Crest – Religions Simulator PREVIEW
Wenn Simulation sowie Strategie verschmelzen und mit einer neuen Thematik bestückt werden, könnte es sich um das Spiel Crest handeln, welches bereits 2015 im Early Access erschienen ist. Hierbei ist die Religion das Hauptaugenmerk. Doch noch bevor es an das Gameplay geht, bekommt ihr eine kleine Geschichte vorgetragen. Ist diese abgeschlossen, wird eine Karte generiert, die sich mit jedem frischen Spielstart neu aufbaut. Ist das Szenario geladen, könnt ihr einen ersten Blick aus der Vogelperspektive riskieren. Und dies ist auch nicht grundlos der Fall, denn ihr seid Gott!
Gottes Wege sind nicht unergründlich
Bevor ich aber auf die extravagante Optik zu sprechen komme, möchte ich euch ein wenig aus dem Gameplay vortragen. Seid ihr auf dem Spielfeld angekommen, entdeckt ihr zwischen Fauna und Flora eine Stadt, die auf euren Klick wartet. Ein Menü, welches sich dadurch öffnet, zeigt euch diverse Möglichkeiten, mit denen ihr euch ferner befassen könnt. Doch zuallererst ist es wichtig, die Belange der Stadt, bzw. dessen Bewohner (Follower) genauer zu beäugen. Wer dann bereit ist, die ersten Aufgaben zu erfüllen, wird sich durch massig Menüs klicken müssen, die zudem eure Englischkenntnisse einfordern werden. Habt ihr nach einem relativ hohem Maß an Eingewöhnungszeit die wichtigsten Grundlagen verinnerlicht, solltet ihr eure Bewohner langsam kennenlernen, die in mehrere Kategorien unterteilt sind. Letztlich ist all das wichtig, da es das Hauptaugenmerk von Crest ist, seine Zivilisation heranwachsen und erblühen zu lassen.
Um dafür zu sorgen, dass alles seinen geregelten Gang geht, heißt es beispielsweise, immer für genügend Essen zu sorgen und die Rohstoffe üppig zu halten. Mithilfe von Geboten, liegt es nun in eurer Macht, all die Sorgen zu beseitigen und dadurch die Bevölkerung zu einem gesunden Wachstum zu animieren. Selbst seid ihr aber nur passiv am Werk und fordert eher Handlungen von den Bewohnern, die ferner Früchte tragen. Bis es aber soweit ist, wird viel Zeit vergehen, denn das Gameplay verdeutlicht nicht gleich auf den ersten Blick die Handlungsmöglichkeiten von Crest. Die Partien selbst können je nach Verständnis dadurch recht kurz ausfallen.
Um das Leben für alle ausgeglichen zu machen, gebt ihr zum Beispiel den gesättigten Arbeitern weiter, neue Lebensmittel zu sammeln, währenddessen die Hungrigen sich erst einmal stärken dürfen. Andere werden wiederum damit beauftragt Ressourcen heranzuschlaffen. Alles erfolgt nach der Eingabe automatisiert und kann in verschiedenen Geschwindigkeiten abgespielt werden. Dabei dürft ihr selbst entscheiden, inwieweit der Nachwuchs bedacht wird. Doch Obacht, wer sein Völkchen vergrößert, wird ferner auch neue Aufgaben erhalten. Mit jeder neuen Siedlung, die sich aus dem Nichts errichtet, werden neue Bedürfnisse geebnet. Dementsprechend seid ihr immer angehalten, nach Lösungen zu suchen und eine geordnete Struktur zu bewahren, in der alle glücklich sind. Da es aber zu regelmäßigen Schwankungen kommt, wird nie Ruhe bei euch einkehren. Zudem ist der Kreislauf des Lebens auch in Crest integriert, was bedeutet, dass Leben nicht nur kommt, sondern auch geht. Sind alle eure Einwohner verstorben, ist das Spiel beendet.
Da sich Crest noch immer in der Early-Access-Phase befindet, werden weitere Optionen sicherlich ins Spiel einfließen. Die Entwickler von Eat Create Sleep sind zumindest bestrebt, ihre Community mit immer neuen Inhalten zu versorgen. Für das vierte Quartal soll dann das fertige Spiel auf Steam verfügbar sein und noch mehr Tiefe bieten. Ob dann tatsächlich die Religion selbst mehr Einfluss nimmt, bleibt abzuwarten, denn in der Testversion ist davon kaum etwas zu spüren.
Technik
Crest verzeichnet eine sehr außergewöhnliche Optik, die simple ist und sich sehr übersichtlich darstellt. Wüsten, Bäche, Flüsse und Wiesen sind Bestandteil der Außenwelt. Der Schauplatz, den ihr von oben begutachtet, wirkt eckig und kantig, wird aber von recht weichen Animationen der Bewohner und Tierwelt bereichert. Eine hohe Farbvielfalt findet ebenso wenig Anklang, ist aber aufgrund der gebotenen Übersichtlichkeit zu verschmerzen. Allgemein heißt das Motto – weniger ist mehr, dessen Prinzip hier eindeutig aufgeht.
Musikalisch ist Crest auch eher minimalistisch einzuordnen. Alles bekommt seine harmonische Begleitung, schafft es aber dennoch nicht, in den Gehirnsträngen der Erinnerung zu verweilen. Durch die Takte, die das Spiel begleiten, kommt aber zu keiner Zeit Hektik auf, selbst nicht, wenn eure Mission zum Scheitern verurteilt ist. Gleichzeitig wird mit gewissen Soundeffekten die Optik der verschiedenen Stämme unterstrichen.
Die Steuerung wird weitestgehend mithilfe der Maus übertragen. Da ihr euch hauptsächlich nur durch Menüs klickt, die eure Follower zu Taten animieren, wird auch nicht viel benötigt. Die einzige Schwierigkeit liegt darin, die einzelnen Menüpunkte zu verstehen und zur rechten Zeit zu nutzen. Des Weiteren könnt ihr euch problemlos auf der Gebietskarte umschauen oder die Perspektive verändern, damit euch auch nichts entgeht. Hier macht die Bewegungsfreiheit kaum Einschränkungen und lässt alles flüssig überblicken.