Cooking Mama: Bon Appétit! REVIEW

Puuh, war das ein heute ein anstrengender Tag in der Küche!!! Nicht nur habe ich heute ein köstliche aussehendes Reisomelett gezaubert, das erste Mal von Grund auf Tofu in Eigenproduktion hergestellt und mich beim Frittieren selbst gemachter Pommes verzettelt, sodass am Ende schwarze Stummel mit reichlich Salz bedeckt wurden. Auch habe ich im Garten Gemüse geerntet und nebenbei noch hinter der Eistheke ausgeholfen. Na ja, ganz so aufreibend war mein Tag am Kochherd dann auch wieder nicht, immerhin lag ich bequem auf dem Sofa und habe die genannten Tätigkeiten lediglich am Nintendo 3DS ausgeübt. Denn die wohl putzigste Videospiel-Mama ist aktuell mit Cooking Mama: Bon Appétit! wieder auf den Handheld zurückgekehrt und lässt die virtuellen Töpfe zum bereits fünften Mal glühen.

Schlachtfeld Küche

Eines gleich vorweg: wer in der Vergangenheit bereits einen der Vorgänger oder diversen Ableger gespielt hat, der wird mit Cooking Mama: Bon Appétit! kaum große Neuerungen geliefert bekommen. Oder etwas positiver ausgedrückt: Kenner der Reihe werden sich auch im nunmehr fünften Teil der Reihe schnell wieder zuhause fühlen und entsprechend zurechtfinden, denn das grundlegende Spieldesign wurde selbstredend nicht angerührt. Im Wesentlichen bekommen wir also erneut ein Spiel, welches sich aus unzähligen Minispielen zusammensetzt, die sich thematisch alle mehr oder weniger um das Thema Kochen kreisen.

Um das Herstellen köstlicher Speisen geht es vor allem im „Lass uns kochen!“ genannten Hauptmodus. Zu Spielbeginn stehen uns gut eine Handvoll Rezepte zur Auswahl. Mit dem erfolgreichen meistern der in ihren Abläufen immer komplexer werdenden Gerichten werden nach und nach zusätzliche Rezepte freigeschaltet, sodass die Anzahl auf insgesamt 60 verschiedene Essen anwächst. Die Auswahl reicht dabei von japanischen Standards wie Reisomelett und Sushi, geht über zu allerorts beliebten Fast Food a la Chicken Nuggets und diversen Desserts wie Traubenbrot und Keks-Sandwich.

Spielerisch gestaltet sich das Zubereiten all dieser Köstlichkeiten zunächst recht simpel, wobei Cooking Mama: Bon Appétit! erneut sehr stark von den technischen Möglichkeiten der Hardware Gebrauch macht und alle sinnigen (jede Menge Stylus-Aktion!!!!) und unsinnigen (ins Mikrofon pusten) Features des Nintendo 3DS nutzt. Jede Rezeptur besteht im Prinzip aus einer Reihe von kurzen Spielchen, in denen man einzelne Komponenten des zu kochenden Gerichtes zubereitet. Egal ob nun aber Zwiebel gewürfelt, Teige geknetet und Suppen gerührt werden: stets wird versucht die jeweiligen Bewegungsabläufe einigermaßen authentisch auf dem unteren Touchscreen zu simulieren und die Geschicklichkeit des Spielers zu fordern. In den ersten Spielminuten gestaltet sich der Ablauf daher etwas dröge, nach und nach steigt der Schwierigkeitsgrad allerdings ein bisschen an und Schnelligkeit sowie präzises Agieren wird vom Spieler verlangt. Da sich das Spiel aber vornehmlich an einer jüngere Zielgruppe und Core-Spieler richtet, wird es nie frustrierend.

Zweckdienlich, aber charmant

Auch abseits des Hauptmodus gibt es einiges zu erledigen. Im „Wir lernen!“ Modus wollen etwa englischsprachige Begriffe aus durcheinander gewürfelten Buchstaben zusammengesetzt werden oder Zahlen in eine richtige Reihenfolge gebracht werden, während man der titelgebenden und allseits präsenten Mama in einem anderen Modus in ihrem Laden aushilft und beispielsweise Gästebestellungen aufnimmt oder Saft herstellt. All diese Aufgaben werden stets in durchaus abwechslungsreichen Minispielen präsentiert, die für das kurzweilige Spielvergnügen zwischendurch ideal sind. Den Spielspaß auf lange Sicht zu finden gestaltet sich etwas schwieriger, denn auch wenn die vielen kleinen Spiele und Aufgabenstellungen variantenreich sind, so wiederholen sich die Abläufe nach einigen Stunden doch sehr. Ein wenig mehr Herausforderung findet man hingegen im „Koch-Dojo“, denn hier müssen die Rezepte ohne Hilfestellungen zubereitet werden.

Für zusätzlichen Spielspaß dürfte eventuell noch der Mehrspieler-Modus sorgen, in welchen man sich mit bis zu drei weiteren Mitspielern in insgesamt 15 kleinen Disziplinen messen kann. Sehr löblich: benötigt wird nur ein einziges Modul, sodass also auch Spieler ohne eigene Kopie von Cooking Mama: Bon Appétit! mit von der Partie sein können. Leider werden hier keine Rezepte im Wettstreit zubereitet, sondern lediglich kleine Minispiele absolviert.

Optisch kann sich das Spiel sicherlich nicht zu den Aushängeschildern für den Nintendo 3DS zählen, denn vor allem die 3D Möglichkeiten werden nur marginal ausgereizt. Die Präsentation setzt stattdessen vor allem auf bunte Farben und einen Zielgruppen orientierten Knuddelfaktor, welcher seine Wirkung aber nicht verfehlt. Denn auch wenn die Kulisse vor allem zweckdienlich ist, so ist der visuelle Stil doch auf seine Art charmant. Die Musik hingegen birgt einen sehr großen Nervfaktor, sodass zumindest ich mich nach wenigen Minuten genötigt fühle, den Lautstärkeregler des Nintendo 3DS runterzudrehen, um der eintönigen Dudelei zu entkommen.

Pro & Kontra

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Pros
  • Für zwischendurch sehr unterhaltsam
  • Intuitive Steuerung
  • Guter Umfang

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Cons
  • Auf Dauer sehr eintönig
  • Nervige Musik
  • Minispiele nur selten herausfordernd

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