Bird of Light REVIEW
Indiegames decken so ziemlich alle Nischen ab und sind zumeist für einen kleinen Preis zu haben. So versucht auch Bird of Light mit einem ganz eigenen und vor allem einfachen Prinzip bei den Spielern zu punkten. Der Titel selbst ist dabei aber eher irreführend, denn euer Abenteuer findet inmitten einer Farm statt, auf der ihr ein Mädchen steuert, die eine simple Aufgabe erfüllen muss.
Das Mädchen von der Farm
Doch trotz der sehr einfach gestrickten Aufgabe, die ich später noch explizit beschreibe, hat Bird of Light eine kleine Geschichte, die euch Tara, ein achtjähriges Mädchen vorstellt. Diese zieht mit ihrer Familie auf das Land und freundet sich mit den Tieren dort an. Es kommt aber der Tag, an dem auf mysteriöse Weise einige Tiere von der Farm verschwinden. Natürlich macht sich die kleine Tara auf, um ihre neugewonnenen Freunde wiederzufinden und bekommt dabei vom Vogel des Lichts hilfreiche Unterstützung.
Dies klingt nun nicht sonderlich aufregend und ist es auch nicht, denn die Geschichte beschränkt sich auf immer kurze Level, die aber stetig in ihrer Schwierigkeit ansteigen. Hier wird es euer Ziel sein, Tara bis zu einem Tor zu führen, um in den nächsten Level zu gelangen. Dazu müsst ihr vorab aber einen Schlüssel einsammeln, der irgendwo auf den Wegen herumliegt. Hierfür läuft Tara selbstständig Wege entlang, muss von euch aber in Einbiegungen gelenkt werden, bis hin zum Objekt eurer Begierde.
Im Klartext bedeutet dies, ist müsst während Taras Lauf blitzschnell entscheiden, ob ihr dem Pfad folgt und rechtzeitig vor dem Abgrund wendet, oder einen Weg nach links oder rechts ausweicht. So geht es nach und nach alle Wege entlang, bis der Schlüssel endlich in eurem Blickfeld landet. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Schlüssel auch sofort in euer Inventar übergeht, denn die Wege sind Zweispurig. So müsst ihr den ständigen Wegwechsel solange wiederholen, bis ihr auch auf der korrekten Spur landet, was auch ein wenig mit Geschicklichkeit einhergeht. Doch nicht immer aber wird es reichen, nur den Schlüssel zu beschaffen und die Richtung zum Tor einzuschlagen. Oftmals müsst ihr auch Items einsacken, die der Level vorab verlangt und die eigentliche Spielzeit dementsprechend streckt. Während Tara Hürden gekonnt umgeht, läuft sie auch über den ein oder anderen Speicherpunkt, der nach einer Fehlentscheidung und Verlust eines Lebens, an jener Stelle das Spiel wieder fortsetzt.
Und das war es nun….?
Jain! Vom Prinzip her gibt es nicht viel hinzuzufügen, denn eigentlich steuert ihr nur die Richtung in die Tara rennen soll, müsst dabei aber aufpassen, denn manche Abzweigungen sind durch Gegenstände und Tieren versperrt. Auf geraden Strecken könnt ihr diese mit einem gezielten Sprung übergehen, die linken und rechen Weg müsst ihr stattdessen aussparen, denn ein Sprung ist während des Abbiegens nicht möglich.
Und so setzt sich dieses Prinzip durch alle Level fort, egal in welchem Modus ihr spielt. Um den Mehrspielwert ein wenig zu steigern, könnt ihr noch vor Levelantritt Brücken setzen, die die mehreren Abschnitte miteinander verbinden. Diese haben ebenso mehrere Pfade und können taktisch sogar sinnvoll sein, um alle Fundobjekte in kürzester Zeit und ohne Verlust eines Lebens einzusacken. Weitere Hilfsmittel, um größere Abgründe zu überwinden, werden im späteren Spielverlauf euch ebenso zuteil.
Durch die Zeit, die parallel mitläuft, könnt ihr noch Medaillen erwerben. Wer in der vorgegeben Zeit zum Beispiel alle Eier einsammelt, kann mit der Auszeichnung rechnen. Dies wird aber einige Versuche brauchen, denn da ihr Tara ständig nur über die Schulter blickt, ist nicht jeder Standort sofort erkenntlich. Auch die optimalste Strecke muss erst gefunden werden, was selten auf Anhieb klappt.
Technik
Für einen wirklich kleinen Preis bekommt ihr eine durchaus niedliche Grafik und eine Welt, die in einer dreidimensionalen Optik gehüllt ist. Dennoch nutzen die Entwickler einen recht eigenwilligen Stil, der eckige Baumkronen zeigt oder Tiere, die ebenso einen etwas gewöhnungsbedürftigen Look haben. Dies ist jedoch keinesfalls negativ gemeint, denn zum gesamten Setting passt es und wird insbesondere Kinder ansprechen, die sicherlich auch gefallen an dem recht leichten Gameplay von Bird of Light finden werden.
Diese einfache Nutzung der Elemente setzt sich ebenso in der Klangkulisse und der Steuerung fort. Gerade bei der Eingabe der Befehle, wird dem Spieler nicht viel abverlangt, dennoch nutze ich ein Gamepad dafür, um den Spielablauf noch flüssiger zu halten. Und dies gelingt auch optimal, sodass ich mit ein wenig Übung, gar einige Zeitvorgaben einhalten kann und dafür Auszeichnungen abgreife.