Donkey Kong: Tropical Freeze REVIEW
Eigentlich hat dem Affen eher jemand die Insel geklaut! Denn bei Donkey Kong: Tropical Freeze kommen die nordischen Bösewichte in Form von Seehunden, Pinguinen, Walrossen, Eisbären und was sonst noch dort schwimmt und stören nämlich, in einer wirklich imposanten Introsequenz, die gute Donkey Kong Familie beim Bananenkuchen futtern. Diese werden kilometerweit weggeschleudert und die vereiste Insel gehört nun den Viehkingern (nein hier handelt es sich nicht um einen Verschreiber, so heißt sogar ein Level).
Fell aufgestellt und ran ans Werk
Natürlich seid ihr mit Donkey Kong als Frontaffe unterwegs, werdet aber immer wieder auf seine Kumpanen zurückgreifen, denn diesmal sind Diddy und Dixie Kong wieder mit von der Partie, aber auch ein neues altes Gesicht möchte nochmal zeigen, was er drauf hat. Der alte Cranky Kong zeigt allen was in seinem Krückstock noch drinsteckt und stellt zugleich Funky Kong in den Laden, der euch mit allerhand Items versorgt, aber nun eins nach dem anderen.
Es gibt sechs Welten in denen ihr euch tummeln könnt, die von Jungle, Wasser, Wüste, bis hin zu Fruchtsäften und Eis reichen. Bei der Steuerung steht ihr zunächst vor der Wahl, TV oder GamePad und Stick oder Steuerkreuz. Natürlich dürft ihr euch auch mit dem ProController oder der Wiimote (+Nunchuk) vertraut machen, aber falls Stromsparen euer Grund ist, dies wurde gelöst. Spielt ihr nämlich auf eurer HD Glotze schaltet sich der GamePad Bildschirm komplett schwarz und spart somit Akkuleistung.
„Go Green – No Screen“ zeigt aber leider auch, dass man bei den Retro Studios wohl keine Ideen für eine GamePad Integrierung gefunden hat, was zwar bei einem Jump’n’Run nicht unbedingt notwendig ist, aber dennoch schön gewesen wäre. Aber zumindest nutzt man das GamePad als Soundmaschine, denn wenn Donkey erstmal per ZR/ZL auf den Boden trommelt, ertönnt der Klang aus den GamePad Lautsprechern. Wie üblich gibt es ein schnell Laufen (X/Y) und einen Sprung Knopf (A/B). Die ZR/ZL Taste wird allerdings auch beim Laufen für einer Rolle genutzt, die so manche Gegner umhauen kann, oder aber auch genug Anlauf für waghalsige Sprünge bietet.
Doch wie es sich für einen Affen gehört, muss man sich auch mal von Liane zu Liane schwingen, oder sich an grasbewachsene Felsen festhalten, was ebenfalls mit X/Y möglich ist. Schwimmen dürft ihr übrigens auch und mit Karacho erneut per ZR/ZL durch Hindernisse schmettern.
Ein Kong kommt selten allein
Wie schon erwähnt habt ihr drei Freunde, die euch tatkräftig zur Seite stehen und jeder seine speziellen Fähigkeiten mitbringt. Diddy auf dem Rücken lässt euch für kurze Zeit schweben, Dixie gibt euch nochmal einen extra Schwung nach oben und Cranky hat zu viel Ducktales geschaut, denn sein Stock ermöglicht euch die gleiche Funktion wie Dagobert, in den Ducktales Spielen. Während Cranky Kong per Stock Attacke Gegner plattmacht, aber auch durch Stacheln und scharfe Klingen springen kann, hat Diddy weniger Verwendung im Spiel. Denn leider schwebt Dixie Kong länger in der Luft und gibt euch nochmal einen Schubs nach oben, was Diddy wie eine Version 1.0 wirken lässt.
Neu hinzugekommen sind Power Attacken, die man per L/R Taste auslösen kann, sobald sich die Leiste am oberen linken Bildschirm aufgefüllt hat und besiegt damit automatisch alle auf dem Bildschirm befindlichen Gegner. Bei Dixie verwandeln sich diese in goldene Herzen und verstärken euch, Diddie bekommt Extralebenluftballons und Cranky bringt euch Shop Münzen ein.
Genau aus diesen Gründen ist Dixie sehr zu empfehlen und wird die meiste Zeit eure Begleiterin sein, denn Try and Error werdet ihr jede Menge haben. Das Spiel ist kein Zuckerschlecken und auch kein 5 Sekunden Spaziergang. Es gibt zwar immer wieder Speicherpunkte mit dem Fahne-wedelnden Schweinchen, doch zu denen muss man erstmal kommen. So ist ein Sprung mal zu weit, ein unvorhergesehenes Hinderniss auf einmal da oder ein Gegner knabbert an dem letzten eurer zwei Herzen, mit Partnert vier insgesammt und ab geht’s wieder zum Checkpoint. GamePadFrustWeitwurf könnte also durchaus vorkommen.
Während 20-30 Leben ruck zuck in einem Level futsch sein können, sammelt man doch währendessen allerlei Bananen und Münzen. 100 Bananen geben ein Extraleben und die Münzen dürft ihr im Shop ausgeben. Auf der Oberweltkarte stampft ihr also in Mario Manier von Level zu Level und könnt bei Cranky halt machen. Dieser bietet euch rote (ExtraLeben), grüne (Abgrundretter) und blaue (Sauerstoffvorrat) Luftballons an, aber auch 1 Bonusherz, Unverwundbarkeitstrank, Extraschild für die Lore und einen Papagei, der euch Puzzleteile sucht. Natürlich könnt ihr auch Fass mit euren Freunden drin kaufen und Kapseln. Diese Kapseln beinhalten Trophäen, die ihr euch in den Extras anschauen könnt (Smash Bros lässt grüßen).
Wie, wo, was Lore? Ja ganz genau, die Lore oder Drasine, ein Fahrzeug auf Schienen, ist auch wieder dabei und die machen jede Menge Laune, auch wenn man garantiert nicht das erste Mal ohne ein Leben zu verlieren durch die Passagen kommt. So müsst ihr euch vor brennenden Propellern ducken, auf Mehrschienenstrecken die Bahnen wechseln oder auch Gegnern ausweichen oder sogar einen Boss auf einer Lore belämpfen.
An Abwechslung mangelt es dem Spiel nicht. Sogar Rambi das Nashorn und das Raketenfass hat es wieder ins Spiel geschafft. Leider gibt es ja noch mehr Tiere wie den Schwertfisch, die leider nicht dabei sind, aber was wir drinhaben, verleiht dem Spiel genug Würze um abwechslungsreich zu bleiben. Den optische Spielereien wie eine sich drehende Kamera bei Fässerflügen, wirkt einfach super. Einige Level bedienen sich einem tollen Schattenfarbspiele, bei denen man Donkey Kong nur in schwarz oder grau, aber mit rot leuchtender Krawatte sieht und Dixie nur mit pinker Mütze oder Diddy in roter Montur.
Wie auch in den alte Donkey Kong Teilen gibt es Puzzleteile und K-O-N-G Buchstaben zu sammeln. Habt ihr alle Kong Buchstaben in jedem Level einer Welt gefunden, gibt es ein Bonuslevel zu meistern. Somit gibt es reichlich an Sachen zu erkunden und so einfach sind die Puzzleteile nicht zu finden.
Natürlich spendieren uns die Retro Studios wieder einen Zweispielermodus. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist teilweise schon recht knackig und aufgrund der langen Levels deutlich schwieriger als z.B. bei Super Mario 3D Land. Im Multiplayer ist es deshalb umso wichtiger, dass beide Spieler koordiniert arbeiten sollten, sonst landet man sehr oft im Abgrund. Auch bei den Sprungpassagen mit den Loren oder Fässern ist es sinnvoll wenn einer die Rolle übernimmt. Als Zweitspieler kann man sich auch immer wieder entscheiden auf den Rücken von Donkey Kong zu hüpfen und ihn mit der jeweiligen Fähigkeit zu unterstützen, ja sogar die Erdnusskanone kommt wieder zum Einsatz.
Ein Fest für die Augen und Ohren
An der Grafik hat sich seit Donkey Kong Country Returns einiges getan. Donkey Kongs Fell bewegt sich samtweich in den Lüft, überall kreucht und fleucht es, sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund. Blätter fliegen umher, die Gegner verziehen die Miene als glänzt und leuchtet und sieht scharf aus, so wie es sich für eine HD Konsole gehört. Die Animationen sind flüssig und stimmig und wenn man mal nix macht, holt Donkey Kong seinen DS raus und zockt erstmal ne Runde.
Der Soundtrack ist bombastisch, wenn nicht sogar das coolste am ganze Spiel! Die klassischen Dschungelsounds mit Bongos, die mystischen Klänge unter Wasser, die Buschtrommeln in Afrika und der filmreife Eisweltenklang nimmt einen wirklich mit auf die Reise, nicht zu vergessen die fetzigen Metaltracks bei einigen Bossgegnern. Da hat David Wise der Komponist aus den original Donkey Kong Country Teilen sich selbst übertroffen!