Rez Infinite REVIEW

Rez Infinite feierte sein Debüt 2001 auf der Playstation 2 und der Sega Dreamcast. Nun kommt der Rhythmus-Railshooter in 90er-Kult-Optik zurück und bietet neben einigen Erweiterungen und Verbesserungen vor allem eine ganz neue Virtual Reality-Erfahrung. Macht der Flug durch Bits und Bytes noch so viel Spaß wie anno dazumal oder wird neben Retro-Feeling doch nicht genug geboten?

 

Reise ins Cyberspace

Visionen, die Menschen vom Erscheinungsbild digitaler Räume haben, gibt es viele. Etwa im Film Thron, in dem der Protagonist durch einen Computer in die kalte und einsame Welt der Programme reist. Rez Infinite zeigt uns eine andere Vision. Mit der Aufgabe, die schlafende, künstliche Intelligenz „Eden“ aus ihrem Schlaf zu erwecken, taucht Ihr ein, in eine virtuelle Welt aus Polygonen und umherfliegenden Code-Schnipseln.

Spielerisch handelt es sich bei dem Titel um einen Railshooter. Auf einem vorgegebenem Weg fliegt Euer polygones Ich durch fünf Level. Dabei stellen sich ihm immer wieder Anti-Viren-Programme und Firewalls in den Weg. Bis zu acht Ziele können zeitgleich anvisiert und ausgeschaltet werden. Am Ende jeden Levels wartet ein Boss darauf, durch Euch von der Festplatte radiert zu werden. So weit so einfach, doch was macht Rez Infinite besonders?

 

Audiovisuelle Kunst

Das Team von Enchance Games hat vielmehr eine Erfahrung geschaffen, als ein Game. Es fühlt sich etwa so an, als würde man ein Teil des treibenden Techno-Soundtracks werden, als würde man in Bits und Bytes eintauchen. Bei jedem Treffer, den Ihr landet, ertönt ein synthetischer Ton, der mit dem elektrischen Soundtrack verschmilzt. Zu Beginn jeden Levels plätschert der Rhythmus noch vor sich hin doch mit jeder Stufe wird er schneller und intensiver. Es empfiehlt sich unbedingt, gute Kopfhörer beim Spielen zu verwenden! Verpasst keine Frequenz vom Sound aus der Feder von Größen wie Ken Ishii und co..

Auch visuell spielt Rez Infinite mit Euren Sinnen. Wie auch die Spielfigur selbst, besteht der ganze Cyberspace aus ein paar wenigen Polygonen und neonfarbenen Lichtern. Das schnelle, fremdartige Geschehen vermittelt einen psychedelischen Eindruck und ist zugleich ungemein faszinierend.

 

Tauche ein, in eine fremde Welt

Um dem Spieler zu ermöglichen, vollkommen mit dieser Welt zu verschmelzen, unterstützt Rez Infinite die Virtual Reality Brillen Playstation VR, Oculus Rift und Vive. Und das ist auch die Art, auf die man dieses Kunstwerk erleben sollte. Denn auf diese Weiße ist man mitten drin, in einer Synthese aus elektrischer Musik, flackernden Lichtern und Bewegung. Gesteuert wird mit der Bewegung des Kopfes.

Daneben kann man das Spiel auch allein mit der Maus, mit der Tastatur oder mit einem Controller spielen. Alle Varianten funktionieren, doch als besonders präzise und schnell hat sich wenig überraschend die Maus erwiesen. Da es sich jedoch wie beschrieben mehr um ein Erlebnis denn ein Spiel handelt, kann ich jedem, der das Glück hat, eine VR-Brille zu besitzen, diese nur wärmstens ans Herz legen. Die vollkommene Rez Infinite-Erfahrung verspricht im Übrigen der „Synesthesia Suit“, ein Ganzkörperanzug, der eigens für das Spiel entwickelt wurde. Er vibriert je nach Spielsituation an verschiedenen Körperregionen. In Kombination mit VR versinkt man förmlich in Rez. Einfach von der Stange kaufen lässt sich das gute Stück aber nicht. Messebesucher auf der Tokyo Game Show waren etwa in der Lage, den Suit zu testen. Zudem war er bereits auf dem Cover der Zeitschrift EDGE mit der Nummer #299 zu sehen.

 

Das Beste der 90er und von heute

Im Umfang von Rez Infinite finden sich die fünf Level, die es auch im Original von 2001 gab. Außerdem wurde die „Area X“ hinzugefügt, ein neuer Level, in dem sich die Spielfigur nicht, wie in den Original-Levels, wie auf Schienen bewegt. In diesem Level ist es möglich, frei durch einen virtuellen Raum zu fliegen. Die Erfahrung in der Area X unterscheidet sich von dem Rest des Spiels und das Prinzip geht auf. Schade, dass es nur einen neuen Level dieser Art gibt.

Neben der Area X und der alternativen Steuerung mit Maus, Tastatur oder mit VR hat Rez Infinite gegenüber dem Original auch eine aufpolierte Optik zu bieten. Aufgrund des aus stilistischen Gründen verwendeten Grafikstils kann sich Infinite aber auch mit einer wesentlich verbesserten Auflösung und mit Texturfiltern nicht wirklich mit aktuellen Titeln messen. Sagen wir, es ist der Kunst geschuldet.

So schnell wie die Reise begonnen hat, endet sie dann auch wieder. Nicht wesentlich länger als 2 Stunden dürftet Ihr brauchen, um die sechs Level und die rudimentäre Story abzuschließen. Und danach sieht es zappen duster aus, in der digitalen Welt. Es gibt keinen Multiplayer oder andere Extras, um die Spielzeit in die Länge zu ziehen. Etwas mehr Umfang hätte schon drin sein dürfen.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
68
68
-
Multiplayer

FAZIT

Retro-Feeling und Synthesizer-Sound hin oder her, objektiv betrachtet ist Rez infinite ein technisch mäßiges Remake eines 16 Jahre alten Railshooters. Noch dazu ist der Umfang alles andere als üppig. Wer bereit ist, auf den 90er-Hype-Zug aufzuspringen und Rez Infinite als eine Erfahrung audiovisueller Kunst zu begreifen, wird vermutlich seinen Spaß haben, gerade mit VR. Wer ernsthaft zocken will, sucht woanders weiter.

- Von  Johannes

Playstation 4
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USK 0 PEGI 3

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