dem Papier klingen diese Manöver spannend, wiederholen sich aber schnell und sind schlecht umgesetzt. Verfolgungsjagden enden meist abrupt durch Bugs oder die schwammige Steuerung, und Unfälle sehen immer gleich aus. Es fehlt an Kreativität und Abwechslung, um die Spieler bei Laune zu halten.
Das Belohnungssystem ist ebenfalls unbefriedigend. Es gibt kaum ein Fortschrittsgefühl, und neue Fahrzeuge oder Ausrüstungsgegenstände sind entweder lieblos gestaltet oder scheinen für das Spielgeschehen völlig irrelevant zu sein.
Wir erreichen den Gefangenenbus auf der Autobahn, ein Polizeiauto mit Blaulicht eskortiert ihn bereits. Wir stellen uns hinter den Bus und los geht der erste Einsatz. Zivile Autos nähern sich mit Vollgas von hinten, drängen uns und den Bus ab, es kommt zum Unfall. Maskierte und bewaffnete Gangster stürmen zum umgestürzten Bus, sprengen die Tür auf und befreien einen der Gefangenen. Wer jetzt auf eine Schießerei oder Verfolgungsjagd hofft, wird enttäuscht. Das Spiel geht erst 15 Minuten später weiter, Rettungsdienst und Feuerwehr kümmern sich um die Verletzten und die verunfallten Autos, wir und unsere Kollegin bleiben weitgehend unverletzt und müssen die Polizeiarbeit erledigen. Wir sprechen mit Zeugen und Helfern, machen Fotos von den umherliegenden Fahrzeugen, helfen den Sanitätern, suchen die Gegend nach Hinweisen ab. Wir finden Bombenteile, einen verlorenen Handschuh, einen Baseballschläger. Und dann geht es an den Polizeibericht – wir zeichnen eine Skizze der Unfallstelle, wir ordnen unsere zuvor gemachten Fotos den Gegenständen auf der Skizze zu, wir müssen die Schäden an den Fahrzeugen im Bericht detailliert zeichnen. Wenn wir fertig sind, gibt es keine Verfolgungsjagd, sondern wir müssen zurück zur Polizeistation, wo uns der Chef ein kurzes Briefing gibt, wie wir uns im Einsatz geschlagen haben.
In den meisten Missionen geht es darum, Hinweise zu sammeln, Verdächtige zu befragen und am Ende wie immer den obligatorischen Bericht auf der Polizeistation abzugeben. Eine Markierung zeigt uns immer den nächsten Missionspunkt an und eine Checkliste informiert uns über die verschiedenen Vorgaben wie „folge dem verdächtigen Auto“, „treffe Informant XY“ oder „untersuche ein Gebiet nach Hinweisen“. Leider bleibt die Abwechslung auf Dauer gesehen leider ein wenig auf der Strecke.
Bugs und schlechte Performance
Auf technischer Seite ist der Highway Police Simulator eine einzige Katastrophe. Die Texturen sind matschig, Objekte tauchen gerne mal aus dem Nichts auf und die FPS brechen sehr gerne mal ein. Übertroffen wird diese schlechte Performance noch von zahlreichen Bugs wie beispielsweise fliegenden Autos. Hier müssen die Entwickler DRINGEND Hand anlegen.
Die Steuerung ist eines der größten Ärgernisse des Highway Police Simulator. Sowohl die Fahrzeuge als auch die Figur des Polizisten lassen sich nur ungenau steuern. Die Fahrzeuge reagieren sehr verzögert auf Eingaben, was Verfolgungsjagden nahezu unmöglich macht. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten wirkt das Fahrverhalten unrealistisch und schwerfällig.
Auch die Fußsteuerung des Polizisten kann nicht überzeugen. Die Bewegungen wirken steif und klobig, Aktionen wie das Interagieren mit Gegenständen oder das Ausstellen eines Strafzettels sind unnötig kompliziert. Ein solches Gameplay wirkt weder intuitiv noch durchdacht und nimmt den Spaß an der ansonsten interessanten Polizeithematik.
Pro & Kontra
- Interessante Spielidee
- Wenig Abwechslung
- Technische Katastrophe
- Noch viele Bugs enthalten