Arcana Heart 3 Love Max REVIEW
Gut fünf Jahre ist es her, da bescherte Entwicklerstudio Examu Japan exklusiv das Beat ‘em up Arcana Haerts 3 für Arcade-Automaten, die Xbox 360 und die Playstation, dass sich vor allem durch die äußerst freizügig bekleidete Kämpferriege bestehend nur aus jungen Anime-Mädchen auszeichnete. Mit dem Untertitel Love Max erhält der Prügler mit der Extraportion Fanservice nun eine erweiterte Neuauflage, die , wenn auch nur für Playstation 3 PS Vita, auch in unseren Gefilden veröffentlicht wird. Steht Anime-Fans das erhoffte Prügelfest ins Haus?
Prügelfest
Arcana Heart 3 Love Max ist im Grund ein klassisches Beat ‘em up. Leichte, mittlere und schwere Schläge lassen sich mit Sprints zu teilweise riesigen Kombinationen verbinden. Typisch für das Genre ist, dass man dazu aber einiges an Können erworben haben muss. Es heißt also viel Üben! Die möglichen Kombinationen sind natürlich abhängig davon, welche der 23 ausschließlich weiblichen man wählt. Ein besonderer Kniff ist den Entwickler mit den sogenannten Arcanas gelungen. Arcanas kann man sich wie Schutzpatronen vorstellen. Es gibt 19 verschiedene Arcanas und jeder von ihnen ermöglicht andere Angriffe unter Verwendung der Arcana-Taste. Somit ergeben sich extrem viele unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten. Bis man als Spieler das richtige für sich entdeckt hat, vergehen viele Stunden und Kämpfe. Diese Experimente sind interessant und versprechen jede Menge Spaß. Die Arcanas sind nicht der einzige Kunstgriff, der dem Gameplay ordentlich Tiefgang schenkt. Nicht enden wollende Combos, mit denen Euch die Gegner in Schach halten, lassen sich mit einem sehr einfachen Konter unterbinden. Das verhindert, dass Kämpfe zwischen Einsteiger und Profi immer zu schnell beendet sind.
Der Umfang von Arcana Hearts 3 Love Max kann sich sehen lassen. In der erweiterten Fassung werden zwei Story-Modi, freies Training, Time Attack, Versus, Survival, Kampfmissionen (Trial) und der obligatorische Online Modus geboten. Genug also, um etliche Stunden Spaß mit dem Titel zu haben.
Von der technischen Seite her liefert das Beat ‘em up eine überzeugende Leistung ab. Der 2D-Anime-Stil passt zu den luftig gekleideten Damen wie die Faust aufs Auge. Selbst bei den vielen knallbunten und bildschirmfüllenden Effekten läuft das Spektakel immer flüssig und sieht extrem lebendig aus. Warum man sich entschieden hat, das Kampfgeschehen auf dem schönen 16/9-Disyplay der PS Vita stets in 4/3 dazustellen, werde ich wohl nie verstehen. Der Bildschirmrand wird jedenfalls zu beden Seiten von Sprites der Kontrahenten ausgefüllt. Welchen triftigen Grund es auch immer gegeben haben mag, den kleinen Bildschirm einer Mobilkonsole unnötig zu beschneiden… Ein weiterer Wehrmutstropfen sind auch die Ladezeiten. Sie sind nicht ewig lang, aber unterbrechen das Spielgeschehen doch regelmäßig. Lobenswert ist hingegen das die Knopfbelegung absolut frei gestaltet werden kann. Das lässt Profis wie Anfängern ausreichend Möglichkeit zu Entwicklung und Entfaltung eines eigenen Kampfstils.
Das Drumherum
Unterstrichen wird das Manga-Flair von einem aufgedrehten Soundtrack. Er bietet dutzende Melodien mit einer Beatzahl von weit jenseits der 128 die Minute. Sie passen stets klasse zum Bildschirmgeschehen doch wirkliche Ohrwürmer sind nicht dabei. Alle japanischen Synchronsprecherinnen und die Soundeffekte in den Kämpfen sind japanotypisch quirlig was das zum einen das Sahnehäubchen auf den Anime-Stil setzt, andererseits aber auch dazu verleiten kann, den Sound auch mal abzustellen.
Ganz im Stile vieler Mangas handelt auch die Story einen Endzeitplot inklusive der Zerstörung Japans durch eine finstere Untergrundgesellschaft ab. Diese wird je nach gewählter Kämpferin in einem individuellen und immer sehr kurzen Handlungsstrand aus einem anderen Blickwinkel erzählt. An dieser Stelle bekleckert sich der Titel nicht mit Ruhm denn die Geschichte ist oberflächlich und fast schon belanglos. Die Erweiterung bietet einen zusätzlichen Modus mit Namen „After Story“. Hier erfährt der Spieler, wie die einzelnen Damen ihrer Freizeit gestalten. Da die Plots sich etwas mehr unterscheiden, als in der Hauptstory, ist der Modus abwechslungsreicher. Sogar der eine oder andere Grund zum Schmunzeln fand Platz in den neuen Handlungen. Hier noch ein kleines Manko: Wer die die Storys denn auch verstehen will, sollte über mittlere bis gute Englischkenntnisse verfügen. Denn alle Bildschirmtexte sind in der Sprache der Queen gehalten. Das spricht nicht für eine besonders engagierte Lokalisation.
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