Borderlands: The Pre-Sequel REVIEW
Die Kammerjagd geht in die nächste Runde. Nicht unbedingt in die dritte, sonder eher in die, ja man könnte sagen 1,5 Runde. Borderlands: The Pre-Sequel spielt nämlich zwischen den ersten und zweiten Teil. Die erste Kammer wurde geöffnet, das Eridium ist frei und die Bewohner von Pandora trampeln aufeinander herum.
Borderlands: The Pre-Sequel schickt den Spieler auf den Mond von Pandora. Handsome Jack, ein Mitglied des mächtigen Konzerns Hyperion, wirbt neue Kammerjäger an, um eine neue Kammer zu finden. Es geht das Gerücht um, auf Pandoras Mond gebe es eine und wie auch die Erste, verspricht auch diese Kammer Ruhm und Reichtum für denjenigen, der sie findet. So machen sich Athena, Wilhelm, Nisha und Claptrap, allesamt bekannt aus den bisherigen Teilen, auf den Weg zur Helios, einer Hyperion-Raumstation, auf der Handsome Jack auf die vier wartet. Claptrap! Wer wollte den kleinen Roboter, der seit dem ersten Teil dabei ist, nicht immer schon mal spielen. Die neuen Kammerjäger sollen zusammen oder besser gesagt für Jack die Kammer öffnen.
Bei der Kammer handelt es sich um einen versteckten Raum, der irgendwo auf Elpis sein soll. Die besagte Kammer soll den Finder mit Ruhm und Reichtum überhäufen und ihn zur Legende machen. Das erzählt zumindest die Geschichte. Wer den ersten Teil gespielt hat weiß, dass die Wahrheit anders aussieht. Doch wer kann schon sagen was die Kammerjäger auf Elpis finden werden…
I am in space!
Borderlands: The Pre-Sequel beleuchtet die Geschichte von Handsome Jack näher und erzählt, wie der skrupellose Hyperion-Boss zu dem Schurken wurde, der er in Borderlands 2 ist. Wie ist er nur an so viel Reichtum gekommen und wie konnte er sich Pandora unter den Nagel reißen? Das wird sich hier zeigen. Ganz so einfach ist das Vorhaben der Kammeröffnung nun aber auch wieder nicht. Die Helios wird vom Waffenkonzern Dahl angegriffen und auf Elpis, Pandoras Mond, herrschen chaotische Zustände. Doch Kammerjäger wären nicht Kammerjäger, hätten sie nicht die nötige Ausdauer, die passende Technik und die richtige Waffe um das Ungeziefer auf Elpis zu zerquetschen.
In space fühlt man sich auch. Auf der Oberfläche von Elpis ist man quasi im Weltraum, denn hier herrscht eine geringere Schwerkraft und akute Luftarmut. Zerschmetterte Vorratskisten und besiegte Gegner schweben einfach davon. Doch was bietet The Pre-Sequel jetzt? Im Prinzip das Gleiche, wie auch schon die anderen Serienteile. Vier spielbare Kammerjäger, fiese Gegner, haufenweise Loot und sehr viel schwarzen Humor. Schenkt man den Gerüchten Glauben, natürlich auch wieder eine weitere Kammer.
Jeder der vier spielbaren Charaktere unterscheidet sich in seinen Spezial-Fähigkeiten. Claptrap besitzt verbuggte Software, Wilhelm einen tödlichen Modellflieger, Athena einen Schaden absorbierenden Schild und Nisha eine Aim-Bot-Funktion. Im Kern sind alle vier Charaktere aber gleich: zerstörerischen Kampfmaschinen.
Langsam züchtet man sich in der Haut einer dieser Kammerjäger seine ganz persönliche Kampfmaschine heran. Borderlands ist bekanntlich ein Shooter mit Rollenspielelementen. Für jeden erledigten Gegner und jede abgeschlossene Quest winken Geld und Erfahrungspunkte. Bei jedem Levelup darf der Spieler einen Punkt in einen der drei Skill-Trees des Charakters investieren. Voraussichtlich bis Level 50, wie auch schon in den Vorgängern.
Doch nicht nur Kohle und Erfahrung warten auf dem Weg zur Mond-Kammer. Auch die unterschiedlichsten Waffen gilt es zu finden. Diese sind weitestgehend zufallsgeneriert. Bis auf vordefinierte Belohnungsgegenstände, sollte so gut wie keine Waffe doppelt zu finden sein. Dieses Prinzip funktionierte schon in den anderen Teilen hervorragend und wird hier weiter geführt, nur mit einer noch größeren Vielfalt.
Das jagen, sammeln und leveln macht auch den großen Reiz an Borderlands aus. Man möchte unter jeden Stein sehen, jeden Gegner zerlegen und jede Truhe öffnen, immer auf der Suche nach der besten Waffe im ganzen Spiel. Das Suchtpotenzial ist daher extrem hoch. Ein Level-Up noch, einen Boss-Gegner noch, eine Mission noch. So vergeht Stunde um Stunde und womöglich auch Tag um Tag. Draußen wird es schon hell, aber wenigstens der Charakter hat an Stärke hinzugewonnen und die Kammer ist wieder ein Stück näher gerückt.
In der Spielwelt ist immer etwas los, der Sammeldrang ist groß und die Personen im Spiel sind wahnsinnig unterhaltsam. Vorausgesetzt, man versteht schwarzen Humor und hat kein Problem mit schmutzigen Ansagen. In der ganzen Spielwelt verteilt, findet man Anspielungen und Sidekicks aus anderen Spielen und Filmen, etwa zu Star Wars, Super Mario oder Minecraft. Es liegt nahe, Borderlands und Borderlands 2 vor diesem Teil zu spielen, denn nur so versteht man die Personen und deren Verhalten, ihre Witze und Andeutungen.
Aber was sind nun die Neuerungen in Borderlands: The Pre-Sequel? Da wären die neuen Bedingungen auf Elpis bzw. der Helios, die neue Möglichkeiten eröffnen. Wie schon erwähnt, herrscht verringerte Schwerkraft und Knappheit an lebenswichtiger Luft. Aus diesem Grund trägt ein Kammerjäger immer einen Luft-Tank bei sich, der es außerdem erlaubt, weiter zu springen. Befindet man sich einmal in der Luft, kann man kräftig auf den Boden stampfen, was in einem gewissen Umkreis teils heftigen Schaden anrichtet. Neu sind auch die Mondsteine. Nein damit entwickelt man keine Pokemon weiter, sondern kauft auf dem Schwarzmarkt Verbesserungen für seinen Charakter, beispielsweise ein größeres Inventar, mehr Platz für Munition und neuerdings auch 30 minütige Buffs. Es gibt außerdem zwei neue Waffentypen: Eis- und Laserwaffen. Weiter neu dabei ist der Item-Wandler, der aus drei, nicht gebrauchten Items ein wertvolleres generiert. Bei so vielen Waffen, die im Spiel zusammen kommen, eine sehr gute Neuerung.
Nicht neu, aber natürlich wieder an Bord ist der 4 Spieler-Koop-Modus. Damit gibt es wieder die Möglichkeit, das gesamte Abenteuer zusammen mit bis zu drei Freunden zu bestreiten. Das macht nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern erleichtert das Vorankommen wieder enorm. Loot wird gemeinsam vergeben und muss geteilt werden, oft nimmt derjenige die Waffe, der sie zuerst erwischt. Ganz nach dem Prinzip: wer zuerst kommt, malt zuerst.
Technik
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Borderlands: The Pre-Sequel läuft erstaunlich gut. Der Cell-Shading Look sieht grandios aus, auch wenn Entwickler Gearbox auf die schon etwas in die Jahre gekommene Unreal Engine 3 setzt. Vielleicht ist es aber genau die, die das Spiel so stabil macht. Die Entwickler bauen seit dem ersten Teil auf dasselbe Gerüst auf und es funktioniert. „Never change a running system“ – sagt ein altes Sprichwort und das ist hier auch der Fall. Gute Grafik, mit zeitgleich niedrigen Anforderungen an die Hardware. Das Spiel lässt sich sogar auf einem fünf Jahre alten Rechner flüssig spielen. Läuft!
Neben der guten Grafik ist auch die Soundkulisse nicht von schlechten Eltern. Der Soundtrack geht zwar oft im Gefecht unter, aber vor allem die Synchronisation und die Waffensounds sind klasse. Witze hören sich auch in deutscher Sprachausgabe frisch und passend an.
Die Netzwerk-Verbindung funktioniert, wie schon in den vorigen Spielen, einwandfrei. Bei Vollbesetzung sollte, zumindest der Host, eine gute Internetverbindung besitzen, sonst kann es zu Rucklern und Lags kommen. Wer mit seinen Mitspielern im selben Gebäude sitzt, kann den integrierten Lan-Modus verwenden. Sehr vorbildlich, denn heute setzen die meisten Entwickler auf reine Onlinekonnektivität.
Auch in diesem Teil hat der Spieler wieder die Möglichkeit, neben der für Shooter beliebten Maus- und Tastatursteuerung, mit einem Controller ins Gefecht zu ziehen. Hier bieten sich vor allem die Modelle von Microsoft an, denn da ist die „Tastenbelegung“ bereits konfiguriert. Natürlich werden auch viele andere Gamepads unterstützt und müssen nur im Options-Menü angepasst werden.
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