Captain America: Super Soldier REVIEW
Diesmal darf Captain America an den Start, der auf Seiten der Marvel Comics zum Einsatz kommt. Das Spiel orientiert sich dabei nicht mehr ganz an dem Film, setzt den Captain aber natürlich in den Mittelpunkt. Da ich aber so gut wie keine Comic-Adaption auslasse, werde ich meinen eigenen Eindruck zum Spiel darlegen.
Ihr müsst nun nicht die gesamte Entstehungsgeschichte vom Cap durchspielen und so startet ihr das Abenteuer gleich mit Superkräften und dem unzerstörbaren Schild. Und auch wenn das Spiel andere Wege als der Film geht, ist es oberste Priorität, die bösen Truppen der Hydra auszuschalten. Dazu ist zu sagen, dass ihr euch mitten im zweiten Weltkrieg befindet und ihr auf amerikanischer Seite kämpft, was anhand des Namens wohl logisch ist. Hinter den Truppen der Hydra stecken Nazis, die von Red Skull geführt werden. Auf deutschen Gebiet späht ihr diese nun aus und versucht ihre Herrschaft zu beenden. Doch die Hydra hat auch gefangene im Lager, die befreit werden möchten.
Heldenhaft?
Doch wie wurden sie eigentlich zu Gefangenen? Mal ehrlich, wenn ich mir das Hydra-Gefolge genauer anschaue, wundere ich mich so ziemlich, denn diese strotzen nicht gerade vor Intelligenz und Gerissenheit. In einem Bunker stehen beispielsweise fünf gegnerische Einheiten herum, denen der Captain mit langsamen Schritten immer näher kommt, doch erst nachdem ich dem ersten von ihnen einen Faustschlag verpasse, reagieren die restlichen Soldaten auf mich. Dabei scheint aber eine nette Absprache erfolgt zu sein, denn sie stürmen nicht alle gleichzeitig auf mich los. Schön gesittet tritt Einer nach dem Anderen gegen mich an und wandelt aus dem brutalen Krieg, eine Aneinanderreihung von Duellen. Trotzdem schade, das nicht mehr Gewicht in die Ausgestaltung der künstlichen Intelligenz gelegt wurde, denn das hätte das Spiel mehr aufgewertet.
Wie schon erwähnt, verfügt der Captain über spezielle Kräfte, wie einer besonderen Stärke, dadurch verteidigt er sich oftmals mit Schlägen und Tritten, sofern er eingekesselt wird. Zusätzlich beherrscht der Captain einen Würgegriff, bei dem er sich den Gegner von hinten packt. Reflexmaßgig feuert dieser noch mit seiner Waffe durch die Gegend und trifft insbesondere Einheiten, die auf seiner Seite stehen. Ebenso ist euer Supersoldat mit einigen Spezial-Moves ausgestattet und er hat sogar einige Wrestling-Moves auf Lager, so stürzt er sich gerne mal mit einem Elbow drop, auf den bereits am Boden liegenden Gegner. Und weil es so schön ist, dürft ihr auch euer Schild als Waffe nutzen. Als besonders praktisch erweist sich dieses, wenn ihr Angriffe aus der Distanz startet. Natürlich könnt ihr damit aber auch Attacken von Gegnern blocken.
Obwohl euch selten die ganz große Herausforderung ereilt, wird euer Held mit dem Sammeln von weißen Sternen immer stärker und kann noch besser den stupiden Angriffen seiner Feinde entgegenwirken. Die Bosskämpfe hingegen verlangen euch da schon mehr in ihrer Individualität ab, doch leider sind diese auf nur drei an der Zahl begrenzt. Dafür trefft ihr auf Figuren, die ihr so nicht im gleichnamigen Film gesehen habt. Leider sind die aufeinandertreffen auch mit Frust verbunden, denn nicht immer geht es ganz fair ab. Gegen Ende laufen die Spiel- und Filmstränge wieder zusammen und ihr dürft den entschiedenen Kampf gegen Red Skull austragen und endlich alle eure erlernten Tricks anwenden.
Ihr unterliegt aber nicht nur wildem Geprügel, nein, auch kleinere Sprung-, Kletter- und Balancierpassagen ala Prince of Persia, hat Sega in der Filmapation untergebracht. Dabei kommt es aber selten auf eure Genauigkeit an, denn euer Charakter springt mit einem simplen Knopfdruck auf die nächstgelegene Plattform. Desweiteren dürft ihr euch noch mit kleinen Rätseln die Zeit vertreiben. Diese sind aber auch nicht besonders anspruchsvoll, sodass es nur bedingte Abwechslung suggeriert.
Technik
Was soll ich groß zu Grafik sagen. Ja, nun kommt wieder die typische Filmadaption durch. Alles ist sehr eckig und kantig gestaltet, sodass Hände und Gesichter der Figuren recht klobig wirken. Die Umgebung ist ebenso öde und leblos, was aber aufgrund der Kriegsatmosphäre so gewollt ist, denn bunte schöne Schauplätze würde nicht in die unschöne Zeit passen. Allgemein wäre aber trotzdem deutlich mehr drin gewesen, denn die Wii hat uns auch schon schönere Spiele beschert.
Der Sound ist recht solide, geht aber oft aufgrund der Synchronisation verloren. Ständig ist irgendjemand am reden, was gelegentlich als stören empfunden werden kann. Im gesamten finde ich die deutsche Sprachausgabe aber passend und von den Stimmen her relativ gut gewählt, auch wenn es nicht die originalen aus dem Film sind. Leider zeichnet sie sich als Asynchron aus, was nicht wirklich zur guten Bewertung beiträgt.
Dafür versucht die Steuerung die genannten Fehler auszubügeln. Mit Nunchuck und Remote stürzt ihr euch in den Kampf. Zusätzlich greift zu der typischen Belegung der Knöpfe, noch die Bewegungssteuerung. Damit könnt ihr sogar den Flug eures Schildes befehligen, was ich eine nette Idee finde. Leider müsst ihr ebenso viel Zeit investieren, um die Kameraperspektive nachzujustieren.