Dragon Quest Monsters Joker REVIEW
Wer sich gerne mit Rollenspielen auf Konsolen beschäftigt, wird irgendwann über die Dragon Quest Reihe stolpern, das jüngst mit Dragon Quest Heroes II erweitert wurde. Neben dem benannten Titel und der nummerierten Reihe, gibt es aber noch weitere Spin-Offs, die das gängige Spielprinzip auslagern. So ist beispielsweise die Dragon Quest Monsters Joker Reihe der Pokemon Idee verfallen. Und dies gestaltet sich so erfolgreich, dass im Laufe des Jahres der dritte Teil auf dem Nintendo 3DS erscheinen wird. Wir hingegen gehen noch einmal zum Ursprung zurück und schauen einmal genauer auf den ersten Teil, der seinerzeit für den Nintendo DS erschien.
Aller Anfang ist…. überschaubar
Ihr übernehmt die Rolle des Trainers, um diesen in einem Wettbewerb zu testen. Also macht sich unser Hauptprotagonist auf, um an einer Meisterschaft mit Gleichgesinnten teilzunehmen. Natürlich ist es bis dahin ein langer Weg und auch in Dragon Quest Monster Joker ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. So heißt es, erst einmal trainieren und vor allem eigene Monster einsammeln, was hier durch werben passiert. Zuallererst erkundet ihr einmal das Gebiet, in dem ihr euch befindet und haltet Ausschau, auf brauchbare Kreaturen, die ferner eurem Wort gehorchen sollen.
Gleich zu Beginn werdet ihr mit allen wichtigsten Grundlagen vertraut gemacht und sollt zu der Kreatur, die sich bereits am Anfang in eurem Besitz befindet, noch weitere Monster werben. Doch erst einmal heißt es, durch mehrere Kämpfe den eigenen Status und die zugehörigen Attribute zu erhöhen. Daher ist jeder Kampf eine willkommene Herausforderung und wird genutzt, um euch für kommende Aufeinandertreffen zu stärken, denn nicht zu vergessen ist, dass ihr eine Meisterschaft gewinnen möchtet. Für jeden Sieg gibt es demnach Expertenpunkte, die mit einer gewissen Anzahl, in einen Stufenanstieg gewandelt werden, welcher eurem jeweiligen Monster zugute kommt. Wer eine vorgeschriebene Höhe an Erfahrungspunkte vorweisen kann, bekommt neben der Belohnung des Stufenaufstiegs, noch Talentpunkte gutgeschrieben, die ihr beliebig verteilen könnt. Umso mehr Talentpunkte auf einem bestimmten Attribut verteilt werden, desto schneller erlernt eure Monster neue Fähigkeiten und Zauber, die sich im Kampf als sehr nützlich erweisen.
Die Kämpfe finden nicht in Echtzeit statt, sondern sind rundenbasiert. Das heißt, erst tätigt ihr einen Spielzug, danach euer Gegner an der Reihe. Einen Zeitdruck erfahrt ihr währenddessen nicht und könnt jeden Zug in aller Ruhe durchdenken. Das Kampfsystem selbst ist recht einfach gestrickt. Wenn ihr beispielsweise die Option “Kämpfen“ wählt, bestimmt die künstliche Intelligenz ganz alleine die Strategie, mit dem eure Kreatur den Kampf bestreitet. Über den Punkt “Befehle“ könnt ihr ganz manuell die Angriffe oder Zauber bestimmen. Eine weitere Möglichkeit liegt in der Funktion „Taktik“ , denn hier ist es euch möglich, die Richtung der Handlungen festzulegen. Darunter fallen auch mehrere Unterpunkte, die die Strategen unter euch in allen Variationen ausprobieren können und entscheiden, ob es in die Offensive oder Defensive geht. Wer jetzt zum Beispiel die Taktik – Wunden heilen wählt, stellt sicher, dass sich euer Monster nach einigen Einbußen der Lebensenergie wieder automatisch heilt. Natürlich muss für diese Option auch die jeweilige Fähigkeit gegeben sein, doch schnell lernt ihr die Monster und ihre ganz eigenen Besonderheiten kennen.
Jetzt geht’s aber mal richtig los
Nun kommen wir endlich zum Hauptaugenmerk des Spieles, nämlich dem “Werben“ neuer Monster. Da das ganze Kampfsystem, wie bereits beschrieben, auf einer rundenbasierten Strategie ausgelegt ist, könnt ihr jeden Zug neu bestimmen und für euch selbst entscheiden, wann und ob ihr ein Monster werben möchtet. Doch ob ihr Gegner vorab schwächt oder gleich anwerbt, nimmt keinen Einfluss auf die eigentliche Erfolgschance, die zusätzlich in einer Skala festgehalten wird. Grundlegend müssen es nie 100% sein, um Monster für euch zu gewinnen. Mit ein wenig Glück klappt das Unterfangen sogar schon bei einem kleinen Prozentsatz.
Wer erfolgreich ein Monster wirbt und es mit einem Namen personalisiert, vergrößert so seine Gruppe, in der bis zu sechs Monster platzieren können. Der Kampf selbst findet aber nur mit den drei Monstern in der ersten Reihe statt. Sind diese wiederum durch die Konkurrenz besiegt, rückt die zweite Reihen nach. Selbstverständlich könnt ihr geschwächte Monster noch vor ihrem Exitus auswechseln, was natürlich auch außerhalb des Kampfes möglich ist.
Mit einer ordentlich Gruppenstärke, könnt ihr dann auf Erkundungstour durch mehrere Gebiete gehen, die euch nach und nach zugänglich gemacht werden. Im Verlauf des Spieles werdet ihr eine recht große und vor allem offenen Welt kennen lernen, die schon immer in den Dragon Quest Spielen ihren Platz fand. Wenngleich auch immer neue Landstriche hinzukommen, werden die bereits bereisten nicht uninteressanter dadurch, denn mit einem Tag und Nacht sowie Wetterwechsel, kommen immer neue Kreaturen zum Vorschein. Zusätzlich trefft ihr nicht nur auf unterschiedliche Monsterarten, sondern lernt weitere Personen kennen, die sich sogar für ein Gespräch begeistern lassen. So steht auch die Dragon Quest Monster Joker Reihe dem Originalen in nichts nach und bewahrt sich den JRPG-Charakter.
Alle meine Monster
Um es gleich vorwegzunehmen, auf den Niedlichkeitsfaktor braucht ihr bei Dragon Quest Monsters Joker nicht zu setzen, denn wo Monster draufsteht, ist auch Monster drin. Obwohl vieles so klingt, als wäre es bei den Pokemon abgekupfert worden, weist der Titel doch sehr starke Unterschiede und Eigenarten auf. Wie schon erwähnt, ziehen bis zu drei Kreaturen gleichzeitig in den Kampf und können zusätzlich über die Zuordnung von Waffen, in ihrem Angriff gestärkt werden.
Unzählige Kreaturen warten regelrecht darauf von euch entdeckt, bekämpft oder gar geworben zu werden. All jene, die schon den ein oder anderen Dragon Quest Teil gespielt haben, ereilt zugleich ein Déjà-Vu, denn viele Monster auf die ihr trefft, haben bereits in anderen Ablegern ihren Schrecken verbreitet. Aber mal ehrlich, könnt ihr euch einen Dragon Quest Ableger ohne die bekannten Schleime vorstellen? Sicher nicht, oder? Gleichzeitig erhält das Spin-off dadurch einige Parallelen zur nummerierten Reihe.
Da die Monster aus verschiedenen Familie stammen, wie beispielsweise Schleim, Drache, Natur, Bestien, Material, Dämon oder Zombie, werden euch immer neue Fähigkeiten zugänglich gemacht. Zu beachten ist dabei aber, dass die Kreaturen sich nicht in ihrer eigentlichen Form weiterentwickeln, sondern mit anderen verschmelzen. Diese Synthese bedeutet, dass zwei verschiedene Monster zu einer komplett neuen und vor allem stärkeren Kreatur werden. Zu beachten ist aber, dass nicht alle Monster sich kreuzen und Querbeet kombinieren lassen. Zueinander passen demnach nur Kreaturen mit einem Plus und einem Minuspol. Habt ihr diesen Aspekt im Hinterkopf, könnt ihr alle Möglichkeiten durchprobieren und entdecken, welche Monster durch diese simple Option zum Leben erweckt werden. Gelingt es euch ein neues Monster zu erschaffen, dürft ihr es mit einem Namen und bis zu vier Talente ausstatten, die aus den ursprünglichen Kreaturen resultieren.
Wer nach ca. 30-35 Spielstunden das Abenteuer in Richtung Ziel lenkt und zudem seine Bestimmung erfüllt hat, muss das Spiel aber nicht zwangsläufig beiseite legen. In den verschiedenen Gebieten gibt es noch viel zu entdecken, wie zum Beispiel weitere Monsterarten, an denen ihr euch dank der Synthese weiter austoben könnt. Zudem warten genügend Nebenaufgaben auf euch, die das Rollenspiel auf weitere aktive 20 Spielstunden strecken lassen. Rein theoretisch kann euch Dragon Quest Monsters Joker mit weit über 100 Spielstunden locken, was zumeist dem Werben der Monster und der Verschmelzung geschuldet ist.
Technisch noch nett anzuschauen
Schon in den ersten Spielminuten von Dragon Quest Monsters Joker kommt das große Staunen auf. Denn für einen Nintendo DS Titel ist die Grafik ein wahrer Augenschmaus. So detailliert und schön gestaltet zeigen sich nur die wenigsten Spiele der bereits in die Jahre gekommenen Plattform. Selbst einige 3DS Games haben das Nachsehen und werden eiskalt ausgestochen. Egal ob die Umgebung, die Monster oder die Charaktere, alles ist in einer wunderschönen Grafik dargestellt und bietet zudem noch ein schönes sowie sattes Farbspiel.
Die Musik einfach nur Klasse und lässt ebenso wenig Wünsche offen, wenngleich sich die eigentlichen Musikstücke oft wiederholen. Dass das Spin-off keine Sprachausgabe bietet, ist auf dem Nintendo DS nicht verwunderlich, aber durchaus zu verschmerzen. Damit ihr die Story verfolgen könnt, gibt es deutsche Textboxen.
Das Spielgeschehen findet auf dem oberen Bildschirm statt und bedarf das herkömmlichen Steuerungsprinzip, sprich Steuerkreuz und Buttons. Im unteren Touchscreen wird eine Übersichtskarte eingeblendet. Sofern ihr andere Bereiche der Karte einsehen wollt, ist es euch möglich, sie über euren Stylus in alle Richtungen zu scrollen und neue Ziele anzuvisieren. Öffnet ihr das Menü, verlagert sich der Schwerpunkt nach unten und ihr könnt alle möglichen Optionen, wie beispielsweise das Speichern, auf dem Touchscreen anwählen.