Ein Super Trio – Folge 1 -12 REZENSION
Das Anime „Das Super Trio“ stammt aus dem Jahre 1983, fand aber erst 1995 zu uns nach Deutschland. Mit 12 Jahren Verspätung durfte man auch hierzulande endlich die Geschichte von drei jungen Frauen erleben, die einem ganz besonderen Raubzug nachgingen. Als Katzenauge benannt, stahlen die Diebinnen ganz besondere Kunstobjekte, die aus einer bestimmten Sammlung stammten. Es waren Stücke von ihrem Vater, die sie wieder zurück in ihren Besitz holen wollten und dafür diesen ungewöhnlichen Weg gingen. Und so durfte der Zuschauer in gesamt 73 Folgen dabei sein, wie sie ihr Vorhaben auf teils spektakulär Art und Weise umsetzen und welches wirkliche Ziel dahinter steckte.
Drei Schwestern, ein Geheimnis
Tagsüber waren Hitomi, Nami und die jüngste Schwester Love ganz normale Frauen, die ein eigenes Cafe führten. Und auch wenn dieses hauptsächlich als Tarnung fungierte, verirrte sich ab und an ein Gast zu ihnen. Einer der Stammkunden war Toshio Urumi, der schon lange versuchte, Katzenauge Dingfest zu machen. Seine gescheiterten Versuche trug er wie eine Last mit sich herum, von der er oft im Cafe erzählte. Nichtsahnend, dass hinter den drei Schwestern die Diebinnen stecken, rückte er auch mit dem ein oder anderen Vorhaben heraus, wie er Katzenauge dingfest machen möchte. Hellhörig der Erzählungen des Kriminalpolizisten, schmieden die drei Schwestern die entsprechenden Pläne, um an das jeweilige Objekt der Begierde zu gelangen. Dabei kommen jedwede Spielereien zum Einsatz, die in Perfektion und besonders guten Timing eingesetzt werden.
Als weiterer Hohn für Toshio kommt hinzu, dass der Raub vorab immer von Katzenauge angekündigt wird, was die Festnahme eigentlich erleichtern sollte. Zum Leidwesen des jungen Kriminalpolizisten haben die drei Frauen aber immer recht gewitzte Strategien, wie sie vorgehen. Zudem ist der Polizei völlig unbekannt, dass es sich nicht nur um einen Dieb handelt, sondern eigentlich drei Personen sind. Gleichzeitig stellt sich das aber auch als Segen heraus, denn oftmals helfen die Damen der Polizei im Hintergrund, andere Verbrecher, die böswillige Absichten haben, festzunehmen. Somit unterstützen sie sogar Toshio bei seiner Arbeit, der davon aber gar nichts mitbekommt und denkt, es wäre alleine sein Verdienst.
Zudem bahnt sich zwischen Hitomi und Toshio, den sie liebevoll Toshi nennt, eine Liebesgeschichte an, was eigentlich die gesamte Sachlage noch komplizierter macht. Gerade da Hitomi zu Katzenauge gehört, muss sie besonders aufpassen, sich und ihre Schwestern weder zu verraten, noch bei den Raubzügen erwischen zu lassen. Genau hier setzt auch die besondere Spannung ein, denn nicht selten kommt es zu sehr knappen Situationen, wo die Gefahr so spürbar ist, dass der Zuschauer sich fragt, wie man nun noch die Geschichte zum Guten wenden kann. Gleichzeitig wird mit jedem Diebstahl mehr von den eigentlichen Beweggründen der jungen Frauen erzählt, welche alles andere als egoistisch sind.
Dabei spart das Anime – Ein Super Trio nicht an einer sehr erwachsenden Erzählweise. Das heißt, dass leider auch die ein oder andere Person das Leben lassen muss und es zu tragischen Zwischenfällen kommt. Ebenso gibt es eine kleine Exkursion in Geschichte, die sich unter anderem dem zweiten Weltkrieg annimmt. Allgemein ist aber alles so in Bilder gefasst, dass der Trickfilm mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren berechtigt festgesetzt wurde.
Visuell
Zwar bauen die 12 Folgen nicht unbedingt aufeinander auf, sind aber dennoch so interessant, dass man sich dem nicht entziehen kann. Gerade die intelligente Aufmachung der Raubzüge sucht heutzutage seinesgleichen. Dabei wird aber auch der Witz und Charme nicht außen vorgelassen, der sich gut in den Geschichten verteilt. Insbesondere Toshi schafft es immer unfreiwillig witzig zu sein, was das Anime auflockert und dem Zuschauer manchen Lacher entlockt.
Die witzigen Dialoge kommen auch in der deutschen Synchronfassung gut zur Geltung. Eine japanische Sprachausgabe ist leider nicht auf den beiden Disks zu finden. Ebenso erhaltet ihr keine Bildanpassung, was bedeutet, ihr müsst euch mit dem Bildformat 4:3 arrangieren. Dafür gibt es aber einen noch wirklich handgezeichneten Anime zu erblicken, der seinen ganz eigenen Charakter versprüht. Sicherlich lässt es an vielen Stellen eine Perfektion vermissen, die man heutzutage durch die am Computer erstellten Szenen gewohnt ist, doch wirkt der Trickfilm dadurch um einiges authentischer. Zudem wird nicht durch zu viel Effekthascherei die Handlung überspielt. Und so zeigt sich jede Folge nahezu durchdacht und dadurch besonders spannend, was eine wahre Sucht beim Zuschauer auslöst.
Fazit
Die ersten 12 Folgen, die auf zwei DVDs verteilt sind, führen den Zuschauer perfekt in die Erzählung ein und schaffen es so zu unterhalten, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Das handgezeichnete Anime aus den 80iger Jahren versprüht dadurch seinen ganz eigenen und vor allem unverwechselbaren Charme, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Die drei Schwestern Nami, Hitomi und Love sind dabei facettenreich ins Geschehen eingebracht und offenbaren immer mehr ihr eigentliches Vorhaben, was anfänglich noch nicht wirklich preisgegeben wird. Ein Super Trio ist diese Art Anime, das man heutzutage vergeblich sucht. Und genau deswegen ist es eine der Trickfilmserien, die man unbedingt nachholen sollte, wenn man sie noch nicht gesehen hat.