Growbot REVIEW
Vor etwa 2 Wochen kam mit Growbot ein niedliches neues Indie-Abenteuer rein, das getestet werden wollte. Nach einem kurzen Blick auf die ansprechende Grafik sowie dem Genre „Point & Click“ dachte ich mir, jo! Warum nicht? Und so begann die Reise in eine fremdartige Welt, fern der Heimat, auf einer Raumstation mitten im Weltall…
Willkommen Nara
Nara, ein kleines Robotermädchen, auch Growbot genannt, erreicht in einer Raumkapsel ihr neues Zuhause, wo ein bescheidenes Zimmer mit Bett, Schrank und was ein Mädel in ihrem Alter sonst noch so braucht, auf sie wartet. Voller Vorfreude sieht sie einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Aber auf einmal kommt alles anders…
Denn plötzlich gibt es einen RUCK! Und dann – ist nichts mehr so, wie es war. Der Raum verwüstet. Risse in den Wänden… und selbst das kleine Gänseblümchen, das einst auf dem Nachttisch stand, hat es erwischt. Und es ragen auf einmal seltsame Kristalle aus den Ecken. Was es mit diesen wohl auf sich hat?
Das Abenteuer beginnt, denn Nara will den Geschehnissen auf die Spur gehen. Außerdem muss sie unbedingt ihren Freund Kino finden… Hoffentlich geht es ihm gut!
Liebe im Detail
Der Eindruck, der bereits auf den Vorschau-Bildern entsteht, bestätigt sich ingame und lässt auch bis zum Schluss nicht nach. Grafisch setzt Growbot auf Niedlichkeit und nutzt dazu stimmige Farben sowie Effekte, die das Gesamtbild abrunden. Die Klänge bleiben dabei meist dezent im Hintergrund, außer die Story verlangt eine klangliche Präsenz. Auf unserer Reise treffen wir auf allerlei Kurioses, aber auch ganz Alltägliches wie etwa der besagte Wohnraum von Nara. Die Charaktere begegnen uns allesamt mit funkelnden Augen, was wohl eine Art Harmlosigkeit hervorheben sowie ihre Niedlichkeit betonen soll. Allein von der Aufmachung her wäre Growbot auch wunderbar für Kinder geeignet.
Man merkt auf jeden Fall von Anfang an bis zur letzten Minute, dass der Entwickler hier mit einer Menge Liebe zum Detail zugange war. Auch glänzt der Titel visuell mit einer Einzigartigkeit, die einem nicht jeden Tag so begegnet. Dadurch, dass Optik und Audio perfekt aufeinander abgestimmt sind, schafft es Wabisabi Play, der Entwickler hinter Growbot, eine entspannte Atmosphäre für den Spieler zu schaffen.
Die Sache mit den Puzzles
Manche lieben sie! Andere wiederum… haben vielleicht weniger Geduld für Tüfteleien und würden vorzugsweise einfach die Story vorantreiben. Und hier hat meiner Meinung nach die Spielbeschreibung beziehungsweise die Präsentation das Thema verfehlt, denn Growbot wird vor allem als Point&Click beworben. Dabei führt uns das Spiel von einem Puzzle ins nächste. Diese fallen teilweise einfach aus und bringen eher Entspannung, können manchmal aber auch ziemlich knifflig werden, was mitunter daran liegt, dass nicht immer richtig erklärt wird, was zu tun ist.
Tüftelfans werden das lieben! Keine Frage. Wer hingegen tatsächlich ein einfaches Point&Click-Abenteuer erwartet, wird bald feststellen, dass die Erwartungen an den Spieler dann doch davon abweichen, als dass er sich von A nach B klickt und dabei einfach nur die Geschichte genießt. Das macht Growbot als Spiel nicht unbedingt schlechter, doch gehört eine zielgerichtete Beschreibung eben auch zum Gesamtpaket dazu, sonst endet das für den einen oder anderen letztendlich nur in Frustration.
Und es erklingen die Blumen…
Die eine Spielmechanik möchte ich noch unbedingt erwähnt haben, bevor es dem Ende des heutigen Reviews zugeht! Die Sache mit dem sogenannten „Blumenarrangeur“. Denn die Story führt uns nicht nur durch diverse Puzzles, sondern manchmal finden wir auch eines der wertvollen Zier-Gewächse. Und diese sehen nicht nur hübsch aus und duften gut, sondern ihnen wohnt zugleich eine geheimnisvolle Macht inne, mit der sich – in der richtigen Kombination – Berge versetzen lässt!
Im Grunde handelt es sich hierbei ebenfalls um eine Art Puzzle, doch hat mir die Umsetzung sehr gut gefallen. Zudem kann man hier optional auch eine Hilfe einblenden lassen, die den Vorgang immens erleichtert. Doch was hat es nun mit dem Blumenarrangeur auf sich?
Eine jede Blume erklingt in ihrem ganz eigenen Ton. Richtig kombiniert lassen sich so Schilder mit diversen Effekten kreieren. Das hört sich recht simpel an, ist es im Grunde auch. Und doch fügt sich die Mechanik ins Gesamtwerk perfekt ein und rundet das Erlebnis ab.
Abschließend…
Growbot ist seit dem 21. Oktober für den PC erhältlich. Für 16,79 Euro erwarten einen etwa 2 Stunden Spielzeit, wenn man ohne größere Hindernisse durch die Puzzles kommt. Und ob die relativ kurze Spieldauer den Preis rechtfertigt, liegt wohl im Auge des Betrachters. Zum einen haben wir hier wirklich hochwertige Illustrationen und auch auditiv kann sich das Spiel hören lassen. Aber reicht das denn? Zur Story möchte ich nicht allzu viel verraten, sie ist „ganz nett“, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Wer aber ein kurzweiliges, entspannendes Spielerlebnis sucht und zudem gerne puzzelt und tüftelt, kann sich mit Growbot auf ein schön abgerundetes Erlebnis freuen.