Endless Space 2 PREVIEW
Unendliche Weiten – Zwar sind wir momentan erst in der Vorbereitung um den Mars mit eigenen Augen zu sehen, jedoch ist es trotzdem ein riesiger Traum, den die Menschheit Stück für Stück verwirklicht. Da ich kein Astronaut bin und auch nicht das nötige Kleingeld habe, um mich in den Weltraum zu schießen, sauge ich alles was mit dieser Thematik auf sich hat auf. Da bietet sich Endless Space 2 doch perfekt dafür an! Ich habe mal in die Early Access -Version der Rundenstrategie reingeschnuppert und euch einen persönlichen Bericht des Captains mitgebracht.
Die große Reise
Wir gehören zur humanoiden Rasse der Sophons. Sie haben eine Geschichte wie die Menschheit sie haben könnte. Überbevölkerung, Weltraumzeitalter, Expansion auf die benachbarten Planeten. Auch auf den neuen Welten wird der Platz knapp und wir müssen einen Schritt weiter gehen. Wir forschen nach Überlichtantrieben und begeben uns zu den Sternen, die Planeten um sich haben, auf denen unsere Rasse überleben könnte. Während der Expansion treffen wir auf eine uns unbekannte Lebensform. Diese nennt sich Vodyani und möchte mit uns kommunizieren. Die ebenfalls humanoiden Wesen tragen eine Art Exoskelett. Wir finden heraus, dass ihre Art einer planetaren Apokalypse entkommen ist, sie aber auf anderen Welten nicht überleben kann. Alle Angehörigen dieser Rasse müssen einen Schutzanzug tragen, sonst sterben sie. Sie sind uns gegenüber zwar friedlich, haben aber ihre Bedenken. Diese haben auch wir. Wir expandieren aber weiter. So weit, dass wir schlussendlich so weit von Zuhause sind, wie sich keiner jemals erträumt hat. Allein die Forschung und der Wille zu überleben haben uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind. Jedoch gibt es ein Problem. Eine weitere fremde Rasse ist unter ähnlichen Umständen im Universum unterwegs. Da wir versehentlich in ihr Gebiet eingedrungen sind, gibt es Krieg.
Da unsere Wissenschaft sich auf neue Triebwerke und Überlebenssysteme konzentriert hat, haben wir nie einen Gedanken an Krieg verloren was uns zum Verhängnis wird. Zwar sind unsere Kolonieschiffe mit kleineren Waffen ausgestattet, richten aber kaum Schaden gegen die Kreuzer der Cravers. Nur durch strategische Geschicklichkeit jede Menge Glück entkommt unsere Flotte dem Feind. Dieser jedoch, ist darauf versessen uns zu jagen. Und zwar von Kolonie zu Kolonie. Bis er schließlich in unserer Heimat eintrifft und bis zum letzten Mann kämpft. Wir, die Sophons, konnten in der Zeit in der die Cravers unsere Planeten einen nach dem anderen ausgerottet haben, immerhin Waffensysteme und Schiffe entwickeln, die uns den Hauch einer Chance ermöglichen. Jetzt, Jahre später, tobt der Krieg. Ein Krieg der noch lange, lange nicht vorbei ist…
Der Anfänger in der Galaxis
Da meine Story nach einen 08/15 SciFi-Roman klingt, braucht mir keiner sagen. Es ist jedoch eine, die sich genauso in Endless Space 2 abgespielt hatte. Tatsächlich hatten meine Feinde nur einen Vorsprung, weil ich leider keine Ahnung hatte was ich mache. Da ich bisher kaum Erfahrung mit 4X-Spielen gemacht und eine grobe Idee davon hatte, was ich machen muss, war das mal eine angemessene Herausforderung. 4X steht für explore, expand, exploit, exterminate. Erkunden, Expandieren, Ausbeuten und Vernichten – das kann ich!
Pustekuchen!
Da ein Anfänger leider immer auf einen Lehrer oder zumindest ein Tutorial angewiesen ist, war das ein Schuss in den Ofen. Endless Space 2 fragt mich zwar zu Beginn nach meiner Gerneerfahrung um die Menge der benötigten Tutorials zu ermitteln, jedoch musste ich mir 100% des Spiels selbst erarbeiten. Für alte 4X-Hasen bestimmt kein Problem, für mich – den blutigen Anfänger – jedoch eher eine Qual. Von Menüs erschlagen und vollkommen überfordert, schickte ich meine Schiffe die ich zuvor noch mit meiner Heldeneinheit ausgestattet habe gen unbekannte Ferne. Den Rest der Geschichte kennt ihr ja bereits.
Nachdem man mehrere Male gescheitert ist, ist es natürlich, dass man einen groben Überblick darüber hat, was man machen muss (oder was man lieber lassen sollte), darum will ich nicht nur meckern und die negativen Seiten von Endless Space 2 hier stehen lassen. Der Koloss bietet schon in der Early Access Version vier verschiedene Rassen an, die sich unterschiedlich verhalten. Die in meiner Geschichte erwähnten Vodyani sind was ganz besonderes, da sie nicht auf herkömmliche Art besiedeln, sondern sich ausschließlich auf ihren Schiffen aufhalten und die Planeten lediglich von da aus ausbeuten. Da jedes der Völker seine Eigenheiten hat, haben sie natürlich auch unterschiedliche politische Ansichten, was zu verschiedenen diplomatischen Situationen führt und die Bündnisse spannender macht. Die Völker haben jeweils auch sehr unterschiedliche Forschungsbäume, die uns ermöglichen ein nukleares Waffenarsenal zu errichten, oder den „Ich besiedle jeden Planeten den ich kann“-Weg zu gehen, wie ich es getan habe. Was mit sehr entgegen kam, waren Drohnen die ich als Späher durch den Weltraum schicken konnte. So konnte ich Systeme erkunden, ohne meine eigene Flotte aufs Spiel zu setzen.
Wenn es kracht, dann richtig
So klickt man sich von Planet zu Planet, von System zu System, erforscht neue Technologien die man durch auf den einzelnen Planeten gefundene Rohstoffe weiter vorantreiben kann, bis man auf fremde Fraktionen trifft. Diplomatie ist ein Weg diese vorerst auf Abstand zu halten, am Ende jedoch gibt es nur den Konflikt. Man muss abschätzen ob die eigene Flotte stark genug ist, sich mit den Aliens zu messen, oder ob man weiterhin forscht um die größtmögliche Waffenkraft zu erzielen. Was man nicht aus den Augen verlieren sollte ist, dass der Feind dasselbe macht. Je nach Schwierigkeitsgrad wahrscheinlich sogar viel besser als man selbst.
Wenn wir schon von Krieg sprechen: Er ist wunderschön! Die Kämpfe in Endless Space 2 sind für SciFi-Fans wie mich ein Augenschmaus. Sobald es dazu kommt, dass wir uns die Rüben einschlagen, dürfen wir uns zwischen mehreren Taktiken entscheiden und schauen uns dann den vorgerechneten Kampf an. Obwohl die Schlachten von vorne herein entschieden sind, kann man nicht anders, als mitzufiebern bzw. mitzuleiden, je nachdem wie der Verlauf der Schlacht sich entwickelt. Die Raumschiffe sind bis aufs kleinste Detail ausmodelliert und sind dementsprechend tut auch jeder Treffer weh. Vorausgesetzt man ist ein guter Captain! Wie bereits erwähnt sind die Schlachten vorberechnet und wir schauen uns nur das Ergebnis an. Manipulieren können wir leider gar nichts. Wenn wir uns zu Beginn falsch entschieden haben und zum Beispiel unseren Schiffen befohlen haben, gegen Fernkampfgegner in den Nahkampf zu gehen, bemerken wir schnell dass wir einen verheerenden Fehler gemacht hatten und können uns nur noch das Elend angucken. Und so geht es weiter: Erkunden, Expandieren, Ausbeuten und Vernichten. 4X eben.
Updates!
Da an dem Punkt mein Preview abgeschlossen war, habe ich jetzt – zwei Wochen später – noch ein mal reingeschaut und sehe da: Tutorials, neue Menüs und keine Auswahl mehr für Schwierigkeitsgrade wie „Einfach“ oder „Durchschnittlich“. Allein das, steigert die von mir eigentlich erdachte Wertung von 70 auf ganze 80. Im Gegensatz zu Katastrophen wie DayZ-Standalone tut sich hier sichtlich was! Laut Entwickler soll Endless Space 2 je nach der Menge des Feedbacks, schon in wenigen Monaten das Early Access Programm verlassen. Ich werde auch erst da den Multiplayer testen, denn bei vier Spielern mit Anfangsschwierigkeiten macht das alles weniger Spaß als es soll. Da kommt noch einiges auf uns zu.