Fimbul REVIEW

Mit Fimbul werden wir erneut in die nordische Mythologie entführt und bekommen einen Helden vorgesetzt, mit dem ich persönlich nie wirklich warm werde. Der Ex-Berserker Kveldulver kennt den Weg der Gewalt und setzt diesen kontinuierlich fort, wobei ihr ihn begleiten dürft. Grundlos geschieht dies jedoch nicht, da er eines Nachts erschlagen wird, schicksalhafte Mächte ihn aber wieder zurück ins Leben holen. Seine zweite Chance soll der einsame Krieger einsetzen, um Ragnarök zu verhindern und manch böses Wesen aus der Welt zu tilgen.

Mit Kveldulver durch die eisige Welt

In Fimbul durchstreift ihr eine eisige, schneebedeckte Welt, die so kalt wie der Winter selbst ist. Auf Vergeltung getrimmt und schwer bewaffnet, geht es im Nahkampf daran, sich den Weg auf blutige Art freizukämpfen. Mit verschiedenen Waffen, ihr ihr per Knopfdruck wechseln könnt und euch ein anderes Tempo sowie eine andere Schlagkraft bescheren, metzelt ihr euch durch die Reihen der Gegner. Diese tauchen gerne in mehreren Intervallen auf und sind zumeist in kleinere Gruppen unterwegs. So spielt ein flotter Wechsel zwischen verschiedenen Angreifern eine große Rolle. Eine gute Abwehr mittels Schild, oder ein Speerangriff aus der Ferne, können Garanten für eure Beständigkeit sein.

Mit ein wenig Glück gewinnt ihr durch eurer unerbittlichen Art gar neue Waffen hinzu, die aber nicht alle mitgeführt werden können. Die Flexibilität im Kampf kann jedoch durch spezielle Angriffe, die erst durch Treffer aufladen müssen, weiter ausgebaut werden. Zudem wird es den Spielern ermöglicht, sich unter gewissen Bedingungen kurzzeitig zu heilen. Mit der fortlaufenden Story werden eure Basisangriffe und eure Energieleiste für spezielle Manöver erweitert, sodass ihr den immer schwerer werdenden Herausforderungen nicht hilflos gegenübersteht.

Die Erweiterung ist auch dringen nötigt, denn neben menschlichen Gegnern, warten auch Getier oder riesige Trolle auf euch, die schon etwas mehr Taktik verlangen und wenige Hiebe benötigen, um euer Ende zu besiegeln.

Story mit Einfluss

Die Story ist genauso unspektakulär wie Ex-Berserker Kveldulver selbst. Sie wird in Comicstrips erzählt und eröffnet gefühlt alle 5 Schritte einen neuen Erzählstrang. Wirklich spannend ist dies nicht, hat aber einen kleinen Vorteil, dass ihr getroffene Entscheidungen rückgängig machen könne und durch eine frische Auswahl, die Geschichte in neue Richtungen lenkt. So könnt ihr beispielsweise über Leben oder Tod eines Kontrahenten entscheiden, jene Auswahl aber in binnen von Sekunden wieder neu treffen.

Zwar ändert sich dadurch nichts am eigentlichen Gameplay, lässt euch das Spiel aber in verschiedenen Facetten erleben. Grob gesehen bleibt Fimbul aber immer sehr linear und verlangt das Niederstrecken von Gegnern, oder das Aktivieren von Runensteinen, um an blockierten Stellen ein Weiterkommen zu ermöglichen. Dennoch erinnert das Prinzip ganz leicht an Spiele Detroit Become Human, in denen man auch einen Entscheidungsstrang verfolgen konnte, um ferner einen anderen Weg einzuschlagen.

Technik

Zugegeben, der Titel hat einen sehr eigenwilligen Stil. Die Figuren sind eher trickfilmhaft ins Szenario verankert worden. Die Umgebung benötigt aufgrund der winterlichen Kulisse nicht wirklich viele Details. Leider trifft dies auf die Feinde nicht zu, die aber optisch trotzdem kaum Unterschiede aufweisen. Es scheint fast so, als kämpfe man immer gegen denselben Recken. Ein Lob bietet jedoch der Schauplatz durch seine Hintergründe, die in der Ferne durch Unschärfe glänzen und damit den eigenen Stil weiter unterstützen. Und obwohl die Grafik eher solide wie simpel ist, bringt das Spiel einige Ruckler mit, die den Spielfluss neben den ständigen Storyunterbrechungen stören. Eine zusätzliche Kritik kommt aufgrund der aufploppenen Gegenstände zum Tragen. Ganz plötzlich taucht ein Busch aus dem Nichts auf oder gewinnt zusätzliches Volumen in binnen von Millisekunden.

Was mir persönlich an Fimbul besonders zusagt ist die musikalische Untermalung. Durch diesen mysteriösen Charakter fängt der Sound die Trostlosigkeit der Kulisse und der Reise ein. Ich lausche gerne den Klängen, die viel aus dem Spiel herausholen. Neben ein paar Effekten, bleibt die Akustik aber in Sachen Lokalisation unreif. Wie gerne hätte ich die tiefe und einschüchternde Stimme von Kveldulver in meinen Ohren willkommen geheißen. Hier fehlt einfach ein wichtiger Faktor, dem das Spiel mehr Authentizität der Thematik verliehen hätte.

Die Steuerung ist recht leicht eingebracht, egal ob ihr normale Hiebe von euch gebt oder einen Speer werfen möchtet. Euer Protagonist peilt seine Gegner automatisch an und wechselt nach ihrem Ableben sofort auf den nächsten Kontrahenten. Mit einem kleinen Gegensteuern könnt ihr die Ausrichtung selbstverständlich beeinflussen und so ohne Blocken ein paar Treffern entkommen. Leider kommt euch gelegentlich die Perspektive in die Quere oder der Winkel, der so weit vom Geschehen entfernt ist, um noch vernünftig zu agieren.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
63
63
-
Multiplayer

FAZIT

Fimbul ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Es versucht neue Wegen zu gehen, bleibt aber inmitten dieser stehen und will sich störrisch nicht mehr in Richtung Innovation bewegen. Mit grafischen Schwächen, die durch unausgereifte, technische Umsetzungen zustande kommt, muss das Spiel weiter zurückstecken. Die belanglose Story und der unbedeutende Held sind weitere Teile, die so nicht hätten sein müssen. Dafür macht der Sound einiges her und bietet Klänge, die perfekt zum Szenario passen. Mit einer leichten Steuerung, wird dem Spieler zudem schon zu Anfang viel Freiheit gegeben, sich auszutoben. Trotzdem kann der lineare Werdegang nicht lange mitreißen und die taktischen Kämpfe gegen gigantische Trolle keinen Umschwung mehr einbringen. Für Zwischendurch ist Fimbul recht nett, aber lange in den Köpfen bleibt es leider nicht verankert, was aufgrund der guten Ansätze sehr schade ist.

- Von  Rena

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Fimbul REVIEW

USK 16 PEGI 16

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