Valthirian Arc: Hero School Story REVIEW
Unser Zuhause Valthiria ist unterteilt in fünf Königinnenreiche und unter der Allianz der Hohen Königin vereint. Im Zentrum befindet sich Afternoon City, wo sich die Akademie befindet. Der aktuelle Rektor der Akademie, der Ehemann der Hohen Königin, plant seinen Ruhestand und nachdem du vor mehr als einem Jahrzehnt selbst von der Akademie abgingst, bist du nun für die Nachfolge ausgewählt, die Akademie zu leiten.
In klassischer RPG-Manier werden uns mit Avataren und Textboxen, jedoch gänzlich ohne Sprachausgabe, während der Amtseinführung alle wichtigen Personen von Valthirian Arc: Hero School Story vorgestellt. Neben den fünf Königinnen spielt vor allem unsere Sekretärin Jeanne eine zentrale Rolle, da sie uns auch im weiteren Verlauf des Spiels alles Wissenswerte über die Heldenakademie beibringen wird. Bevor wir uns daran machen können, die Akademie zu verwalten, müssen wir zunächst aus einem recht begrenzten Pool an Gestaltungsmöglichkeiten ein Wappen erstellen und der Akademie einen Namen geben. Warum die altehrwürdige Heldenakademie nach einem Wechsel im Rektorat wieder bei Null beginnen muss wird nicht erklärt, ist aber logischerweise dem Spielkonzept geschuldet.
Aufbausimulation meets Rollenspiel
Ganz in typischer Aufbaumanier beginnen wir damit erklärt zu bekommen, wie unsere Akademie aufgebaut ist. Je nach Level der Akademie können wir eine bestimmte Anzahl Studierende immatrikulieren, die wir auf Missionen schicken können, um Material, Geld und Gegenstände zu sammeln. Die Missionen in Valthirian Arc: Hero School Story laufen im Stil eines Action-RPG ab. Unsere Party von bis zu vier Heldinnen und Helden läuft gemeinsam in Top-Down-Perspektive durch ein abgeschlossenes Areal, in dem wir bestimmte Aufgaben zu erfüllen haben, ehe wir durch ein Portal zur Akademie zurückreisen können. Treffen wir auf Gegner, können wir mit einen Standardangriff und einer Spezialattacke agieren und zwischen den Stilen Fokus, Aggressiv und Defensiv wechseln. Komplexer wird es erst, wenn wir unsere Studis einer Kämpferklasse, Magi, Ritter oder Späher zuordnet. Haben wir unsere Mission erfüllt können wir die erbeuteten Dinge nutzen, um die Akademie auszubauen. Die Elemente der Akademie wiederum haben positive Effekte auf unsere Heldinnen und Helden und helfen beim Erfüllen weiterer Missionen. Es gibt auch noch einen weiteren Quest-Typ, bei dem wir eine Gruppe auf eine Aufgabe schicken und dann eine Zeit lang warten, bis diese von selbst zurückkehren und erbeutete Güter mitbringen. Leider läuft beim Beenden des Spiels die verstrichene Zeit nicht weiter, sodass wir das Spiel geöffnet lassen und warten müssen. Daher ist es stets zu empfehlen, noch mindestens eine Gruppe übrig zu behalten, mit der wir während des Wartens Missionen erfüllen können, denn in der Akademie selbst ist keineswegs genug zu tun, um sich beim Warten nicht zu langweilen.
Beim Ausbau der Akademie wird zwischen zwei Baumöglichkeiten unterschieden: Räume im Haupthaus und Gebäude auf dem Campus. Gebäude, wie zum Beispiel ein Schlafsaal, der die Gesamtkapazität der Schüler, die wir aufnehmen können, erhöht, müssen auf einer leeren Außenparzelle platziert werden. Räume, etwa das Klassenzimmer, welche die im Kampf erhaltenen Erfahrungspunkte bei allen Missionen erhöht, werden auf leeren Innenparzellen errichtet. Das Bausystem ist ebenso schlüssig, wie simpel, hat aber insgesamt doch den sehr unterkomplexen Charakter typischer Mobile-Titel, obwohl es keine Ingame-Währung, die wir mit echtem Geld aufstocken können, um uns Vorteile zu verschaffen. Glücklicherweise muss man hier keine gewisse Zeit auf das Fertigstellen von Gebäuden warten, obwohl das Spiel eben genau diesen Eindruck, ähnlich wie bei Teilen der Quests, erweckt. Stattdessen kann an Gebäuden zu zufälligen Zeitpunkten Exp. oder Geld gesammelt werden und manchmal passieren Ereignisse, die von uns eine Entscheidung verlangen. Die Variabilität dieser Events ist aber leider sehr gering, sodass wir uns schon nach wenigen Minuten Spielzeit gleich mehreren zu spät kommenden Schülerinnen, die für ihre kranke Mutter Medizin besorgt haben gnädig gezeigt und dafür 50 Exp. erhalten haben. Um es nicht zu einfach zu gestalten, mit vielen Studis den nicht allzu hoch liegenden Maximallevel zu erreichen, müssen wir regelmäßig Abschlüsse verteilen, wodurch wir die Schülerinnen und Schüler für immer verlieren. Dafür erhalten wir wiederum reichlich Erfahrung und Geld. Beide Spielelemente, das Bauen und die Missionen mit dazugehörigen RPG-Einlagen, sind sehr reduziert und bieten wenig Abwechslung und Spieltiefe.
Technische Mängel
Das größte Manko von Valthirian Arc: Hero School Story sind die vielfältigen technischen Mängel. Obwohl das Spiel vor allem grafisch nicht aufwändig ist, haben sich schnell kleinere und größere Bugs gezeigt. Der sonderbarste von diesen ist bei mir die Tatsache gewesen, dass ein Großteil meiner Schülerinnen und Schüler plötzlich grüne Haare und Augen bekamen und diese auch nicht wieder loswurden. Weder in der Zusammenstellung der Party, noch in Missionen, noch während sie sich durch die Akademie bewegten. Die Haare blieben leuchtend grün.
Ganz schwach ist die deutsche Sprachausgabe des Spiels. Hier wurde eindeutig gespart und stellenweise zweifellos plump zu bekannten Internetlösungen gegriffen, um Übersetzungen zu implementieren. Schon im Menü springt einen anstatt dem Punkt „Controls“ im deutschen das Wort „Kontrollen“ an. Auch wurde nicht darauf geachtet, dass bei Übersetzungstexten, die länger sind als der Originaltext, der Satz in Textboxen gegebenenfalls angepasst werden müsste. So fehlt dann schon einmal ein ganzes Wort oder ein Absatz. So kommt dann zum Beispiel die Mission „Lasst sie Katzenfutter“ zustande.
Wow, das klingt ja echt böse. Ich hatte eigentlich ein Auge auf das Spiel geworfen, aber so eine verhunzte Übersetzung will ich mir dann wohl doch nicht antun. Da hätten sie das Spiel lieber gleich auf Englisch lassen sollen…
Es ist möglich das Spiel in der englischen Version zu spielen. Das macht viele andere Macken leider natürlich nicht wieder gut. Eventuell kann der niedrige Preis von rund 15 € ausschlaggebend sein, ob man es mal probieren möchte.