Blades of Time (Nintendo Switch) REVIEW

Es ist sehr populär geworden, Spiele von PlayStation 3 und XBox 360, die ihre besten Jahre schon hinter sich gebracht haben, auf Nintendo Switch zu portieren. Vielleicht kann man bei Blades of Time nicht unbedingt von Erfolg sprechen. Doch was nicht ist, kann ja vielleicht nun endlich noch werden. Doch hat der Titel überhaupt potenzial und hat sich die Portierung gelohnt? Genau das versuche ich herauszufinden. Dazu schlüpfe ich in die Rolle der weiblichen Protagonistin Ayumi, die ausgerüstet mit Schwertern und ferner eine Feuerwaffe, auf Schatzsuche geht.

Eroberung der neuen Welt

In einer völlig neuen und fiktiven Welt angekommen, bedarf es auch keine lange Wartezeit mehr, bis beide Waffen zum Einsatz kommen. Mit verschiedenen Kombos schlagt ihr euch den Weg frei und sichert euer eigenes Überleben ab. Da die Gegner gerne in Gruppen und aus dem Hinterhalt angreifen, ist immer Obacht geboten. Dabei solltet ihr auch nie zu viele Schläge einstecken, denn leider ist eure Abwehr miserabel und das sogar auf einer normalen Schwierigkeitsstufe. Wer aber die Herausforderung mag, darf mit der Switch-Version die ganz harte Erprobung  via Hard-Mode durchziehen. Hier erwarten euch aber nicht nur gefährlichere Attacken, sondern gleich ganz neue Taktiken der gegnerischen Seite, schnell euer Leben verwirken zu lassen.

Doch ganz wehrlos bleibt ihr nicht in der Roller der zähen Lady, wenngleich eure Kombos anfänglich nicht mehr als nur zwei verschiedene Schläge vorweisen. Nein, denn gleichzeitig mit dem Besiegen eines Gegners, entzieht ihr dessen Lebensenergie, die euch ferner zugutekommt. Diese Sammlung ist aber nicht nur für euch, sondern auch für einen Altar bestimmt, der die Protagonistin mit weiteren Kräften ausstattet. Im Gegenzug bekommt ihr für eure gute Arbeit weitere Angriffe geschenkt, die euch aber einiges an Fingerfertigkeit abverlangt.

Abwechslung muss sein

Natürlich bleibt es nicht nur bei einem stupiden Schlagabtausch und so müsst ihr ebenfalls Wege finden, die euch langsam dem Ziel näherbringen. Dabei könnt ihr auch in verhängnisvolle Situationen geraten, bei denen es heißt, Beine in die Hand nehmen und Flüchten so schnell es nur geht. Einige Situationen bringen jedoch die ein oder andere Überraschung mit sich. Doch an dieser Stelle möchte ich nicht zuviel verraten bis auf die Tatsache, dass das Wort „Time“ im Titel, seine vollkommene Berechtigung hat.

Selbstverständlich stellt ihr nicht nur Kampfeinlagen auf der mysteriösen Insel zur Schau, sondern ihr geht weiter der Tätigkeit eines Schatzjägers nach. Um Truhen schneller ausfindig zu machen, könnt ihr auf einen magischen Kompass zurückgreifen. Dieser führt euch schnell mit seiner Nadel zum Ziel. Und unter den Schätzen finden sich auch gelegentlich neue Waffen, die das Spiel mit seinen Möglichkeiten anreichern und euch einiges an weiterer Abwechslung bieten.

Darüberhinaus bekommt ihr noch recht früh eine Schusswaffe gestellt. Gerade für Gegner, die in der Luft schweben, erweist sich diese als besonders praktisch. Habt ihr sie aktiviert, bedarf es nur noch korrektes Zielen, was aber gerade mit einer Controller-Steuerung oft zum kniffligen Unterfangen wird. Als kleine Hilfestellung ist es euch aber möglich, das Ziel anzuzoomen, um somit mehr Fläche für einen Treffer fixieren zu können. Hier entfaltet der Titel kleinere Shooter Passagen, bei dem es sich immer recht praktisch macht, aus dem Hinterhalt zu feuern und durchgehend Deckung zu suchen. Eine automatische Zielerkennung habt ihr jedoch nicht, wie es aus anderen Action- und Hack’n’Slay Spielen bekannt ist. Werdet ihr dann im Eifer des Gefechts mehrfach getroffen, solltet ihr allgemein einen Rückzug antreten und warten, bis sich eure Lebensenergie vollständig regeneriert hat. Ansonsten gibt es zu den Kampfpassagen noch einige andere Elemente oder kleinere Rätsel bereitgestellt, die versuchen, mehr aus Blades of Time herauszuholen. Ihr könnt euch des Weiteren noch an Blumen hangeln, um auf erhöhte Plattformen zu gelangen und dem Ziel immer näher zu kommen. Dies lässt den Titel anteilig wie ein Action-Adventure wirken und entfaltet dadurch einen leichten Charme.

Grafik

Zu Beginn gibt es natürlich wieder einige nette Sequenzen, die euch die Story ein wenig erläutern. Die allgemeine Grafik ist inzwischen veraltet und Ayumi viel zu weit weg von der Kamera, wodurch alles sehr klein wirkt. Die Schauplätze sind relativ nett ausgestaltet, mit den heutigen Standards aber kaum noch gleichzusetzen. Gerade bei genauerem Hinsehen sind die schwammigen Texturen allgegenwärtig.

Die Gegner strotzen ebenso wenig vor Einfallsreichtum – Abgesehen von einigen Endbossen. Doch da diese bei euch sowieso kein langes Leben haben, greift dies nicht ganz als Kritik. Zumindest solange, wie Blades of Time flüssig abläuft. Leider hat das Spiel ständig mit Rucklern zu kämpfen, was den Spielfluss stark unterbricht und sogar zu nachteiligen Situationen im Kampf führen kann. Gerade bei einem Port zu einer besseren Konsole, der aber grafisch unverändert übernommen wurde, sind die Ruckler und Aussetzer kaum zu entschuldigen. Und auch das nachjustieren der Perspektive hätte man mit der Wiederveröffentlichung entgegenwirken können.

Sound und Steuerung

Der Sound ist wie in den meisten Spielen dieser Art recht solide. Es passt zum Szenario rund um die fiktive Welt. Dafür bietet Blades of Time eine tolle Synchronisation mit wundervollen deutschen Stimmen, die in einer schönen Weise mit Ausdruck und Betonung versehen ist. Generell begleitet euch die Hauptdarstellerin mit vielen Sätzen während des actionlastigen Abenteuers. Müsst ihr eine Passage aber mehrfach wiederholen, ertönen auch die Sprüche in der Wiederholung und fangen später gar an, am Nervenkostüm zu kratzen. Nichtsdestotrotz ist die Sprachausgabe sehr angenehm und überspielt sogar die unschöneren Soundeinlagen. Andere Sprachen können optional mit wenigen Betätigungen aktiviert werden.

Die Steuerung ist ganz übersichtlich und schnell zu erlernen. Vorteile bringt euch das aber nur bedingt, denn manche Attacken sind recht steif und bieten den Gegnern genug Angriffsfläche zum Kontern. Allgemein sind wirklich flüssige Kombos, wie man sie aus Bayonetta oder Devil May Cry kennen könnte, eher Mangelware. Teilweise wirkt es sehr abgehackt und störrisch. Auch die Feuerwaffe ist nicht unbedingt euer bester Freund, wenn ihr nicht schon mit Shootern Erfahrung gesammelt habt. Wer aber ein wenige Zeit investiert und somit neue Fähigkeiten freischaltet, darf ferner doch noch das Feuerwerk der Attacken auf den Bildschirm zaubern.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
72
72
-
Multiplayer

FAZIT

Ein schwieriger aber guter Titel, der mit vielen Kämpfen und einigen Shooter-Elemente aufwartet, wäre die Kurzfassung für ein Fazit. Für wenig Geld bekommt ihr dieses actiongeladene Spiel, das einiges an Fingerfertigkeit abverlangt, dafür aber immer weitere Möglichkeiten der Kampftechnik zugesteht, um eine Langzeitmotivation zu erzeugen. Actionsfans mit einiger Erfahrung werden sicherlich ihren Spaß haben und jene, die sich daran einmal probieren möchten, können auch nicht soviel verkehrt machen, wenn sie sich nicht an Rucklern stören, die leider Teil des Titels sind. Allgemein darf man Blades of Time aber als vernünftigen Durchschnitt bezeichnen, der zwar Macken hat, aber auch viele gute Momente. 

- Von  Rena

Xbox 360
Playstation 3
Nintendo Switch

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USK 16 PEGI 16

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